Medizintechnik

Metav 2010 zeigt Neuheiten rund um das erosive Drehen

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Erosives Drehen – ein wichtiges Thema auf der Metav 2010

Erosives Drehen läuft im Prinzip mittlerweile auf Erodiermaschinen aller namhafter Hersteller wie Fanuc, Makino, Agie-Charmilles oder Mitsubishi Electric. „Ich bin mir daher sicher, dass es auf der Metav 2010 Neuheiten in Sachen erosives Drehen zu sehen gibt“, so Neumann. „Allerdings ist die erzielbare Präzision stark abhängig vom Benutzer-Know-how und vor allem von der eingesetzten Technologie.“ Hier ist das IMM natürlich durch die langjährige Zusammenarbeit mit den Firmen Hirschmann, Jauch-Schmider und Mitsubishi Electric im Vorteil.

Hirnsonden der fünften Generation

Ärzte regten die Rheinland-Pfälzer Forscher zu einer besonderen Entwicklung an: So erzeugt das IMM Hirnsonden, die Gehirnströme messen und Energie zum Veröden einleiten können. Die Sonden der fünften Generation sind bis zu 300 mm lang und sie besitzen einen Durchmesser gerade einmal 0,5 mm. In der Spitze befinden sich 30 Elektroden, die mit der integrierten Elektronik verbunden sind. Die Chirurgen können damit extrem präzise Positionen anfahren. Die Resonanz fiel gut aus. „Die Neurochirurgen sagten uns: „Endlich gibt es mal ein Gerät, mit dem wir testen und arbeiten können“, freut sich Abteilungsleiter Neumann.

Neues Normal für Computertomographen

Eine der neuesten messtechnischen Entwicklungen am IMM entstand für die Medizintechnik. Die Aufgabenstellung: Zur Eichung der Genauigkeit von Computertomografen (CT) gab es bisher nur einen Prüfkörper mit eingeklebten Kugeln, mit denen sich die jeweilige Position im Raum nur in einem bestimmten Rahmen genau bestimmen ließ.

Gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Prüfanstalt PTB in Braunschweig haben die Mainzer ein neues so genanntes Normal geschaffen. Es handelt sich um einen kleinen Titan-Würfel mit einer Kantenlänge von 10 mm, in den die Mainzer auf drei Seiten sehr genaue Strukturen eingebracht haben.

Messrestunsicherheit beträgt nur wenige Mikrometer

Für Experten: Die so genannte Messrestunsicherheit beträgt weniger als einen Mikrometer; die Strukturtoleranzen liegen zwischen +/-2 bis 3 Mikrometer. Die Präzision reicht dem Leiter der Feinwerktechnik noch nicht aus. „Wir wollen dieses Normal aber jetzt mit Blick auf die Genauigkeit der Strukturen weiter verbessern“, erklärt Neumann. „Zukünftig sollen Hersteller und Anwender von Fräs- und Erodiermaschinen diesen Prüfkörper ebenfalls einsetzen.“

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