Normelemente Mit standardisierten Bauelementen Sonderanforderungen erfüllen

Autor / Redakteur: Josef Kraus / Josef-Martin Kraus

Zunehmendes Markenbewusstsein bei Maschinen und Geräten erfordert Flexibilität beim Design standardisierter Bedien- und Spannelemente. Die Produktkonfigurationen werden immer umfangreicher und der Normteilkatalog immer dicker. Sonderkonfigurationen im Kundenauftrag gehören heute zum Alltagsgeschäft.

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Bild 1: Die Konfiguration standardisierter Bauelemente für Maschinen und Geräte hat deutlich zugenommen. Grund dafür ist das steigende Markenbewusstsein bei Maschinen und Geräten.
Bild 1: Die Konfiguration standardisierter Bauelemente für Maschinen und Geräte hat deutlich zugenommen. Grund dafür ist das steigende Markenbewusstsein bei Maschinen und Geräten.
(Bild: Ganter)

Mit standardisierten Bauelementen Sonderanforderungen erfüllen – wer diesen Spagat vollzieht, füllt nicht nur seinen Normteilkatalog, sondern bezieht auch den Kunden in die Umsetzung ein. Beim Normteilhersteller Otto Ganter, Furtwangen, ist der 3,7 kg schwere Katalog 1312 Seiten dick. Jede Seite enthält quasi ein Produkt mit festgelegten Konfigurationen. Insgesamt umfasst der Katalog etwa 50.000 Artikel. Dennoch werden nicht alle Konfigurationen abgedeckt. Das Sortiment ist umfangreicher.

Zunehmende Differenzierung bei Standardelementen

So fertigt Ganter Sonderkonfigurationen, die nicht im Katalog aufgeführt werden. Die Fertigung erfolgt im Kundenauftrag. Unterscheidungen liefern Werkstoff, Geometrie und Farbe. Vor allem bei Bedien- und Spannelementen haben sie zur Konfigurationsvielfalt geführt.

Beispiele dafür sind Pilzgriffe, die sich aus dem Katalog heraus als Kunststoff-Normelemente bestellen lassen. Als kundenspezifische Konfiguration werden sie auch aus Aluminium gefertigt und erhalten eine Softtouchoberfläche aus weichem Kunststoff. Ziel des Kundenauftrags ist ein Maschinen- oder Gerätedesign, das sich vom Wettbewerb unterscheidet.

Diese Differenzierung wird immer wichtiger. In den vergangenen zehn Jahren hat sie deutlich zugenommen. Der Grund dafür wird im steigenden Markenbewusstsein gesehen. Weit verbreitet ist besonders der Wunsch nach kundenspezifischen Farben, einschließlich der Bedruckung mit dem Kundenlogo. Rund 30 % der Bestellungen entfallen bei Ganter auf Sonderkonfigurationen, die der Normteilhersteller nicht nur fertigt, sondern auch lagert und ausliefert. Das Markenbewusstsein bei Maschinen und Geräten hat das Design von Bedien- und Spannelementen zu einem Qualitätskriterium gemacht (Bild 1).

Designwettbewerbe sind auch Testplattformen für kundengerechte Entwicklungen

Ausdruck dafür sind renommierte industrielle Designwettbewerbe wie der IF Design Award und der Red Dot Design Award. Sie gelten als Testplattform für kundengerechte Entwicklungen. Auf beiden Wettbewerben wurden Normelemente von Ganter prämiert.

Die jüngste Prämierung betraf den Drehspannriegel GN 516, bei dem die Drehbewegung des Bedienelements erst den Riegel in die übliche Schließposition bringt und danach einen linearen Hub des Riegels auslöst. Dadurch wird die Tür gegen den Rahmen oder eine Dichtung gezogen. Sie ist damit rüttelsicher verschlossen (Bild 2 – siehe Bildergalerie).

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