Ettlinger Kunststoffmaschinen Mit weniger Energie zum Spritzgussteil im XXL-Format

Autor / Redakteur: Reinhard Bauer / Peter Königsreuther

Wenn es um die Herstellung von Spritzgussteilen der obersten Gewichtsklasse bis 90 kg geht, dann stoßen viele Standardmaschinen schnell an ihre technischen Grenzen. Wie wirtschaftlich in diesem Fall das Konzept der getrennt voneinander ausgelegten Spritz- und Plastifziereinheit arbeiten kann.

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Bild 1: Schussgewichte bis 90 kg: Die große 130-l-Kolbeneinspritzeinheit wird von einem parallel dazu angeordneten 70 mm-Hochleistungsextruder befüllt; dazwischen befindet sich ist ein Sperrschieber.
Bild 1: Schussgewichte bis 90 kg: Die große 130-l-Kolbeneinspritzeinheit wird von einem parallel dazu angeordneten 70 mm-Hochleistungsextruder befüllt; dazwischen befindet sich ist ein Sperrschieber.
(Bild: Ettlinger)

Ettlinger Kunststoffmaschinen beschäftigt sich seit 1983 mit der Entwicklung und dem Bau von alternativen Spritzgießkonzepten als Ergänzung zur konventionellen Spritzgießtechnik. Charakteristisches Merkmal aller Ettlinger-Spritzgießsysteme ist die Trennung der beiden grundlegenden Prozessschritte „Plastifizieren“ und „Einspritzen“. Um das zu erreichen, wird ein Hochleistungsextruder mit einer separaten Kolbenspeicher- und Einspritzeinheit gekoppelt.

Funktionseinheiten sind in abgestuften Größen

Beide Funktionseinheiten sind in abgestuften Größen- und Leistungsklassen verfügbar. Sie können mit einer Art Baukastensystem flexibel miteinander kombiniert werden. Der Vorteil des Konzepts ist, dass damit auf technische Kompromisse, wie sie wegen der geometrischen Zwangsläufigkeit beim Durchmesser und der Hubanforderungen bei einstufigen Schneckenkolben-Plastifizier- und -Einspritzeinheiten gegeben sind, nicht mehr eingegangen werden muss. Die Schnecke kann zu 100 % in ihrer Länge zum Plastifizieren dienen.

Ettlinger-Konzept eignet sich zur Verarbeitung von Kunststoffneuware und Recyclaten

Zusätzlich bietet das Ettlinger-Konzept ein Höchstmaß an Universalität. Es eignet sich zur Verarbeitung sowohl von Kunststoffneuware als auch von Recyclaten, die außerdem einen bestimmten Gehalt an Fremdstoffen aufweisen dürfen, ohne dass der Prozess leidet. Der Grund dafür liegt im Aggregatkonzept:

Die ringartige Rückstromsperre einer konventionellen Spritzgießmaschine stellt wegen ihres engen Durchflussquerschnitts ein Hindernis für Verunreinigungen dar und kann ihre Funktion verlieren, wenn sich Partikel zwischen Ringspalt und Schnecke klemmen. Die Ettlinger-Alternative sind Sperrschieber zwischen Extruder und Kolbenaggregat sowie zwischen Kolbenaggregat und Spritzgießwerkzeug.

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