Jetzt Lohnerhöhungen? Mittelstandsverband warnt vor Eskalation im Lohn-Preis-Zusammenspiel

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Wenn man dem Rat von Experten folgt, dann sollte man jetzt in Sachen Lohnerhöhungen genauer hinschauen. Hier äußert sich der Mittelstandsverband dazu.

Die nächste Lohnrunde hat begonnen. Viel wollen verständlicherweise mehr Geld, wenn man sich die Preisentwicklungen im Lande anschaut. Doch dabei sollte nicht übertrieben werden, warnt der Mittelstandsverband. Lesen Sie hier, warum.
Die nächste Lohnrunde hat begonnen. Viel wollen verständlicherweise mehr Geld, wenn man sich die Preisentwicklungen im Lande anschaut. Doch dabei sollte nicht übertrieben werden, warnt der Mittelstandsverband. Lesen Sie hier, warum.
(Bild: IG Metall)

Zurückhaltung ist gefragt! Obwohl der Wunsch der Arbeitnehmer nach mehr Geld angesichts der allgemeinen Preisentwicklung mehr als verständlich ist. Dieser Meinung ist auch Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen Völz, vom Verein „Der Mittelstand“ (BVMW), angesichts des Starts der diesjährigen Lohnrunde. Doch er warnt: „Eine jedoch nicht durch Produktivitätssteigerungen gedeckte Lohnerhöhung wird die betreffenden Branchen und damit den dort Beschäftigten letztlich mehr schaden als nützen." Denn zu hohe Abschlüsse würden die Unternehmen dazu zwingen, ihre Preise anzuheben, was gesamtwirtschaftlich gesehen weitere Lohnnachforderungen nach sich zöge und am Ende zu weiteren Preiserhöhungen führe – ein regelrechter Teufelskreis als.

Mittelständische Unternehmen schon jetzt am Limit

Völz führt weiter aus: „So setzt sich eine Spirale zwischen höheren Löhnen und höheren Preisen immer weiter fort. Das Ganze haben wir schon einmal in den 1970er-Jahren gesehen. Dabei ist die Inflation immer weiter angeheizt worden.“ Am Ende schadete das sowohl den Unternehmen als auch den Beschäftigten. Die Kaufkraft sank, erinnert Völz, die Arbeitslosigkeit stieg und das Wachstum stagnierte. Aber auch wenn man anmerken könne, dass die Situation von damals mit der jetzigen nicht so ganz deckungsgleich sei, stünden speziell die mittelständischen Unternehmen jetzt schon an der Belastungsgrenze. Lohnerhöhungen könnten längst nicht mehr aufgefangen werden, sondern müssten deshalb angesichts des Preisdrucks direkt an die Kunden weitergegeben werden.

Die Regierung sollte unterstützen, sonst geht es schief...

Damit, heißt es weiter, verliert der deutsche Mittelstand im internationalen Vergleich weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Und Angesichts der Steuer- und Bürokratiebelastungen sowie der höchsten Energiepreisen Europas ist die Position der deutschen Unternehmen im Grunde schon jetzt mehr als gefährdet. Den Standort Deutschland attraktiver zu machen und dauerhaft zu sichern – eigentlich der Anspruch jeder Bundesregierung – werde so aber nicht funktionieren, prognostiziert der Experte. Völz schließt mit den Worten: „Für die Politik muss nun gelten Politik, die Unternehmen und Beschäftigten zu entlasten, um damit den Druck auf die Tarifverhandlungen zu verringern, dass hohe Abschlüsse erzielt werden.“

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