Aus Schrott lässt sich Neues zaubern. Um eine Wiederverwertung möglich zu machen – und auch rentabel für die Recyclingunternehmen –, müssen jedoch zuerst die Materialien getrennt werden. Dazu braucht es die richtigen Sortieranlagen.
Laut einer europäischen Richtlinie müssen Altfahrzeuge zu mindestens 95 % des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts wiederverwendet und verwertet werden. Die Verantwortung für dieses Projekt bei GDE Recyclage, mit dem Ziel mindestens 85 % der ASRs (Automobile Shredder Residues) zu verwerten und 10 % energetischer Wiederverwertung, liegt in den Händen von Olivier Pitavy.
(Bild: Steinert)
Schrottreife Fahrzeuge müssen in der EU zu mindestens 95 % des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts wiederverwertet werden. Rentabel ist diese Quote für Recyclingunternehmen nur, wenn sie die aufbereiteten Sekundärrohstoffe profitabel verkaufen können. Das zu recycelnde Material (Inputmaterial, Shredder Residues) besteht aus einem Mix von Kunststoffen mit unterschiedlichen Hölzern, Gummi, Schaumstoff und Textilien. Nur wenn die Kunststoffe von nassem Holz, Schaumstoff und Textilien getrennt werden können, ist eine Wiederverwertung von 95 % des Materials realistisch.
Dabei ist der größte Störfaktor das Holz, denn es verhindert eine vermarktbare Kunststoffqualität. Da Kunststoffe und Holz die gleiche Dichte haben, lassen sie sich nicht durch geläufige Schwimm-sink-Verfahren trennen. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Sortieranlagenhersteller Steinert hat GDE Recyclage, zweitgrößter Schrott-Recycler Frankreichs, eine Lösung zur Trennung der unterschiedlichen Materialien gefunden.
Infrarot trennt Holz von Kunststoff
Die Unisort PR mit Hyper Spectral Imaging (HSI) ist eine Sortieranlage mit Kameratechnik, die im Nah-Infrarot-Bereich (NIR) arbeitet. Dabei werden eine hohe örtliche und spektrale Auflösung miteinander kombiniert. Die Abbildung des kompletten Spektralbereiches für jeden Ortspunkt in Verbindung mit ausgereiften schnellen Algorithmen der Spektrometrie, ermöglicht auch die Lösung komplexer Sortieraufgaben. Durch die hohe spektrale Auflösung werden Störstoffe wie nasses Holz detektiert und können aussortiert werden.
Insgesamt vier Unisort PR erzeugen an verschiedenen Stellen des Aufbereitungsprozesses die notwendige Inputqualität für die weitere Verarbeitung. GDE verkauft die sortenreinen Kunststoffe an Kunststoffverarbeiter, die das Material wieder in die Automobilindustrie zurückführen.