Cooler Schutz OPP zur Konservierung von Kühlschmierstoffen
Auch Kühlschmierstoffe müssen instand gehalten werden. Um sie vor Bakterien, Pilzen und Hefen zu schützen, wurden bisher Formaldehyd abspaltende Stoffe zur Konservierung genutzt. Diese dürfen seit Anfang dieses Jahres aber nur noch eingeschränkt verwendet werden. Neue Konzepte zur Konservierung lassen sich mit dem Biozidwirkstoff o-Phenylphenol (OPP) realisieren.
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Kühlschmierstoffe, die als wässrige Emulsionen oder Lösungen in ständigem Kontakt mit der Luft im Betrieb sowie mit Werkzeugen und Werkstücken sind, müssen vor Befall durch Bakterien, Pilze und Hefen geschützt werden. Sonst verwandeln sie sich schnell in übel riechende, unbrauchbare Flüssigkeiten. Daher werden Kühlschmierstoffe mit Bakteriziden und Fungiziden konserviert. Als Fungizide zur Bekämpfung von Pilzen und Hefen kommen hauptsächlich IPBC oder Natrium-Pyrithion zum Einsatz. Gegen Bakterien werden vor allem HH-Triazin (HHT), Oxazolidin (MBO) oder andere Formaldehyd-Abspalter, oft in Kombination mit Isothiazolinon (CMIT / MIT) verwendet. Da Formaldehyd abspaltende Stoffe künftig voraussichtlich nur noch eingeschränkt verwendet werden dürfen, sind neue Konzepte zur Konservierung gefragt.
Eingeschränkte Auswahl von Bioziden für Kühlschmierstoffe
In Europa ist der Einsatz von Bioziden durch die Biozid-Richtlinie (BPR) geregelt; Biozide für Kühlschmierstoffe (KSS) fallen unter die Regelungen „PT 13“ der Biozid-Richtlinie. Seit 2006 dürfen nur Wirkstoffe, die unter PT 13 genannt sind, für die Konservierung von Kühlschmierstoffen verwendet werden. Die meisten der genannten Wirkstoffe sind noch in Prüfung durch die Behörden.
Folgende Wirkstoffe sind unter PT 13 gemeldet: Vor allem Formaldehydabspalter wie MBO, HHT, MBM, und Isothiazolinone wie CMIT/MIT, BIT, OIT, BBIT. Nur wenige PT 13 Biozide, wie OPP, IPBC oder 2-Phenoxyethanol, sind keine Formaldehydabspalter oder Isothiazolinone.
Gerade die derzeit wichtigsten Bakterizide, formaldehydfreisetzende Wirkstoffe, sowie ebenfalls Isothiazolinon-Produkte, insbesondere CMIT / MIT, stehen heute unter Druck. Seit dem 1.Januar 2016 ist die GHS-CLP Neueinstufung von Formaldehyd als karzinogener Stoff der Kategorie 1B („wahrscheinlich beim Menschen krebserzeugend“) in den EU-Ländern bindend. In Frankreich gilt Formaldehyd schon seit Jahren als krebserzeugender Stoff. Isothiazolinone, insbesondere CMIT / MIT sind seit langem bekannt als sensibilisierend wirkende Stoffe. Emulsionen mit CMIT / MIT-Gehalten in Konzentrationen von > 15 ppm sind zu kennzeichnen mit „H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen“. Zusätzlich sind seit Mitte 2015 Flüssigkeiten schon ab 1,5 ppm CMIT / MIT Gehalt mit dem Hinweis zu versehen: „Enthält Isothiazolinon CMIT / MIT. Kann allergische Reaktionen hervorrufen“ (CLP, EUH 208).
Es gibt allerdings nur wenige in PT 13 der Biozid-Richtlinie gelistete Bakterizide, die keine Formaldehydabspalter und keine Isothiazolinone sind. Neue Konzepte sind also gefragt zur Konservierung von Kühlschmierstoffen ohne formaldehydfreisetzende Bakterizide und ohne Isothiazolinone, insbesondere ohne CMIT / MIT.
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