Maskenherstellung Roboter beschleunigt Durchlaufzeit um das Zehnfache

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg

Masken sind derzeit gefragt – und mit ihnen auch eine schnellere Produktion. Tiki Safety deckt den derzeitigen Rekordbedarf an Atemschutzmasken mit einem neuen ABB-Roboter.

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In der neuen Zelle zeichnet der Sechsachsroboter IRB 2600 für die Be- und Entnahme der Masken verantwortlich. Künftig wird der ABB-Roboter auch Testaufgaben übernehmen.
In der neuen Zelle zeichnet der Sechsachsroboter IRB 2600 für die Be- und Entnahme der Masken verantwortlich. Künftig wird der ABB-Roboter auch Testaufgaben übernehmen.
(Bild: Jonas Bilberg)

Bei Tiki Safety im schwedischen Bro, außerhalb Stockholms, herrscht reger Betrieb. Die Nachfrage nach den Atemschutzlösungen des Unternehmens ist sowohl in Schweden als auch weltweit exponentiell gestiegen. Um dem hohen Bedarf nachzukommen, wurde die Produktion mit einer Roboterlösung von ABB optimiert.

„Mit Einsatz des ABB-Roboters konnten wir die Durchlaufzeit um das Zehnfache beschleunigen. Dadurch sind wir in der Lage, unsere Aufträge zu erfüllen und Krankenhäuser in Schweden und rund um den Globus so schnell wie möglich zu beliefern‘‘, betont Mikael Klockseth, CEO von Tiki Safety.

Tiki ist eines der fortschrittlichsten Atemschutzgeräte auf dem Markt und dabei einfach zu bedienen. Es handelt sich dabei um eine Überdruckmaske mit einem kleinen Gebläse an der Oberseite. An der Produktion der Atemschutzmasken selbst bestand jedoch noch Optimierungsbedarf. Damit Tiki Safety die Produktionskapazität erhöhen und gleichzeitig die Produktqualität steigern konnte, entwickelte die 3Button Group gemeinsam mit ABB eine maßgeschneiderte Lösung: eine neue Produktionszelle, die den um das Atemschutzgerät gelegten Dichtungsgummistreifen formt. Darin zeichnet der Sechsachsroboter IRB 2600 für die Be- und Entnahme der Masken verantwortlich.

Tempo der Produktion zog an

„Durch die Zusammenarbeit mit der 3Button Group und ABB erhielten wir in Rekordzeit eine schlüsselfertige Lösung, die hervorragend funktioniert. Bereits am Tag nach der Inbetriebnahme waren wir einsatzbereit und stellten Masken in einem ganz anderen Tempo her als in der Vergangenheit‘‘, so Klockseth.

Der Produktionsschritt dauerte vor der Optimierung noch 6 min – mit der neuen Lösung werden nicht mehr als 40 s benötigt. Man geht davon aus, es künftig sogar in unter 20 s zu schaffen. Darüber hinaus ist für die Arbeit an der neuen Linie keine besondere Kompetenz erforderlich. Zudem sorgt weniger Handarbeit für eine bessere Produktqualität.

Schnelle und erfolgreiche Inbetriebnahme

Robotstudio war ein wichtiges Element für die schnelle und erfolgreiche Inbetriebnahme des Roboters. Mit der Programmier- und Robotersimulationssoftware von ABB lässt sich eine komplette Roboterinstallation in einer virtuellen 3D-Umgebung erstellen, simulieren und testen. Nachdem die Roboterzelle inklusive der Programmierung von Tiki Safety in Robotstudio hinzugefügt wurde, konnten die Experten anhand der Simulation schnell neue Möglichkeiten identifizieren und Entscheidungen treffen.

„In Robotstudio haben wir sofort gesehen, dass der Roboter in der Zelle ausreichend Zeit hatte, um noch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Daher werden wir unsere Teststation in die gleiche Zelle integrieren, so dass der Roboter die Masken testet, während die Kunststoffteile hergestellt und geformt werden. Es spart uns enorm viel Zeit, wenn wir nicht manuell testen müssen‘‘, betont Klockseth.

Verbessertes Arbeitsumfeld

Gestiegene Produktionskapazität, höhere Qualität und mehr Teile in der gleichen Zelle – der Ersatz alter Maschinen durch einen modernen Roboter bringt viele Vorteile. Es ist auch ein Schub für die Arbeitsumgebung bei Tiki Safety. „Der ABB-Roboter hat einen Großteil der Maschinenprobleme, die wir vorher hatten, gelöst. Dank des Roboters funktioniert die Produktion reibungslos. Zudem sind unsere Mitarbeiter jetzt viel besser in der Lage, das Produkt herzustellen.“

Tiki Safety ist mit dem neuen ABB-Roboter besser gerüstet, um der hohen Nachfrage nach Atemschutzlösungen gerecht zu werden. Laut Mikael Klockseth wird bereits über den nächsten Schritt nachgedacht: „Da sich die Technologie als so gut bewährt hat, ziehen wir den Einsatz eines weiteren ABB-Roboters in Erwägung. Damit könnten wir die Produktion verdoppeln.‘‘

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