Künstliche Intelligenz Roboterrechte und die ethische Verantwortung von Ingenieuren

Redakteur: Melanie Krauß |

Intelligente Automatisierungs- und Vernetzungslösungen zwischen Mensch und Maschine werden in naher Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft zum Einsatz kommen. Dies sind Ergebnisse der neuen VDE-Studie „E-Ing 2025: Technologien, Arbeitsmarkt, Ingenieurberuf“.

Anbieter zum Thema

Knapp zwei Drittel der Befragten sehen humanoide Roboter erst nach 2030 im Einsatz. Bis dahin müssen sich Ingenieure mit ethischen Fragen auseinandersetzen. Jeder zweite schließt nicht aus, dass Roboter sogar eigene Rechte erhalten könnten.
Knapp zwei Drittel der Befragten sehen humanoide Roboter erst nach 2030 im Einsatz. Bis dahin müssen sich Ingenieure mit ethischen Fragen auseinandersetzen. Jeder zweite schließt nicht aus, dass Roboter sogar eigene Rechte erhalten könnten.
(Bild: © phonlamaiphoto – stock.adobe.com)

Bis 2025 werden vor allem Wearables, Spracherkennung und -steuerung, Virtual Reality sowie Augmented Reality eine große Rolle in der Arbeitswelt und im Alltag spielen. Autonome, mobile Roboter sehen 49 % bis 2030, humanoide Roboter dagegen 65 % der Befragten erst nach 2030 in der Praxis.

„So weit entfernt sind wir von autonomen Robotern, die sich mit Hilfe von KI ‚weiterentwickeln’, tatsächlich nicht mehr und diese Entwicklung ist auch nicht mehr aufzuhalten. Die Frage ist, wie man heute KI-Anwendungen menschendienlich gestaltet und wie wir uns heute auf das Ungewohnte vorbereiten können“, erläutert Ansgar Hinz, CEO der Technik­organisation VDE.

Die Befragten – alle mit einem Ingenieur- beziehungsweise IT-Ausbildungsgang im Hintergrund – sind sich durchaus der Verantwortung bewusst, die sie als Treiber von Innovationen, darunter auch KI, tragen. Für die große Mehrheit (80 %) ist klar, dass KI neue ethische und rechtliche Fragen aufwirft. 70 % sehen sich dadurch in der Pflicht, sich künftig verstärkt ethischen Fragen zu stellen.

Und so nennen die meisten das „Definieren von Regeln und Grenzen für KI-Systeme“, gefolgt vom „Umgang mit unvorhergesehenen Sonderfällen und Ereignissen“ und der „Vermittlung der Entscheidungen von KI-Systemen an davon betroffene Menschen“ als die Kompetenzen, die Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik in einem KI-geprägten Arbeitsumfeld künftig verstärkt benötigen werden.

Es herrscht Einigkeit über die große technische und wirtschaftliche Bedeutung von KI sowie darüber, dass die Entwicklungen auf diesem Gebiet schon in vollem Gange und als Realität zu betrachten sind. Angesichts dieser epochalen Veränderungen unserer Arbeits- und Lebenswelt stimmen zwar nur 13 % der Aussage zu, dass die Roboterisierung dazu führen könnte, dass Roboter als moralische Personen fungieren und „Roboterrechte“ erhalten. Insgesamt 50 % der Befragten wollen dies aber nicht ausschließen.

(ID:45603557)