Rohrbearbeiter genießt Früchte der Digitalisierung

Autor / Redakteur: Monika Unkelbach / Peter Königsreuther

Smart Factory ist ein viel zitierter Begriff, der auch für kleine und mittlere Unternehmen immer bedeutender wird. Dass die Umsetzung in der täglichen Praxis gut funktionieren kann und viele Vorteile bringt, beweist ein Rohrbearbeitungsprofi.

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Zehn für die Wecubex-Produktion wichtige Maschinen sind vernetzt und liefern in Echtzeit Kennzahlen wie Auslastung, Maschinenzustände und Störgründe einfach aufs Handy. Mithilfe von Trumpf-Experten hat der Mittelständler seine Rohrbearbeitung auf digitalem Weg effizienter und produktiver gemacht.
Zehn für die Wecubex-Produktion wichtige Maschinen sind vernetzt und liefern in Echtzeit Kennzahlen wie Auslastung, Maschinenzustände und Störgründe einfach aufs Handy. Mithilfe von Trumpf-Experten hat der Mittelständler seine Rohrbearbeitung auf digitalem Weg effizienter und produktiver gemacht.
(Bild: Trumpf / M. Hintzen)

Angst vor Veränderungen hat Rainer Bodendörfer nicht, ganz im Gegenteil, denn in den vergangenen zwei Jahren hat er bei Wecubex Rohrtechnik viel umgekrempelt, was anfangs gar nicht so einfach war. Das bedeutete, einen regelrechten Kulturwandel im Unternehmen einzuleiten. Teilweise waren die Mitarbeiter deshalb in puncto Smart-Factory-Idee skeptisch und mussten überzeugt werden. Doch hat Bodendörfer alles richtig gemacht: Mit Begeisterung hat er auf Augenhöhe alle über geplante Veränderungen informiert, deren Sinn erklärt und sie dann gemeinsam mit kleinen Teams schrittweise eingeführt. Das hat sich gelohnt. Und heute ziehen alle überzeugt an einem Strang in Sachen Digitalisierung.

Gesehen, überzeugt und gekauft

Angefangen hat alles auf der Trumpf-Hausmesse Intech 2016. Bodendörfer erinnert sich: „Als ich gesehen habe, was Digitalisierung in der Blechfertigung bewirken kann, war ich so begeistert, dass ich direkt einen Smart-Factory-Check gebucht habe. Ich wollte wissen, welches Potenzial in unserer eigenen Fertigung steckt.“

Wecubex Rohrtechnik hat ihren Sitz im bayerischen Burgbernheim und gehört mit drei weiteren Standorten in Deutschland, Österreich und Tschechien zur Wecubex-Gruppe. In Burgbernheim liegt der Fokus auf der Fertigung von gelochten, geschweißten und pulverbeschichteten Blech- und Rohrkomponenten aus Stahl und Edelstahl für den Ladenbau, die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie, die Medizintechnik und den Fahrzeugbau. Bodendörfer: „Mit unseren systemgelochten Rohren sind wir führender Anbieter für Ladenbauer in Europa.“

Produktionsprozesse unter der Analyselupe

Das sei außerdem ein beratungsintensives Geschäft, denn die Kunden wollten immer wieder innovative Konzepte, die man für sie auch wirtschaftlich zur Serienreife bringen müsse. Die große Herausforderung dabei sind kleine Losgrößen, die bei der Produktion maximale Flexibilität erfordern. Bodendörfer erklärt: „Uns war klar, dass wir dabei in Zukunft besser werden müssen. Durchlaufzeiten und Liefertreue waren die wichtigsten Baustellen, die wir mit einer konsequenten Umsetzung von Smart-Factory-Lösungen in Angriff nehmen wollten.“

Als ersten Schritt ins vernetzte Neuland analysierten die Berater für vernetzte Fertigung von Trumpf den Istzustand bei Wecubex. Im Fokus standen dabei die indirekten Prozesse von der Kundenanfrage über die Auftragsabwicklung inklusive Programmierung bis hin zur Logistik und Rechnungsstellung. Bodendörfer: „Die Ergebnisse dieser Analyse waren so spannend, dass wir gleich am nächsten Tag die Produktion unter die Lupe genommen haben.“ Dort untersuchten die Berater den typischen Workflow anhand eines Großserienprodukts. Mithilfe einer Wertstromanalyse ließen sich der Informations- und Materialfluss sowie die zeitlichen Abläufe zwischen den einzelnen Arbeitsschritten ermitteln. Danach erstellten die Trumpf-Experten ein detailliertes Konzept, aus dem sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten ließen und passende Antworten präsentiert wurden.

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