Wittmann Battenfeld und Buzek Plastic Sauber! Polen stellen PVAL-Waschmittelbehälter per Spritzgießmaschine her

Autor / Redakteur: Reinhard Bauer / Peter Königsreuther

Polyvinylalkohol (PVAL) ist den Experten meist als Folie unter die Augen gekommen. Aus der Zusammenarbeit von Wittmann Battenfeld und dem Plonsker Spritzgießunternehmen Buzek Plastic, entwickelte sich eine Möglichkeit, um PVAL auch per Spritzgießmaschine in Form zu bringen.

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Mini-Waschmittelbehälter aus PVAL (Polyvinylalkohol): Das Material war bisher nur bekannt für sein Erscheinungsbild in Form von Folien, heißt es. Durch die Zusammenarbeit von Wittmann Battenfeld und dem Polnischen Spritzgieß-Experten Buzek Plasic wurde es möglich, dieses Material auch prozesssicher zu spritzgießen.
Mini-Waschmittelbehälter aus PVAL (Polyvinylalkohol): Das Material war bisher nur bekannt für sein Erscheinungsbild in Form von Folien, heißt es. Durch die Zusammenarbeit von Wittmann Battenfeld und dem Polnischen Spritzgieß-Experten Buzek Plasic wurde es möglich, dieses Material auch prozesssicher zu spritzgießen.
(Bild: Wittmann-Battenfeld)

Als Grund für das Fehlen spritzgegossener PVAL-Teile nennt Wittmann Battenfeld die große Bandbreite der Materialkennwerte – ein Begleitumstand, der batchweisen Produktionsweise, heißt es. Die Wende brachten erst die Ideen des österreichisch/polnischen Spritzgießunternehmens Buzek Plastic, das über einen Zeitraum von 10 Jahren und mehrere Evolutionsstufen hinweg eine Großserien-Produktionstechnik zur Herstellung von wasserlöslichen Mehrkammer-Waschmittelbehältern (Bild) entwickelt hat. Heute würden über 1,3 Mrd. Stück im Jahr produziert. Die Maschinen und die Automationstechnik dafür hat Wittmann Battenfeld geliefert.

PVAL – ein vernachlässigter Werkstoff

Polyvinylalkohol wurde bereits 1924 von den deutschen Chemikern Wilhelm Hermann und Wolfram Hähnel erstmals hergestellt und zählt damit zu den ältesten Kunststofftypen überhaupt, heißt es. Interessant sei in diesem Zusammenhang, dass PVAL nicht direkt aus dem Vinylalkohol-Monomer hergestellt werden kann sondern nur über den Umweg einer Hydrolyse-Reaktion (auch bekannt als Verseifung) mit Natronlauge aus dem noch älteren Kunststoff Polyvinylacetat (PVAC), der bereits 1913 vom ebenfalls deutschen Chemiker Fritz Klatte synthetisiert wurde. Genauso interessant ist laut Wittmann Battenfeld, dass beide Kunststoffe trotz direkter Verwandtschaft unterschiedliche Eigenschaften haben. Polyvinylacetat ist unlöslich in Wasser, Butanol, Diethylether, Petrolether und aliphatischen Kohlenwasserstoffen, jedoch löst es sich in niederen Alkoholen, zahlreichen Ketonen, Estern, zyklischen Ethern, aromatischen und chlorierten Kohlenwasserstoffen auf. Anders Polyvinylalkohol: Er ist wasserlöslich, jedoch gegen die meisten wasserfreien organischen Lösungsmitteln beständig.

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