Lichtbogenschweißen Um 25% kürzere Schweißzeiten beim Fügen von Drehgestellen

Redakteur: Rüdiger Kroh

Beim Handschweißen von Drehgestellen für Schienenfahrzeuge wird das Rapid-Weld-Verfahren eingesetzt. Der Prozess reduziert die Schweißzeit um rund 25%. Dank des stark fokussierten Lichtbogens entstehen weitgehend verzugsfreie und spritzerarme Nähte. Das minimiert die Nacharbeit.

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Bild 1: Das synergiegesteuerte 600-A-Schweißgerät bringt mit Rapid Weld mehr Produktivität in den Schweißprozess: Statt drei Lagen im WIG- und MAG-Verfahren erhält man einwandfreie Nähte unter Einsparung der WIG-Wurzellage. (Bild: Cloos)
Bild 1: Das synergiegesteuerte 600-A-Schweißgerät bringt mit Rapid Weld mehr Produktivität in den Schweißprozess: Statt drei Lagen im WIG- und MAG-Verfahren erhält man einwandfreie Nähte unter Einsparung der WIG-Wurzellage. (Bild: Cloos)

Als Partner des internationalen Schienenfahrzeugbaus gehört SMW Spezialmaschinen und Werkzeugbau zu den IRIS- und DB-zertifizierten Zulieferern der Bahnbranche. Das aus dem ehemaligen DDR-Panzerreparaturwerk hervorgegangene Unternehmen fertigt Drehgestelle und Wiegenträger für Nahverkehrszüge, Personen- und Straßenbahnen, aber auch Motortragrahmen, Zughauben und Puffer.

Hohe Fertigungstiefe sichert Qualität

Damit die Qualität stimmt, arbeitet SMW mit einer sehr hohen Fertigungstiefe: Von Blechzuschnitt und -bearbeitung über Bohren, Drehen, Fräsen und Schleifen bis zu verschiedenen Schweißprozessen sind alle relevanten Fertigungsschritte im eigenen Haus vorhanden. Die eigene Werkzeugbau-Abteilung liefert Lehren, Vorrichtungen und Sonderwerkzeuge für die Produktion der Sicherheitsbauteile. In einem Glühofen lassen sich selbst größere Teile wärmebehandeln.

Mit Stahlkies-Strahlen und Nasslackierung bekommen die Bauteile ihre gewünschte Oberfläche und auf Montageplätzen entstehen komplette Baugruppen inklusive Hydraulik- und Elektrokomponenten. Im Qualitätsbereich verfügt SMW über eine 3-Wege-CNC-Messmaschine und diverse Prüfgeräte.

Drei Cloos-Schweißroboter für Großserien

Bei der Schweißtechnik vertraut SMW auf Cloos-Technik. Neben einer Vielzahl von Impulsstromquellen für die Handschweißarbeitsplätze sind seit 2004 auch drei Roboteranlagen des Haigerer Herstellers im Einsatz, auf denen die Großserien geschweißt werden. Beispielsweise verlassen pro Jahr 25 000 Puffer für Lokomotiven und Waggons das Neubrandenburger Werk.

SMW verarbeitet Stähle in den Qualitäten S355 ohne Dickenbegrenzung, Feinkornstahl bis S690 und bis 20 mm sowie Aluminium und Edelstahl bis 12 mm Dicke. Zwischen 60 und 150 m Schweißnaht werden in ein modernes Drehgestell eingebracht, das 800 bis 1000 kg wiegen kann. 35 dieser sicherheitsrelevanten Baugruppen werden durchschnittlich pro Monat gefertigt, dazu kommen noch rund 45 Wiegenträger, also die Baugruppen, die sich zwischen Waggonboden und Drehgestell befinden.

Ersatzteile auch in Losgröße 1 auch ohne aktuelle Schweißvorgaben

Neben diesen Serien realisiert SMW auch Ersatzteile für ältere Schienenfahrzeuge in kleinen Stückzahlen bis herunter zur Losgröße 1. Eine große Herausforderung, weil diese Baugruppen damals noch ohne aktuelle Schweißvorgaben und Dokumentationen produziert worden sind. Für diese Kleinserien und Einzelstücke nutzt man die synergiegesteuerten Impulsstromquellen der Qineo-Serie von Cloos.

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