Airbus Verkauf von Airbus-Teilefertigung in Augsburg ist geplatzt
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Der geplante Verkauf der Teilefertigung der Airbus-Tochter Premium Aerotec (PAG) ist vom Tisch. Jetzt stehen andere PAG-Standorte zur Debatte und eine neue Tochter in Hamburg.

Die Gespräche zwischen dem Flugzeugbauer Airbus und dem nordrhein-westfälischen Mittelständler Mubea konzentrieren sich, nachdem die Sache mit Augsburg vom Tisch ist, nun auf das PAG-Werk im niedersächsischen Varel. Ob die Verhandlungen erfolgreich zu Ende gehen, sollen die nächsten drei Wochen zeigen, heißt aus einer Airbus-Mitteilung von gestern. Außerdem beabsichtige Mubea eine Übernahme des rumänischen PAG-Standortes Brasov. Die vier Augsburger Werke, darunter eines, in dem ebenfalls Teile gefertigt werden, spielten in den Planungen nun keine Rolle mehr. Bei Airbus werde nun überlegt, wie diese möglichst profitabel in den Konzern integriert werden könnten. Mubea beliefert als Leichtbauspezialist vor allem die Autoindustrie, ist mit der Tochter Flamm aber auch im Luftfahrtsektor unterwegs und gehört seit Jahren zu den Airbus-Zulieferern, wie man erfahren konnte.
Airbus in Varel könnte Hauptsitz des Mubea-Luftfahrtgeschäfts werden
Airbus und der Automobilzulieferer Muhr und Bender haben aber, wie es nun heißt, der Arbeitnehmerseite einen Vorschlag präsentiert, in dem im Fall einer Partnerschaft mit Mubea dem Premium Aerotec-Standort Varel eine maßgebliche Rolle in der Wachstumsstrategie von Mubea zukommen werde – und zwar als künftiger globaler Hauptsitz für das Luftfahrtgeschäft.
Dem friesischen Premium-Aerotec-Standort will man außerdem meine Erweiterung der Produktpalette mit einem mittelfristig deutlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen in Aussicht stellen. Varel hätte zudem erstmals die Möglichkeit, weitere Flugzeughersteller und Lieferanten zu gewinnen. Airbus soll aber mittelfristig der Hauptkunde bleiben.
Das sagt die Gewerkschaft zu den neuen Airbus-Entwicklungen
Die IG Metall, die sich, wie betont wird, in langwierigen Verhandlungen ein Mitspracherecht gesichert hatte, glaubt, dass dieser Schwenk der Verkaufsabsichten die weiteren Gespräche belasten. Airbus und Mubea müssten zunächst beantworten, wie Varel allein mit dem Werk in Brasov ein starker und zukunftsfähiger Zulieferer werden kann. Das erklärte Ziel der Gewerkschaft sei es, die Einzelteilfertigung unter einem neuen Investor zukunftssicherer als bisher aufzustellen. In der betroffenen Sparte arbeiten in Deutschland nach früheren Angaben von Airbus etwa 3.000 Beschäftigte.
Airbus strukturiert um – viele Arbeitsplätze in neuer Tochtergesellschaft
Unabhängig von der Teilefertigung läuft bei Airbus der andere Teil der geplanten Umstrukturierung aber flott weiter. Zum 1. Juli 2022 werde deshalb bereits die bisher bei verschiedenen Gesellschaften angesiedelte Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einer neuen deutschen Tochterfirma zusammengefasst. Diese Tochter ist noch nicht offiziell „getauft“ und wird deshalb intern als „ASA“ bezeichnet. Fest steht, dass ihr Hauptsitz in Hamburg sein wird und sie mehr als 12.000 Beschäftigten dort sowie in Stade, Bremen und Nordenham Arbeit geben wird.
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