Externe Rohrbearbeitung Worauf Unternehmen beim Outsourcing achten müssen

Ein Gastbeitrag von Brandolf Schneider

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Immer mehr Unternehmen lagern ihre Rohrbearbeitung aus. Ein erfolgreiches Outsourcing-Projekt erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem gewählten Dienstleister. Es lauern nicht zu unterschätzende Herausforderungen im Prozess.

Immer mehr Unternehmen lagern ihre Rohrbearbeitung aus. Ziel ist es, bestehende Produktionskosten zu senken, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu fokussieren und das eigene Risiko zu minimieren.
Immer mehr Unternehmen lagern ihre Rohrbearbeitung aus. Ziel ist es, bestehende Produktionskosten zu senken, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu fokussieren und das eigene Risiko zu minimieren.
(Bild: Hoberg & Driesch Processing)

Outsourcing wird für die rohrverarbeitende Industrie immer spannender. Die Entscheidung, Prozesse einem externen Lohnbearbeiter anzuvertrauen, hängt jedoch von einer ganzen Reihe an Faktoren ab. Die wesentlichen Aspekte sind vielfältig und reichen von der Qualität des Maschinenparks über die Kosten bis hin zur Expertise des jeweiligen Partners. Unternehmen sollten sich deshalb vor der Auswahl bewusst sein, welche Ansprüche sie an den Prozess stellen und welcher Dienstleister diese am besten erfüllt. Ebenso können Restriktionen durch beschränkten Lagerplatz oder fehlende Maschinen mithilfe der externen Lohnbearbeitung umgangen werden.

Welchen Service beinhaltet ein Outsourcing-Projekt?

Allgemein kann ein Outsourcing-Projekt Dienstleistungen wie Materiallagerung, Fertigung und Just-in-time-Zulieferung beinhalten. Optional können auch zusätzliche Aufgaben vom Dienstleister übernommen werden. Je nach Vertrag ist der externe Lohnbearbeiter dann beispielsweise auch eigenverantwortlich für die Disposition, die Materialbeschaffung, die Zuordnung von Auftragspapieren und Kundenzeichnungen oder die innerbetriebliche Logistik zuständig. Qualifizierte Dienstleister helfen darüber hinaus bei der Entwicklung und Konstruktion von Bauteilen und bieten Optimierungsvorschläge für die einzelnen Prozesse. Gleichzeitig etablieren sie falls gewünscht auch EDI-Anbindungen, die den Verwaltungsaufwand des Auftraggebers durch den automatischen Austausch von Bestellungen, Rechnungen, Lieferabrufe, Lieferavise und -zeugnis erheblich reduzieren.

Vorteile des Outsourcings

Herausforderungen und Fallstricke wie eine transparente Kommunikation oder die Suche nach einem fähigen Dienstleister pflastern den Weg zu einem erfolgreichen Outsourcing-Projekt. Doch wer diese Themen im Vorfeld gewissenhaft angeht, kann mit der externen Lohnbearbeitung anschließend einen großen Mehrwert erzielen. Auftraggeber sparen zum Beispiel wertvolle Zeit und Personalressourcen, die sie für ihre Kernkompetenzen einsetzen können. Gleichzeitig ist auch die Kostenersparnis bei der Auslagerung von Fertigung und Materialbeschaffung mitunter beträchtlich. Denn etablierte Dienstleister, die sich auf eine Branche spezialisieren, können die Bedarfe ihrer Kunden bündeln und dadurch Skaleneffekte erzielen. So beziehen sie Materialien günstiger und schließen zeitgleich Materialengpässe aus. Auch Defizite im Maschinenpark können durch einen externen Lohnbearbeiter mit modernen Maschinen ausgeglichen werden, was zusätzliche Investitionskosten einspart. Die Entscheidung, Prozesse auszulagern, kann von unterschiedlichen Shareholdern des Unternehmens ausgehen. Womöglich ist es die Geschäftsführung, die den Betrieb ausbauen möchte, ohne in neue Produktionsflächen investieren zu müssen. Oder der Vertrieb hofft auf bessere Chancen im zunehmend kompetitiven Geschäft mithilfe von fixen Werten in der Kalkulation.

Ein passender Dienstleister

Für den Erfolg eines Outsourcing-Projekts ist die Auswahl eines geeigneten Partners entscheidend. Wichtige Aspekte sind die Lagerkapazität, verfügbare Maschinen, entsprechendes Know-how und eine erhöhte Flexibilität. Letztlich haben der individuelle Fertigungsprozess und dessen Anforderungen einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Partners. So kann beispielsweise ein Unternehmen, das über ein eigenes kapazitätsstarkes Lager verfügt, beim Dienstleister ein größeres Augenmerk auf die Ausstattung des Maschinenparks legen. Unabhängig von den projekteigenen, sind allgemeine Faktoren wie Produkt- und Prozessexpertise, Preis-Leistungs-Verhältnis oder schnelle Lieferzeiten gute Indikatoren für einen kompetenten Partner. Dazu ist es sinnvoll, sich einen Lohnbearbeiter zu suchen, der auf die jeweiligen Produkte spezialisiert ist. Durch ihre Erfahrung sind diese mit den verschiedenen Anwendungen und allgemeinen Arbeitsschritten vertraut und haben darüber hinaus einen überlegenen Marktzugang. Den stärksten Mehrwert bieten Partner, die mit Gesamtlösungen eine breite Palette an individuellen Anforderungen abdecken

Die richtige Kommunikation ist der Schlüssel

Vor einem erfolgreichen Outsourcing-Projekt stehen einige Herausforderungen für beide Unternehmen. Viele davon, etwa Materialverfügbarkeit sowie -qualität oder schlechte Zeitplanung, erledigen sich bereits mit der Entscheidung für einen bewährten Dienstleister. Die Grundvoraussetzung für eine reibungslose Zusammenarbeit ist es, stets an Transparenz und Vertrauen zwischen Auftraggeber und externem Partner zu arbeiten. Wichtige Faktoren wie Materialpreisbindung, Planmengen, Sicherheitsbestände, Reaktionszeiten oder Lieferkonditionen sollten von Anfang an festgelegt sein. Zu diesem Zweck startet die Kooperation üblicherweise mit einem Kick-off-Meeting, bei dem sich die Unternehmen kennenlernen können. Hier kommt ein akkurat geführtes Lasten- und Pflichtenheft zum Tragen, das eine umfangreiche Planung im Voraus ermöglicht und dem Lohnbearbeiter einen ersten Überblick vermittelt. Im Gegenzug muss dieser bewerten, ob die Anforderungen im Rahmen seiner Möglichkeiten liegen und die Aufgabe für ihn machbar ist.

Der Erfolg hängt von beiden Parteien ab

Bei einem Outsourcing-Projekt macht schon die Planung den entscheidenden Unterschied. Dazu muss dem Auftraggeber im Vornherein klar sein, welche Anforderungen er an den jeweiligen Partner stellt. Dieser hat im Gegenzug die Aufgabe, keine Projekte anzunehmen, die er nicht sicher erfüllen kann. Dabei helfen vorab auch Werksbesichtigungen, die für ein beiderseitiges Verständnis des Ist- und des Soll-Zustandes geben. Sollte trotz ausführlicher Planung etwas schiefgehen, erweist sich in der Regel das vorher aufgebaute Vertrauensverhältnis als förderlich. Denn letztlich gilt: Beide Unternehmen müssen an einem Strang ziehen, denn für ein erfolgreiches Outsourcing-Projekt tragen alle Seiten die Verantwortung.

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