MRK-Roboter Yumi wird 5 und hatte sie fast alle

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg

Der zweiarmige, kollaborative Yumi von ABB wird dieses Jahr 5. In dieser Zeit überzeugte er nicht nur nahezu alle Branchen, sondern zudem auch hochrangige Prominenz.

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Ursprünglich für die Kleinteilemontage montiert, ist Yumi heute in den unterschiedlichsten Anwendungen im Einsatz – von der Montage elektronischer und elektrischer Komponenten bis hin zum Sortieren von Süßigkeiten in Süßwarenfabriken.
Ursprünglich für die Kleinteilemontage montiert, ist Yumi heute in den unterschiedlichsten Anwendungen im Einsatz – von der Montage elektronischer und elektrischer Komponenten bis hin zum Sortieren von Süßigkeiten in Süßwarenfabriken.
(Bild: ABB)

Zunächst für die Kleinteilmontage konzipiert, konnte sich der kollaborative Roboter Yumi inzwischen bei den unterschiedlichsten Anwendungen und in vielen Branchen beweisen. Sein ergonomisches Design und eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen sorgen für maximale Flexibilität. Der Roboter lässt sich unmittelbar in das normale Produktionsumfeld integrieren. Mensch und Roboter können so Hand in Hand Aufgaben erledigen, für die zuvor Sicherheitsbarrieren oder Sicherheitszäune notwendig gewesen wären.

„Unsere Vision mit Yumi haben wir vor fünf Jahren klar umrissen: Wir wollten einen neuen Standard in der kollaborativen Robotik setzen. Mit einer Roboterlösung, die Hand in Hand mit Menschen agieren kann, bei vielen Applikationen ohne weitere Schutzmaßnahmen auskommt sowie einfach zu installieren und zu bedienen ist“, sagt Sami Atiya, Mitglied des ABB-Konzernvorstands und verantwortlich für den Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation. „Yumi hat sich schnell großer Beliebtheit erfreut und gleichzeitig eine neue Kategorie kleiner, kollaborative Roboter geschaffen, die sich ideal für Materialhandhabung, Montage und Inspektion eignen.

Yumi im vielseitigen Einsatz

Yumi ist seit seiner Einführung fester Bestandteil im Portfolio kollaborativer Automatisierungslösungen des ABB-Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation. Seine Arbeitseinsätze zeugen von seiner Vielseitigkeit: So hilft der Roboter etwa bei der Produktion von Steckdosen. Auch die Abrantix AG, ein in der Schweiz ansässiger Anbieter von Zahlungssoftware, vertraut auf Yumi, wenn es um Prüfung der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Geldautomaten geht. Weil auch der medizinische Sektor zunehmend nach Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung sucht, bewährt sich Yumi mittlerweile sogar im Gesundheitswesen und in der Pharmazie. Dort unterstützt der Roboter bei Aufgaben in Laboren und medizinischen Einrichtungen. Copan Diagnostics in den USA beispielsweise setzt Yumi zur Handhabung von Gewebe-, Knochen- und sterilen Flüssigkeitsproben sowie zum Transport von herkömmlichen Abstrichen und Blutkulturen ein.

Auch außerhalb der Werkshallen hatte Yumi in den vergangenen fünf Jahren seine Auftritte. Zu den Meilensteinen gehört die Begegnung mit den Staats- und Regierungschefs Angela Merkel, Barack Obama und Naresh Modi. Als Dirigent eines Orchesters mit Andrea Bocelli in Pisa, Italien, sowie als Kaffee-Zubereiter im Londoner Kaufhaus Selfridges und bei Bloomingdales in New York stellte er ebenfalls sein Können unter Beweis.

„Zweifelsohne hat Yumi die Öffentlichkeit in seinen Bann gezogen, ob in Musikvideos oder in beliebten TV-Shows, wo er beispielsweise Papierflugzeuge gebastelt und Kartentricks vollführt hat“, ergänzt Sami Atiya. „Hinter all diesen unterhaltsamen Einsätzen steckt jedoch auch eine ernst zu nehmende Botschaft: Roboter wie Yumi tragen dazu bei, dass sich Einstellung gegenüber robotergestützter Automatisierung ändert. Da Yumi anschaulich aufzeigt, wie Roboter unsere Arbeit unterstützen können, steigt in den Fabriken rund um den Globus die Akzeptanz für den Robotereinsatz.“

Indes schreibt ABB die Yumi-Erfolgsgeschichte weiter fort: 2017 stellte das Unternehmen erstmals den Single-arm Yumi vor. Der agilste und kompakteste kollaborative Roboter von ABB verfügt über sieben Achsen und kann auf Tischen, an der Wand oder hängend montiert werden. Er bietet die notwendige Flexibilität für ein immer größeres Anwendungsspektrum.

„Sowohl unser Zweiarm- als auch unser Single-arm-Yumi leisten seit ihrer Einführung einen wichtigen Beitrag, Missverständnisse, die dem Einsatz von Robotern oftmals gegenüberstehen, auszuräumen. Sie haben ihre Vorteile vielfach unter Beweis gestellt, sind einfach zu bedienen und vielseitig einsetzbar“, betont Andie Zhang, Global Product Manager Collaborative Robots bei ABB. „Unsere Kunden schätzen besonders, dass Yumi nicht einschüchternd wirkt. Dank seiner fast menschenähnlichen Züge fühlt man sich neben dem Roboter schlichtweg wohl. Wir haben auch festgestellt, dass Yumi schnell als Teil des Teams akzeptiert wird – besonders wenn er in vorher stark manuell geprägten Produktionslinien zum Einsatz kommt. Hier führt Yumi oftmals monotone und stets wiederkehrende Tätigkeiten aus, während die Mitarbeiter nun abwechslungsreichere und interessantere Aufgaben übernehmen können.“

Yumi lässt sich durch Lead-Through-Programmierung einfach und intuitiv einrichten: So kann jeder die für seine jeweilige Anwendung erforderlichen Bewegungen und Positionen dem Roboter per Hand „beibringen“. Ein weiteres Plus an Einfachheit bringt das neue Programmiertool Wizard Easy Programming von ABB. Mittels einer grafischen Programmieroberfläche und Drag-and-Drop-Funktionalität können Nutzer auch ohne spezielle Schulung oder Programmierkenntnisse die Roboter bedienen.

„Mit Yumi können Unternehmen zunächst im kleinen Umfang starten und die Prozesse angehen, die am schnellsten und einfachsten zu automatisieren sind. Die daraus gewonnen Erfahrungen lassen sich im nächsten Schritt nutzen, um die Automatisierung auf weitere Teile des Betriebs auszuweiten. Einige Kunden haben sich Yumi sogar ins Haus geholt, ohne vorher eine konkrete Anwendung im Sinn zu haben“, fügt Andie Zhang hinzu. „Sie waren schlichtweg neugierig darauf, was mit dieser kollaborativen Automatisierungslösung in ihrer Produktion und ihrem Team möglich ist.“

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