Hans-Jürgen Warnecke Innovationspreis 2013 Ausgezeichnet: Prothesen fürs Herz und definierte Lacktropfen
Zum 21. Mal ist der IPA-Innovationspreis 2013 vergeben worden. Die Auszeichnung trägt den Namen des ehemaligen Fraunhofer-Präsidenten und langjährigen IPA-Institutsleiters Hans-Jürgen Warnecke. Den ersten Preis teilen sich elastopolymere Venenklappenprothesen und eine neu entwickelte Düse für das verlustfreie Lackieren
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Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sieht nach eigenen Angaben seine Kernaufgabe darin, Innovationen mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten erfolgreich mit und für seine Kunden zu platzieren. Um den Prozess von der Ideenfindung bis zur Umsetzung und Durchsetzung zu fördern und Anreize zu liefern, lobt das IPA seit 1993 intern jedes Jahr drei Innovationspreise aus. Seit 2012 Jahr unter dem Namen und der Schirmherrschaft des ehemaligen Fraunhofer-Präsidenten und IPA-Institutsleiters Prof. Dr.-Ing. Prof. h. c. mult. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. e.h. Hans-Jürgen Warnecke.
Aktuelle Highlights und Best-Practice
Die Auszeichnungen wurden am 18. Oktober 2013 im Rahmen des Innovations- und Gründertags vergeben. Aktuelle Highlights der Forschung am Fraunhofer IPA standen den Angaben zufolge ebenso auf der Agenda wie Best-Practice-Beispiele zur wirtschaftlichen Verwertung, ergänzt durch Kurzvorträge aus den IPA-Fachabteilungen zu neuen Themen und Innovationsideen.
Der Jury standen aus den eingereichten Bewerbungen sechs nominierte und präsentierte Entwicklungen zur Auswahl. Die Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Alexander Verl und Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl sowie die externen Juroren Dr. Jochen Schließer, Festo AG & Co. KG, Dr. Wolfgang Rauh, Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG und Dr. Norbert Leopold , HWP Planungsgesellschaft mbH, orientierten sich bei der Vergabe der Auszeichnungen unter anderem an den Kriterien Kundennutzen, Kreativität und methodisch-wissenschaftlicher Ansatz.
1. Preis – Teil 1: Elastopolymere Venenklappenprothesen
Schließen Herzklappen nicht richtig, werden sie ersetzt. Versagen hingegen Venenklappen, behandeln Ärzte dies bislang ausschließlich medikamentös. Künftig soll ein Implantat die Funktion des beschädigten Ventils übernehmen. Mit einem neuartigen Dosierwerkzeug lassen sich, wie das IPA mitteilt, die Prothesen automatisiert fertigen. Die vom Wissenschaftlerteam um Dr. Oliver Schwarz entwickelte 3D-Tröpfchen Dosierkinematik ermöglicht es, auf 25 μm genau, verschiedene Polymer-Shorehärten auf Freiformflächen miteinander zu kombinieren und weiche 3D-modellierbare Übergänge der Materialeigenschaften zu bewirken.
Die IPA -Forscher entwickelten in enger Zusammenarbeit mit vier Industriepartnern und dem Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik RWTH Aachen eine Produktionsanlage, mit der sich Venenklappenprothesen aus dem Kunststoff Polycarbonaturethan (PCU) automatisiert herstellen lassen, heißt es weiter. Herzstück der Anlage ist ein 3D-Tröpfchendosierwerkzeug, mit dem die Forscher verschiedene Härtegrade eines Polymers, Shore-Härten, präzise auf Freiformflächen aufbringen und kombinieren können.
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