Nicht erst Corona hat viele Unternehmen in eine Krise gestürzt, die Auswirkungen aber verschärft. Die Probleme können zu großen Belastungen werden. Das muss nicht sein, wenn Unternehmensstruktur und Mitarbeiter entsprechend gestärkt sind.
Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter können Resilienz lernen, um Krisen gelassener zu durchleben.
An schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft scheinen wir uns in diesem Jahr schon gewöhnt zu haben, denn ständig ist die Rede von Insolvenzen, Stellenabbau oder Umsatzeinbrüchen. Ja, es geht vielen Firmen nicht gut. Manche Branchen leiden ohnehin – auch ohne Corona – und müssen zusätzlich mit solchen Krisen umgehen. Doch es gibt Industrieunternehmen, die solche Ausnahmesituationen besser wegstecken und flexibler auf die äußeren Einflüsse reagieren – auch mit Umsatzrückgang, aber ohne Panik. Was machen sie anders? Wie man auf einschneidende Ereignisse reagiert und sich anpasst an die neue Situation, hat viel mit Resilienz zu tun, also der Fähigkeit, trotz „Störungen“ schnell zu einer normalen Funktionsweise zurückzukehren.
Ob bewusst oder unbewusst: Manche Unternehmen haben Strukturen entwickelt, die ein solches „fall back“ oder gar ein „bounce forward“ erleichtern. Eines der Unternehmen, das bereits seit mehreren Jahren daran arbeitet, sich immer krisenfester aufzustellen, ist Rockwell Automation.
Dr. Fritz Faulhaber: Mit Umsatzwachstum durch die Corona-Krise
Nicht alle Industrieunternehmen kämpfen mit Auftragseinbrüchen und Umsatzrückgang. Beim Antriebstechnikhersteller Faulhaber aus Schönaich bei Stuttgart stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 16 %, der Auftragseingang um 29 %. Der Grund dafür: Faulhaber stellt Kleinstantriebe her, die auch in Beatmungsgeräten oder in Labors zum Einsatz kommen. Das Unternehmen profitiert also wirtschaftlich von der Corona-Pandemie – vor allem durch die große Bandbreite an möglichen Einsatzgebieten seiner Antriebssysteme. Man ist somit nicht auf eine bestimmte Branche oder Anwendung festgelegt ist. Doch wie kann man unter den verschärften Umständen seine Produktion sicherstellen?
Um jederzeit flexibel auf Krisen oder Störungen reagieren zu können, hat Faulhaber eine synchrone Produktion mit einheitlichen Prozess- und Fertigungstechnologien über seine Standorte in West- und Osteuropa aufgebaut. So können an den jeweiligen Standorten angepasste Maßnahmen durchgeführt werden, ohne die Produktion insgesamt zu gefährden. Zukünftig verspricht man sich durch Digitalisierung hier eine Erleichterung bei der Umstellung zwischen verschiedenen Produkten innerhalb eines Arbeitstages an einem Montageplatz. Eine langfristige ist es, dass Kundenaufträge digital direkt an den Montageplatz erfolgen und so der Durchlauf weiter beschleunigt werden kann.
Dennoch ist sich das Unternehmen bewusst, dass das Problem mit der Versorgung von Bauteilen beispielsweise aus Asien nicht gelöst ist. Auch schon vor der Krise habe man zum Teil bereits mit sehr langen Lieferfristen zu tun gehabt.
Trotz der Gesundheitsgefahr müssen zahlreiche Mitarbeiter den hohen Auftragseingang abarbeiten. Die bestehende Mannschaft wurde durch neue Mitarbeiter aufgestockt, man produzierte auch am Wochenende. Um die Mitarbeiter zu schützen, herrscht Maskenpflicht überall dort, wo man den Abstand von 1,5 m nicht einhalten kann, und es gibt die üblichen Maßnahmen zum Desinfizieren von Flächen und Händen. Wo es aufgrund der Tätigkeit möglich ist, kann dank der Unterstützung der IT von zuhause gearbeitet werden. Außerdem wurde mit der Krise der Rollout von MS Teams beschleunigt, so dass nun jeder indirekt Beschäftigte darauf zugreifen kann. Das hat auch den Austausch per Videokonferenzen mit externen Partnern ermöglicht. Heute kann Faulhaber bereits sagen: Mobiles Arbeiten funktioniert. Eine weitere Lehre aus den letzten Monaten: Wenn alle an einem Strang ziehen, bereit sind, sich an Regeln und Einschränkungen zu halten, dann kann man sehr gut durch die Krise kommen.
Lieferketten und Betrieb weltweit sichern
Von einer Pandemie sind alle Kontinente betroffen. In unserer globalisierten Welt kann das schnell Lieferketten zerstören und damit zu Produktionsausfällen führen, obwohl vielleicht Personal für die Produktion vorhanden wäre. Rockwell Automation arbeitet an der Umsetzung von Geschäftskontinuitäts-, Herstellungs- und Vertriebsplänen, um dies in allen Regionen der Welt sicherzustellen. Das Unternehmen verfolgt kontinuierlich potenzielle Einschränkungen durch Personalprobleme, Produktionsabläufe sowie Transportschwierigkeiten aufgrund von Regierungseinschränkungen. Darüber hinaus werden die Notfallpläne in der gesamten Lieferkette immer wieder geprüft.
Hat sich durch Corona Ihre Resilienzstrategie geändert?
Zudem steht man in regelmäßigem Kontakt mit seinen größten Lieferanten in den am stärksten betroffenen Regionen. Da die Lieferbasis ständig neu bewertet wird, kann gerade in kritischen Betriebsbereichen schnell reagiert werden – beispielsweise um Lagerbestände aufzubauen oder die Weiterführung des Geschäfts zu planen. Um systemkritische Kunden wie die Pharma-, Biotech- oder Lebensmittelindustrie entsprechend zu unterstützen, schützt Rockwell Automation zusätzlich seine Lieferungen und das Inventar. In einigen Fällen hat das Unternehmen die Vorlaufzeit für bestimmte Bestellungen verlängert und erhält auf diese Weise genaue Lieferinformationen. Außerdem wurden zusätzliche Abläufe und ein weltweiter Priorisierungsprozess implementiert. Dadurch stellt das Unternehmen die Bedienung der Nachfrage aus besonders wichtigen Branchen sicher. Aufgrund des jüngsten Rückgangs der kommerziellen Flüge von Fluggesellschaften und des Frachtraums hat sich Rockwell Automation zusätzliche Flugkapazitäten gesichert, dedizierte Charterflüge erprobt und Notfallpläne für Strecken mit hohem Verkehrsaufkommen erstellt.
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Doch gerade durch die Corona-Pandemie hat auch Rockwell Automation festgestellt, dass Lieferketten einer der Bereiche sind, die neu bewertet werden müssen. Das Schließen von Grenzen und von Produktionsstätten war einer der wichtigsten Einschnitte, denen die Hersteller in den letzten Monaten ausgesetzt waren. Dadurch sei ein Gefühl der Verwundbarkeit entstanden, weil man sich auf Anlagen jenseits der Grenzen, zum Beispiel in Asien, verlassen musste. Rockwell Automation erklärt, dass jetzt viele Hersteller eine Neuausrichtung ihrer Produktionsstätten und Lieferketten erwägen, um sie räumlich näher zusammenzubringen.
Der Geschäftspartner ist ein Teil des Teams
Doch nicht nur die Lieferketten und Lieferanten spielen eine Rolle, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Rockwell Automation arbeitet eng mit zahlreichen Partnern zusammen, die selbst in der Automatisierungs- und Fertigungsindustrie zu den führenden Unternehmen gehören und unter dem „Partner Network“ zusammengefasst sind. Dieses Netzwerk bietet den Kunden ein Team von Technikspezialisten und Lieferanten, die Erfahrung mit der Lieferung von Produkten oder Dienstleistungen haben, die auf die Lösungen von Rockwell Automation abgestimmt sind.
Die Zusammenarbeit mit diesen Partnern ist sehr eng, denn man kommuniziert und kooperiert mit ihnen, als ob sie Teil des eigenen Teams wären. Die Infrastruktur, über die Rockwell Automation verfügt, um intern zusammenzuarbeiten, ermöglicht es also auch, mit den Partnern zusammenzuarbeiten.
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Stand vom 15.04.2021
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