Absaugtechnik Luftreinhaltung: staubfrei Schleifen

Autor / Redakteur: Katrin Herbers / M.A. Frauke Finus |

Insbesondere beim Trockenschleifen kommt es zu einer intensiven Staubentwicklung. Die beim Schleifprozess freiwerdenden Stäube bergen gesundheitliche Risiken für Mitarbeiter und stören den Produktionsprozess – eine Absaugung ist also ein Muss.

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Der Blick auf das Hallenschiff von Fresno Metal zeigt den Verlauf der Rohrleitungen für die Absaugtechnik.
Der Blick auf das Hallenschiff von Fresno Metal zeigt den Verlauf der Rohrleitungen für die Absaugtechnik.
(Bild: Teka)
  • Der Staub, der beim Trockenschleifen entsteht, gesundheitsschädlich und setzt sich darüber hinaus überall in der Produktionshalle ab.
  • Es ist nicht nur die Menge der frei werdenden Partikel, sondern auch die Zusammensetzung und Konzentration der Partikel von Bedeutung.
  • Die passenden Schleiftische für unterschiedliche Schleifaufgaben können bereits helfen: Eine Rückwand- und Untertischabsaugung sowie seitlichen Lamellenvorhänge scheiden Stäube nach hinten und nach unten ab.
  • Über Rohrleitungen gelangt die partikelhaltige Luft zu Absaug- und Filteranlagen. Diese entfernen schädliche Partikel zu mehr als 99 % aus der Luft.

Für die Modernisierung seines Schleifarbeiten vorbehaltenen Hallenschiffs in einer Größe von 37 m mal 24 m suchte das spanische Unternehmen Fresno Metal einen Partner, der die neuesten technischen und arbeitsschutzrechtlichen Standards im Bereich Luftreinhaltung beherrscht und umsetzt. Die Aufgabe: Mitarbeiter, die im Zwei- bis Dreischichtbetrieb an 38 Schleifarbeitsplätzen arbeiten, sollten effektiv geschützt sein, der Hallenabschnitt sauber bleiben sowie Schleifmittel und die zu bearbeitenden Oberflächen staubfrei gehalten werden. Die Lösung für dieses Großprojekt erhielt das Unternehmen, das als eine von sieben Töchterfirmen der Malasa Group mit rund 600 Beschäftigten beispielsweise Trägergestellsysteme für Modeketten wie Zara oder Desigual fertigt, von dem deutschen Hersteller von Absaug- und Filtertechnik Teka, der eine eigene Niederlassung in Spanien besitzt. Dabei übernahm Teka Spanien in Kooperation mit seinem Fachhändler Discoferro nicht nur die lüftungstechnische Auslegung, Anlagenplanung und Montage für das Großprojekt selbst, sondern lieferte die passenden Schleiftische für unterschiedlichste Schleifarbeiten – vom Abschleifen der Schweißnähte bis zum Polieren der aus Schwarzstahl gefertigten Teile – gleich mit.

Rückwandabsaugung an den Schleiftischen

Die mit Rückwand- und Untertischabsaugung sowie seitlichen Lamellenvorhängen versehenen 24 Schleiftische für den linken Teil des Hallenschiffs, die je nach individuellen Anforderungen in Größen bis 4 m erhältlich sind, scheiden die Stäube nach hinten und nach unten ab. Rund 90 % der erfassten Partikel, bei denen es sich um lungengängigen Feinstaub handelt, werden bereits durch die Rückwand abgeschieden, wobei die schwereren direkt in die dafür vorgesehene Staubsammellade fallen. Die Vorteile gegenüber mobilen Filteranlagen mit Absaugarm liegen auf der Hand: Das lästige Nachführen des Arms bei Arbeiten an großen Metallteilen entfällt. Der ohnehin in den meisten Werkstätten knappe Platz wird nicht durch weitere Geräte blockiert.

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In dem rechts liegenden Bereich werden die Metallteile weiterverarbeitet. An den Schleifböcken sind Schläuche mit höhenverstellbaren Trichtervorrichtungen angebracht, die exakt an der Entstehungsstelle absaugen.

Die partikelhaltige Luft gelangt über Rohrleitungen zunächst zu den Funkenvorabscheidern, wo noch glühende Teilchen in ein Wasserbad fallen und abgelöscht werden. Ein wichtiger Faktor bei der Planung: Die Rohrleitung musste so dimensioniert sein, dass kontinuierlich eine Luftgeschwindigkeit etwa 20 m²/sec eingehalten wird, damit sich die beim Schleifen entstandenden Partikel nicht ablagern. Dann geht es weiter zum Herzstück, den vier Absaug- und Filteranlagen vom Typ ZPF. Aus Platzgründen sind die Anlagen (Motorleistung von 37 kW, Luftvolumenstrom von 23.000 m³/h) außerhalb der Halle aufgestellt. Dies hat den Vorteil, dass von ihnen keine zusätzliche Geräuschbelastung ausgeht. Das Filtersystem der ZPF 9H zeichnet sich vor allem durch innovative Technik und hohe Leistungskraft aus. Es ist mit je 18 Filterpatronen bestückt, die eine Gesamtfilterfläche von 360 m² aufweisen. Die Abreinigung erfolgt verschmutzungsabhängig.

Mehr als 99 % der schädlichen Partikel werden rausgefiltert

Die Filteranlagen entfernen schädliche Partikel zu mehr als 99 % aus der Luft. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (IfA) hat die hohe Leistungsfähigkeit der Geräte mit einem Zertifikat für die Schweißrauchklasse W3 bescheinigt. Aus diesem Grund sind sie auch bei der Verarbeitung hochlegierter Stähle zugelassen. Daneben zeichnen sich die Filteranlagen durch kostensparende Technik aus. Nur an den Schleifplätzen, an denen tatsächlich gearbeitet wird, ist die Absaugung aktiv. Dies gewährleistet eine pneumatische Schaltung mit Absperrschieber. Ein Frequenzumrichter regelt die Anlage entsprechend dem individuellen Bedarf. Ein weiteres energetisches Plus: Die Anlagen können im Umluftbetrieb gefahren werden. „Während die gefilterte warme Abluft im Sommer nach draußen gelangt, wird sie im Winter in die Halle zurückgeleitet und so die Heizkosten gesenkt“, erläutert Niederlassungsleiter Pablo Gallardo.

Fresno Metal hat den Schritt nicht bereut: „Menschen und Maschinen profitieren enorm von der neuen Lüftungstechnik“, resümieren die Fresno Metal-Geschäftsführer Javier und Antonio Pérez Patiño. Die Effizienz der Anlagen lässt sich auch an anderer Stelle in der Produktion ablesen: „Seitdem die Absaugung im Schleifbereich läuft, sind auch die Servicekosten und damit einhergehender Stillstand unserer Laser-Tische drastisch gesunken.“

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