Bomar / Orion Mit Taktung zum Erfolg: Individuelles Konzept mit Hochleistungs-Kreissäge

Autor / Redakteur: Ralf V. Schüler / M.A. Frauke Finus

Der Orion Bausysteme GmbH, Hersteller von Fahrradparkanlagen, gelingt es mit ihren rund fünfzig Mitarbeitern, die Produktivität regelmäßig zu steigern. Diese Effektivität basiert auf einer flexiblen Organisationsstruktur, erweiterten Aufgabenbereichen mit Springerfunktionen und einem passgenauen Ausbau des Maschinenparks. Hierzu tragen unter anderem eine Exact-Cut-Hochleistungs-Kreissäge und ein CTM-Bohrautomat mit kundenspezifischem Zuschnitt bei.

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Den Raum voll ausgenutzt: Überdachte Doppelstock-Fahrradanlage in der Frankfurter Innenstadt.
Den Raum voll ausgenutzt: Überdachte Doppelstock-Fahrradanlage in der Frankfurter Innenstadt.
(Bild: Orion Bausysteme)

Der Trend, im städtischen Umfeld immer mehr aufs Fahrrad zu setzen, nimmt zu. Doch auch das Fahrrad muss sicher geparkt werden können. Dazu liefert die 1980 gegründete Orion Bausysteme GmbH ihren Beitrag. Mit ausgeklügelten Systemen von Fahrradabstellanlagen und Überdachungen bis zu Ladestationen für Pedelecs setzt das Unternehmen Akzente. Orion kann auf zahlreiche Referenzen in Kommunen und namhaften Unternehmen verweisen. Hinzu kommen Bahnhöfe in- und ausländischer Städte sowie S-Bahn-Stationen unter anderem in Frankfurt und München. Ein Highlight war die Ausstattung der Central Station Malmö sowie des U-Bahnhofs der Universität Malmö mit Doppelstockparkern und Überdachungen für Fahrräder auf einer Fläche von 1.600 m2.

Anfang 2014 fassten die Brüder Frank und Jörg Suckow, beide geschäftsführend tätig, den Entschluss, in eine Hochleistungs-Kreissäge zu investieren. Das Hauptanliegen zielte auf eine getaktete Einbindung des Sägeautomaten in den maschinenübergreifenden Fertigungsprozess mit Trennen, Biegen, Bohren und Verschweißen dünnwandiger Rohre. Die exakte Taktung der Säge macht Sinn, da die auf Länge abgetrennten Rohre unmittelbar einer zeitintensiveren Rohrbiegemaschine zugeführt werden, bevor sie als in Form gebrachte Rohrbügel in den Bohrautomaten gelangen. „Wir fertigen ausschließlich eigene Produkte und agieren nicht als Lohnfertiger. Insofern stellt sich der Faktor Schnelligkeit für uns als nicht so relevant dar. Vielmehr legen wir Wert auf eine hohe Schnittpräzision, absolut zuverlässige Abläufe im Einschichtbetrieb und eine einfache Bedienung der Maschine. Allerdings sollte die Säge nach dem Start mannlos arbeiten“, erläutert Dipl.-Ing. Frank Suckow und fügt hinzu: „Außerdem vermeiden wir zusätzliche Lagerplätze und Transportaktivitäten.“

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Durch eine Empfehlung stieß man auf den Sägenhersteller Bomar aus Brünn in Tschechien. „Unseren Vorstellungen zu einer Individuallösung kamen Alfred Pichlmann, General Manager von Bomar und Andreas Wuttke, Niederlassungsleiter in Witten, bereits bei dem ersten Gespräch entgegen. Das von Bomar vorgestellte Maschinenkonzept zur avisierten Hochleistungs-Kreissäge Exact Cut MAC 75 A überzeugte uns“, berichtete Frank Suckow. Generell zeichnen sich diese Hochleistungs-Kreissägen durch hohe Präzision der Abschnitte mit einer Genauigkeit von ± 0,15 mm und großer Produktivität aus. Die maximale Steifigkeit des Sägeblatts in der Kombination mit den Hartmetallführungen vermeidet ein ’Schwimmen’ des Sägeblatts und erhöht die Schnittpräzision.

Sägeautomat optimal in Fertigungsprozess integriert

Die Exact Cut wird bei Orion ausschließlich zum Trennen von Rohren und Rundstahl eingesetzt. Bei den Materialien handelt es sich um unlegierte Stähle S 235 im Durchmesser von 16 bis 60,3 mm und einer Ausgangslänge von 6 m, welche bereits im Bund geliefert werden. Im Materialzufuhrbereich kommt ein von Bomar bereitgestelltes automatisches Bundlademagazin zum Einsatz. Die Vereinzelung und das Nachladen des Materials erfolgen im vollautomatischen Zyklus.

Die verwindungssteife Schweißkonstruktion des Untergestells ist mit Polymerbeton gefüllt, so dass starke Vibrationen absorbiert werden und sich eine hohe Laufruhe ergibt. Ein hydraulischer 4-Punkt-Spannstock auf der Eingangsseite und ein 2-Punkt-Spannstock auf der Ausgangsseite gewährleisten eine sichere Spannung des Materials. Um eine Deformierung der Rohre auszuschließen, ist der Spanndruck mittels eines Reduktionsventils einstellbar. Die Einstellung der Schnittlängen wird manuell vorgenommen. Der sich ausgangsseitig anschließende Kipptisch mit Förderband führt die Abschnitte einer Sortierung zu. Unterschieden wird in benötigte Werkstücke, Reststücke zu Wiederverwendung und nicht verwendbare Reststücke sowie Anschnitte. Verwendbare Reststücke bis zu einer gewissen Länge werden durch einen Kurzbundlader der Maschine manuell zugeführt. Die gesamte Einrichtung bietet dem Werker mit Sicherheitszäunen, Schaltern und Lichtschranken gemäß den aktuellen Maschinenrichtlinien einen maximalen Schutz.

In Bezug auf die Schnittqualität und eine lange Standzeit tragen beidseitig angebrachte, verschleißarme Hartmetall-Sägebandführungen zu einer deutlichen Vibrationsdämpfung während des Trennvorgangs bei. Zum Einsatz kommen HSS-Sägeblätter, da sie besonders geeignet sind zum Trennen von dünnwandigen Rohren und sich mehrfach nachschleifen lassen. Ein installierter Mikroniser sprüht zwecks Schmierung und Kühlung einen Ölnebel auf das Sägeblatt. Neben einer aus dem Standardzubehör ausgewählten, einstellbaren Bürste zur Beseitigung der Späne vom Sägeblatt dient ein zusätzlicher Späneförderer zur kontinuierlichen Späneabfuhr aus dem Bereich des Untergestells.

Komplexe Bohrungen simultan und einfach realisiert

Der geschilderte, getaktete Fertigungsprozess setzt sich nach dem Biegen der Rohre an dem Bohrautomaten CTM fort, der zeitgleich mit der Hochleistungs-Kreissäge geordert wurde. Diesen Bohrautomaten konzipierte die CTM Austria, welche ebenfalls wie BOMAR zur BEC Solution Group gehört. Dieser als Sonderkonstruktion für Orion entwickelte Bohrautomat dient zur Ausführung von vertikalen und horizontalen Bohrungen während eines Bohrzyklus für einen bestimmten Werkstücktypen, dem Rohrbügel Beta Classico für Fahrradständer. Es kommen acht Bohreinheiten zum Einsatz, um definierte Bohrbilder zu erzeugen. Mit diesem starren Bohrlayout lassen sich beim anschließenden Verschweißen die Bauteile vom Schweißroboter exakt positionieren. Die eingesetzten Bohreinheiten sind teilweise mit speziellen Mehrfachbohrköpfen ausgestattet und werden ebenso wie die Spannelemente pneumatisch aktiviert. Aus Sicherheitsgründen sind zum Ein-schalten zwei Tasten gleichzeitig zu drücken. Außerdem verfügt die Anlage über eine umfassende Plexiglas-Schutzverkleidung. „Die Investitionen in beide Anlagen haben sich sehr schnell amortisiert. Dazu hat das gute Preis-Leistungs-Verhältnis einschließlich der kostenmoderaten, individuellen Anpassungen beigetragen“, fasst Frank Suckow zusammen. „Hinzu kommt der hohe Zuverlässigkeitsgrad dieser Werkzeugmaschinen.“

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