Arbeitsplatzversorgung Platz ist auch in der kleinsten Kiste

Autor / Redakteur: Benedikt Hofmann / M. A. Benedikt Hofmann

Die Lagerung von Kleinteilen ist in vielen Unternehmen ein großes Thema. Häufig entstehen für Schrauben, Muttern oder Nieten viele kleine Läger, wodurch der Überblick über die Lagerbestände schnell verloren geht. Dieses Problem soll ein platzsparendes und frei konfigurierbares Lagersystem lösen.

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Auf 1 m² kann der Flexitower über maximal vier Ebenen verteilt bis zu 1440 Kleinteilkästen bieten.
Auf 1 m² kann der Flexitower über maximal vier Ebenen verteilt bis zu 1440 Kleinteilkästen bieten.
(Bild: Alusystems)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass neue Produkte und Innovationen aus betriebsinternen Gründen entstehen. Gerade da, wo der Markt keine befriedigenden Lösungen zur Verfügung stellt, werden Unternehmen häufig selbst erfinderisch und vertrauen auf Systeme „Marke Eigenbau“, die es dann nicht selten auch auf den Markt schaffen und dem Hersteller im besten Fall ein neues Marktsegment erschließen. Darauf hofft man auch bei Alusystems, einem Spezialisten für die Profil- und Blechverarbeitung, der mit der Organisation seiner Kleinteillagerung nicht zufrieden war. Um hier Abhilfe zu schaffen, machten sich die schlauen Köpfe des Unternehmens Gedanken und entwickelten ein drehbares Kleinteillager, das mittlerweile als Flexitower auf den Markt gekommen ist. Das System ist modular aufgebaut und kann an unterschiedliche Teilegrößen angepasst werden, so wächst es bei steigendem Bedarf einfach mit.

Stabiles Platzwunder

„Der große Vorteil gegenüber dem Wettbewerb ist die extrem kleine Standfläche. Auf nur 1 m² passt quasi ein ganzes Lager. Diese Vorteile haben vor allem die Werkstätten erkannt, wo ja bekanntlich immer Platzmangel herrscht“, erklärt Sebastian Gottschalk, der für den Vertrieb des Flexitower zuständig ist. Bei maximal vier Ebenen können auf dieser Fläche bis zu 1440 Kleinteilkästen integriert werden. Als weiteren Vorteil nennt Gottschalk die sehr stabil gehaltene Ausführung: „Wir sagen immer spaßhaft, dass man dort auch mal gegentreten oder sich gegenlehnen kann, ohne dass der Flexitower umfällt.“

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Bei der Entwicklung des Systems kamen Alusystems Fertigkeiten aus dem Stammgeschäft zugute, wie Gottschalk berichtet. So werden dort regelmäßig Sonderanfertigungen für Kunden hergestellt, für die die Metalle des Unternehmens mit anderen Materialien wie Holz oder Kunststoff kombiniert werden. „Durch diese Kenntnisse im Bereich Sonderanfertigungen konnten wir den Flexitower entwickeln und unsere Erfahrungen im Bereich der Aluminiumverarbeitung hat uns sehr dabei geholfen, diesem auch ein ansprechendes Design zu geben“, so Gottschalk. Dennoch bedeutet jede Sonderanfertigung natürlich auch neue Herausforderungen, denen man sich stellen muss. Beispielsweise musste für den Flexitower ein geeigneter Drehkranz gefunden werden, der kompakt ist und auch ein hohes Gewicht tragen kann. Immerhin wiegt das kompakte Lager bei voller Beladung knapp 950 kg und soll sich auch noch leicht drehen lassen. Das nächste Problem war das Wiederfinden der Kleinteile. Hier musste ein geeignetes Navigationssystem entwickelt werden, um in den bis zu 1440 Kleinteilschubläden die gesuchten Teile auch schnell finden zu können.

Analog ist Trumpf

Hier hat sich das Unternehmen Gottschalk zufolge aus mehreren Gründen bewusst gegen den Zeitgeist und damit eine softwaregestützte Navigation entschieden. „Einer der Vorteile, welche wir in einem normalen Klapptafelsystem sehen, ist, dass der Flexitower an jedem Ort aufgestellt werden kann, ohne dass dort eine Steckdose belegt oder Strom benötigt wird“, so der Experte. „Außerdem ist es so möglich, die Beschriftung auch ohne Softwarekenntnisse jederzeit zu ändern.“ Besonders wichtig ist laut Gottschalk aber die Tatsache, dass die Suche im tatsächlichen Arbeitsalltag über die Klapptafeln tatsächlich schneller funktioniert, da die meisten Mitarbeiter in einer Produktionsumgebung Handschuhe tragen, die sie erst ausziehen müssten, um eine elektronische Lösung zu bedienen. Auch das Starten der Lösung und Eingeben des gesuchten Teils würde zu viel Zeit rauben. „In dieser Zeit ist der Mitarbeiter bei der manuellen Suche schon wieder am Arbeitsplatz“, ist Gottschalk überzeugt. „Zusätzlich bleibt der Flexitower so auch für kleine Unternehmen erschwinglich.“

Alusystems hier eine „Digitalisierungsfeindlichkeit“ zu unterstellen, wäre allerdings gänzlich falsch, da das Unternehmen – wo sinnvoll – auf die Vorzüge von Softwarelösungen setzte. Beispielsweise beim Konfigurator, über den sich Kunden online ihren ganz individuellen Flexitower zusammenstellen können. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Erweiterung des Lagerturms gelegt. So kann der Kunde zwischen einer und vier Ebenen auswählen. Auch welche Arten und Größen von Stahlmagazinen benötigt werden, kann individuell bestimmt werden. „Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass vier Ebenen in den meisten Fällen bevorzugt werden und dass leere Ebenen später mit Stahlmagazinen bestückt werden“, erklärt Gottschalk abschließend. MM

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