Digitale Transformation PLM-Implementierung schneller als gedacht
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Das österreichische Unternehmen In-Vision hat die Zeit in der Pandemie genutzt, um ein neue Product Lifecycle Management (PLM) zu implementieren. Das war kein Hindernislauf, sondern wurde schneller und kostengünstiger umgesetzt als erwartet.

In-Vision ist Weltmarktführer für UV-DLP-Projektoren für industrielle Anwendungen. Die sogenannten „Light Engines“ sind hochpräzise, optoelektronische Systeme, die beispielsweise im 3D-Druck, im Bioprinting, der Metrologie oder der Lithographie eingesetzt werden.
Seit der Firmengründung im Jahr 2005, als man mit der Entwicklung von Kinoobjektiven begann, haben sich bei In-Vision die Herausforderungen an das firmeninterne Ablagesystem buchstäblich angehäuft. So wurden beispielsweise produktbezogene Informationen wie CAD-Daten, Zeichnungen, Dokumentationen und Stücklisten auf verschiedenen Servern abgespeichert. Zudem basierten die Inhalte auf unterschiedlichen Formaten und Layoutversionen. Die Folge: eine erschwerte Verwaltung des Ablagesystems und der Dokumente sowie eine erhöhte Fehleranfälligkeit.
PLM-System sollte „digitalen Haushalt“ in Ordnung bringen
Trotz der Schwierigkeiten durch die Pandemie, hat In-Vision diese Zeit gewählt, um das heterogene, also mit Systemen von Fremdanbietern kompatible, PLM-System Windchill von PTC einzuführen. Ziel der Implementierung von Windchill war es, den „digitalen Haushalt“ in Ordnung zu bringen – angefangen beim vollständigen Ersetzen der bislang genutzten File-Server. Es galt also, ein System für das integrale Projekt-, Prozess- und Datenmanagement aufzubauen. Dafür sollte Windchill bestmöglich in die bestehende System- und Prozesslandschaft eingebunden werden.
Zudem wurde eine neue Klassifikation für Bauteile und Dokumente geschaffen. Eine weitere Zielsetzung des Projekts war es, das Varianten- und Änderungsmanagement sowie das Handlings von Schnittstellen und der System- und Applikationsbetreuung zu optimieren.
Gute Gründe für Windchill
Die Wahl des PLM-Systems fiel aus mehreren Gründen auf die Lösung von PTC:
- Windchill basiert auf dem Industriestandard J2EE,
- Schnittstellen zu Internet-Diensten sowie eine leistungsstarken Verknüpfung mit Daten anderer Systeme
- Windchill ermöglicht damit auch in heterogenen Umgebungen eine nahtlose Zusammenarbeit.
- Die Software lässt sich zudem schnell implementieren und skalieren.
Ausschlaggebend waren weiterhin die überzeugenden allgemeinen Funktionalitäten, Add-ons und Apps, wie die iPrint-Technologie für einen vereinfachten Zugang zu Zeichnungen und Dokumenten sowie die Model-Search-Funktion für das Auffinden ähnlicher 3D-Modelle. Auch die Tools zum Integrieren von Normteil- und Standardbibliotheken sowie zum Vergeben von Wasserzeichen in PDF-Dokumenten überzeugten In-Vision.
Implementierung schneller und kostengünstiger als geplant
Auch wenn sich die Zeit während der Pandemie aufgrund des geringeren Geschäftsvolumen für das Projekt anbot, waren dadurch auch einige Schwierigkeiten zu überwinden. Diese resultierten vor allem aus der Kurzarbeit sowie sich ändernden Prioritäten der Entwicklungsabteilung.
Dank des Projektmanagements seitens In-Visions und der Unterstützung des Implementierungspartners Techsoft konnte das Projekt von der Entwicklung der ersten Blaupause in der Vordefinition bis zum erfolgreichen Go-Live von Windchill in rund der Hälfte der zunächst vorgesehenen Arbeitsstunden umgesetzt werden. Dadurch fielen auch die Kosten signifikant niedriger aus als angenommen.
Ein besonderes Augenmerk bei der Implementierung galt der Frage, wie die existierenden Produktdaten in Windchill übernommen werden sollten. In-Vision hat sich dafür entschieden, schrittweise vorzugehen. Denn im Rahmen der Implementierung des PLM-Systems hat das Unternehmen auch die internen Namens- und Nummernkonventionen angepasst. Die neuen Inhalte wurden sofort vollständig in Windchill angelegt. Ältere, laufende Projekte haben im ERP-System zusätzlich zu ihrer bisherigen Kennung eine „Windchill-Nummer“ erhalten. Damit konnten die Mitarbeitenden von In-Vision nach beiden Klassifikationsnummern suchen – die alten Zuordnungen waren nicht sofort ungültig. Im Zuge von Revisionsänderungen wurden die alten Nummern dann sukzessive entfernt. Auf diese Weise verlief auch die Übernahme der Altdaten schneller als erwartet.
Prozessoptimierungen schnell erreicht
Die Mitarbeitenden von In-Vision haben die neue PLM-Lösung sehr gut angenommen. Zudem konnte das Unternehmen damit schnell Prozesse optimieren:
- So ist etwa der sichere Austausch von Produktinformationen zwischen internen und externen Partnern – etwa aus den Firmenbereichen Qualitätsmanagement, Einkauf und Fertigung sowie mit Lieferanten und Kunden – jetzt erheblich einfacher.
- Die Kommunikation zu neuen Produkten, Änderungen, Revisionen und Konfigurationen erfolgt nun sicher im Rahmen automatisierter Änderungs- und Genehmigungsprozesse.
- Auch auf Kostenebene wurden Optimierungen erreicht: Ausschuss und Nacharbeit konnten signifikant verringert werden. So sind zum einen die Produktkosten gesunken, zum anderen zeigen schnellere Produkteinführungen positive Kosteneffekte.
Aufgrund der Skalierbarkeit von Windchill profitiert In-Vision auch bei weiteren Aufgaben vom PLM – beispielsweise im Data Management, um eine sichere, parallele Datenfreigabe umfassend in nachgeordnete PLM-Prozesse zu integrieren. Weiterhin nutzt das Unternehmen Windchill für das Change Management sowie für das Dokumentenmanagement.
Neue Technologien mit dem richtigen Partner einführen
„Wir waren positiv überrascht, als die Implementierung von Windchill mit weniger Projektstunden und -Budget erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Erfahrung der Techsoft-Experten hat ganz wesentlich zum Gelingen beigetragen“, berichtet Wolfgang Sieger, der als Head of Logistics, Supply Chain & Purchasing von In-Vision auch die Projektverantwortung für die Implementierung übernahm. „Für uns hat sich ganz klar gezeigt: Wenn man mit den richtigen Partnern optimal plant, dann gelingt auch die Einführung neuer Technologien ohne die üblichen schmerzhaften Begleiterscheinungen“, so Sieger weiter. Auch CEO Florian Zangerl ist zufrieden: „Wir profitieren bereits jetzt von den Vorteilen von Windchill, die Implementierung hat sich also in jedem Falle ausgezahlt. Jetzt planen wir die digitale Transformation Schritt für Schritt weiter.“
PLM-Bereitstellungshandbuch
PTC will mit seinem „PLM-Bereitstellungshandbuch“ Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation unterstützen, denn diese Transformation bietet neue Möglichkeiten in der Produktentwicklung. Allerdings erfordert diese vielversprechende, zugleich aber auch komplizierte Umgebung eine neue Denkweise und neue Strategien.
Das von Lifecycle Insights herausgegebene Handbuch führt Unternehmen jeder Größe durch die Planung, Realisierung und Erweiterung ihrer digitalen PLM-Transformation.
* Andreas Fasching ist Regional Director Partner Management bei PTC
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