Kundenspezifische Produktionsmaschinen Preisgünstig automatisieren „made in Germany“
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Günstige CNC-Fräsmaschinen und zahlreiche mechanische Automatisierungskomponenten: Das zeichnet den Mittelständler Isel Germany aus. Das besondere ist seine hohe Fertigungstiefe, die gerade heute für das Unternehmen von Vorteil ist.

Es muss nicht immer eine High-End-Maschine sein: Das beweist der Sondermaschinenbauer Isel aus Eichenzell in der Rhön. Er fertigt unterschiedliche CNC-Fräsmaschinen, Bearbeitungszentren und Wasserstrahl-Schneidmaschinen, von denen er auch einige auf der kommenden AMB ausstellen wird.
Wer schon einmal versucht hat, im Internet nach kleinen CNC-Maschinen zu suchen, stößt in den Suchergebnissen schnell auf Anleitungen oder Bausätze zum Selbstbau oder einfache Portalfräsmaschinen. Genau hier ist auch Isel einzuordnen, denn das Unternehmen bietet sowohl die einzelnen Komponenten an als auch steckerfertige Maschinen. Doch was macht das Unternehmen aus? Was unterscheidet es von Mitbewerbern? Ein Besuch vor Ort zeigt, dass hinter dem hessischen Mittelständler mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Komponenten oder Maschine: Der Kunde hat die Wahl
Der einstigen Unternehmensphilosophie „von der Komponente zum System" ist man bis heute treu geblieben: So erhält der Kunde alles – vom Aluprofil bis hin zur fertigen Maschine. Der Grund dafür ist einfach: Der Unternehmensgründer hat seine Produktionsmaschinen immer selbst gebaut und so ist im Laufe der Zeit auch das Produktprogramm von Isel entstanden. Zu Beginn – also ab der Firmengründung 1972 – waren das kleine, einfache Maschinen zur Platinenbearbeitung. Später wurden die Maschinen größer und komplexer: Schrittmotoren genügten nicht mehr, Servotechnik und Linearmotoren wurden gewünscht. Sonderanfertigungen nach Kundenvorgabe bestimmen unterdessen den Alltag im Hause Isel. Dieser Anspruch war aber stets: Wer bei Isel eine Maschine kauft, soll sie möglichst günstig bekommen.
Und das drückt auch noch heute die Philosophie aus: Der Kunde kann eine Maschine komplett kaufen; wenn er aber ein begrenztes Budget hat, kauft er nur die Komponenten und baut sie selbst zusammen. So sind laut Vertriebsleiter Andreas Trabert wahrscheinlich die günstigsten Fräsmaschinen überhaupt entstanden, indem der Kunde seine eigene Achskombination aus den Linearachsen von Isel erstellt und mit Kabel, Motoren und Controllern versehen hat. Für den Kunden ist das wie ein Baukasten, aus dem er sich alle benötigten Komponenten heraussucht. Alles passt zusammen, alles ist kompatibel.
Große Maschinen kann jeder bauen – kleine nicht
Isel fertigt unter anderem kleine CNC-Maschinen, wie etwa die ICP und die ICV, die sich als Einstiegsmodelle für Schulen und Ausbildungsstätten anbieten. Die ICP ist mit Schrittmotoren ausgestattet, das Äquivalent mit Servoantrieb ist die CNC-Fräsmaschine der ICV-Serie. Allen Maschinen gemeinsam sind die großen Verfahrwege im Verhältnis zur Stellfläche. „Bei uns entsprechen etwa 95 Prozent des Verfahrwegs auch den Abmessungen der Maschine“, erklärt Trabert und verweist dabei auf große Bearbeitungszentren, die trotz großer Stellfläche nur einen im Verhältnis kleinen Bearbeitungsraum bieten.
Markant ist, dass die Isel-Maschinenserien allesamt recht platzsparend aufgebaut sind. Zum einen sind die Maschinen aufgrund ihres Aufbaus sozusagen Leichtbauversionen von klassischen Werkzeugmaschinen. Dennoch lösen sie ihre Aufgaben auf effiziente Weise und bearbeiten Materialien wie Leichtmetalle, Holz oder Kunststoffe oder werden für Prüfprozesse und Dosieranwendungen eingesetzt. Zum anderen profitieren Anwender von der Zerlegbarkeit der Anlage. Was seltsam klingt, kann ein entscheidender Vorteil sein. Soll beispielsweise eine neue Werkzeugmaschine an ihren Platz in der Produktionshalle gelangen, die schlecht zugänglich ist oder etwa im zweiten Stock liegt, hilft nur eines: Auseinanderbauen, an den Standort tragen und dort wieder zusammenbauen. Zu guter Letzt beweist die Isel Germany AG mit den kleinen Modellen ihre Kompetenz in Sachen Maschinenbau. „Große Maschinen kann jeder bauen – da gibt es genug Platz. Die Herausforderung liegt aber darin, die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei den kleinen sicherzustellen“, so Trabert.
Inhouse-Fertigung von der Spindel bis zur Maschine
Die Kompetenz des Unternehmens liegt jedoch nicht allein in der Fähigkeit, Bearbeitungsmaschinen zu bauen. Sie basiert vor allem auf der hohen Fertigungstiefe und den Kenntnissen rund um die einzelnen Komponenten, die die Maschinen am Ende ausmachen. Die Komponenten im Isel-Portfolio werden zum großen Teil selbst gefertigt – von Spindeln über Schlitten bis hin zu Controllern und SMD („surface mounted device“, also elektronische Bauteile).
Von dieser hohen Fertigungstiefe profitieren die Kunden auf unterschiedliche Weise. Trotz eines dicken Katalogs müssen sie nicht zwingend den Standard kaufen, sondern können die Maschinen individualisieren. Selbst Spindeln in einer anderen Endenbearbeitung oder Schlitten in Sondermaßen sind erhältlich, weil die Komponenten aus der eigenen Fertigung stammen. Dadurch ist auch die Lieferfähigkeit sichergestellt, da man weitestgehend unabhängig von Außeneinflüssen und daraus resultierenden Lieferengpässen agieren kann. So entstehen für den Kunden individuelle Maschinen oder Komplettlösungen, die genau an die vorhandenen Produktionsprozesse angepasst sind.
Diese Kompetenz wird Isel anhand ausgewählter Bearbeitungsmaschinen auch auf der AMB beweisen.
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