Blechumformung Presse und Digitalwerkzeug bringen Produktivitätsschub
Mit einer hohen Fertigungstiefe und einem breiten Produktangebot will sich die Schweikert GmbH von anderen Unternehmen in der Blechbearbeitung unterscheiden. Jetzt ist mit einer neuen Presse und der Digitalisierung ein weiterer Fortschritt gelungen.
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- Eine 1000-t-Stanzpresse vom Typ Schuler MSD 1000 ersetzt bei Schweikert eine ältere Maschine.
- Die Qualität der Maschine und das Serviceangebot gaben den Ausschlag.
- Die digitale Werkzeugsimulation Digi-Sim, die zum Lieferumfang der Presse gehört, steigert die Produktivität weiter.
„Wir haben einen Werkzeugbau, ein Presswerk und eine Baugruppenmontage“, zählt Timo Schweikert von der Geschäftsleitung auf. „Und alles greift ineinander.“ Ihre Kompetenzen in der Stanztechnologie hat die 190-Mitarbeiter-Firma mit Sitz in Lehrensteinsfeld bei Heilbronn nun mit einer 1000 t starken Servopresse von Schuler ausgebaut.
Bisherige Stanzpresse barg das Risiko eines ungeplanten Ausfalls
Das Unternehmen hat 2007 das erste Mal richtig in Stanztechnik investiert, wie der Juniorchef laut einer Mitteilung des Pressenherstellers Schuler sagt: „Das war eine 630-t-Presse eines anderen Herstellers. Wir haben dann viel Geschäft generiert und auch viel gelernt. Die Maschine ist mittlerweile jedoch ein wenig in die Jahre gekommen und wir befürchten, dass sie uns irgendwann ausfallen könnte. Deshalb waren wir für den nächsten Schritt bereit.“
Die Wahl fiel auf die neue Presse vom Typ MSD 1000, schon ein knappes Jahr später erfolgte die Übergabe. „Schuler ist ein deutscher Hersteller, der Presse und Automation aus einer Hand liefert und über Servicestützpunkte in der Nähe verfügt“, begründet Timo Schweikert die Entscheidung. „Wir haben zusätzlich einen Hotline-Vertrag mit Schuler abgeschlossen, damit sich der Service kurz auf die Anlage schalten kann, um Probleme zu beseitigen und vor allem auch deren Lösung zu erklären. Das funktioniert wirklich gut.“
Schweikert ist ein echtes Familienunternehmen: Schon in jungen Jahren half der heute 28-jährige Timo Schweikert in dem Betrieb aus, den sein Urgroßvater vor 70 Jahren gründete. In seiner knapp bemessenen Freizeit bewirtschaftet er mit seiner Familie einen Weinberg mit einer Anbaufläche von 25 Ar. Die Weingärtnergenossenschaft erzeugt daraus jedes Jahr rund 2500 Flaschen Riesling, der zum Beispiel bei Feiern in der Firma ausgeschenkt wird. Dort arbeitet neben seinem Vater und seinem Bruder auch noch seine Mutter – und wie so oft in einer Familie hatte sie ein gewichtiges Wörtchen bei der jüngsten Investition in eine Presse mitzureden. „Sie hat gesagt, es wird das Beste gekauft, die Maschine muss lange laufen“, lacht der Sohn.
Kleinere Losgrößen erfordern kurze Rüstzeiten für die Presse
Hauptsächlich ist Schweikert im Premium-Automobilsegment tätig, aber auch im Bereich Landmaschinen. „Wir liefern viele Teile für Traktoren“, erläutert Timo Schweikert. „Auch hier werden die Losgrößen immer kleiner, weil die Modellvielfalt immer größer wird. Deshalb ist es umso wichtiger, die Rüstzeiten zu reduzieren. Wir schaffen es mit der neuen Presse innerhalb weniger Minuten, auf ein anderes Produkt umzurüsten.“
Viel Zeit und Geld spart auch die Werkzeugsimulation Digi-Sim von Schuler, die zum Lieferumfang gehörte: „Damit können wir zum Beispiel eine Kollision mit dem Transfer bereits in der Konstruktionsphase erkennen“, sagt der gelernte Werkzeugbauer, der nach seiner Ausbildung berufsbegleitend seinen Meister machte und ein duales Studium anschloss. „Digi-Sim hilft uns auf jeden Fall weiter“, bestätigt Konstrukteur Matthias Maier. „Wenn das Werkzeug fertig gebaut ist, kann man nicht mehr viel daran ändern.“
„Wenn wir ein neues Teil produzieren wollen, richten wir das Werkzeug in Digi-Sim ein, optimieren den Prozess auf möglichst hohe Hubzahlen, übertragen die Daten an die Presse und brauchen dann im Prinzip nur noch auf den Startknopf zu drücken“, ergänzt Timo Schweikert. „Das bietet kein anderer Pressenhersteller. Und wenn wir Unterstützung brauchen, steht immer jemand von Schuler zur Verfügung.“
„Das ist eine Hightechpresse, mit der wir mit dem Wettbewerb mithalten können“, sagt Presswerksleiter Kai Wokasch. „Wir lernen täglich Neues, weil Schuler sehr schnell auf unsere Fragen antwortet.“ Darüber hinaus buchte Schweikert Seminare bei der Forming Academy. „Viele unserer Beschäftigten kennen die Möglichkeiten der Servodirekt-Technik noch gar nicht“, berichtet Timo Schweikert. „Bei der ersten Schulung ist es ihnen dann relativ schnell gelungen, höhere Stückzahlen zu produzieren. Da unsere Werkzeugmacher eine hervorragende Ausbildung aus unserem Haus mitbringen, bin ich optimistisch, dass ihnen das auch im Alltag gelingen wird.“
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