Verpackungstechnik Roboter erhöhen die Flexibilität beim Verpacken von Lebensmitteln

Autor / Redakteur: Hans-Peter Fritsche und Ralf Nassmacher / Rüdiger Kroh

In der Getränke-, Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie wird vermehrt auf den Industrieroboter gesetzt. Robotersysteme lassen sich im Unterschied zu konventionellen Sondermaschinen flexibel an Produkt- und Formatwechsel anpassen. Das zeigt sich zum Beispiel beim Verpacken von Fleisch und Wurst.

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Ein Flexpicker platziert die Wurstpackungen in der gewünschten Anordnung in der Einschweißvorrichtung. (Bild: ABB)
Ein Flexpicker platziert die Wurstpackungen in der gewünschten Anordnung in der Einschweißvorrichtung. (Bild: ABB)

Nach dem Automobilbau zählen die Hersteller von Maschinen und Anlagen zum Verarbeiten und Verpacken von Nahrungsmitteln und Getränken zu den größten Abnehmern von Industrierobotern. Beim Handling der Produkte und dem Reinigen von Gebinden, beim Palettieren, Verpacken und Umverpacken erfüllen sie vielfältige Funktionen bis hin zu den besonders diffizilen Aufgaben des Sortierens und der Qualitätskontrolle. Voraussetzung für diese unterschiedlichen Anwendungen sind hoch entwickelte Sensoren, Vision-Systeme, Greifwerkzeuge sowie leistungsfähige Steuerungs- und Anwendungssoftware.

Robotersysteme lassen sich im Unterschied zu konventionellen Sondermaschinen flexibel an Produkt- und Formatwechsel oder gänzlich neue Aufgaben anpassen, und sie überzeugen auch in punkto Produktionssicherheit. So beträgt laut ABB die MTBF (Mean Time between Failure), also die mittlere Zeit bis zum Auftreten eines gravierenden Fehlers, je nach Einsatzart über 80.000 Stunden – planmäßige Wartungs- und Reinigungsarbeiten vorausgesetzt.

Bei einem Maschineneinsatz von rund 24 Stunden pro Tag an 220 Arbeitstagen eines Jahres entspricht dies über 15 Jahre fehlerfreies Arbeiten. Industrieroboter gehören damit zu den Maschinen mit der höchsten Produktionssicherheit. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie kommt der Faktor Hygiene als wichtiger Einsatzgrund hinzu. Der weitgehende Ersatz manueller Arbeit durch automatisierte Verarbeitungs- und Verpackungsprozesse begrenzt die Möglichkeit der Keimübertragung vom Menschen auf Nahrungsmittel drastisch.

Robotergesteuerte Beutelschweißanlage ersetzt zeitintensives manuelles Sortieren

Im Fallbeispiel der im ostwestfälischen Versmold ansässigen Heinrich Nölke GmbH & Co. KG installierte die de Man Industrie-Automation GmbH eine automatische robotergesteuerte Beutelschweißanlage. Sie ersetzt zeitintensives manuelles Sortieren, Verschweißen und Palettieren loser, primärverpackter Wurst- und Fleischwaren.

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