Palettieren Roboter funktionieren nicht ohne den Menschen
In den USA übernehmen die Maschinen das Kommando. Die Robotik und die Digitalisierung wachsen und auch Logistiker in Europa setzen verstärkt auf Roboterlösungen. Sie wollen damit dem Fachkräftemangel begegnen und vor allem im Verpackungsbereich schwere Arbeiten automatisieren.
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Wenn das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über Roboter und Automatisierung schreibt, dann muss es sich entweder um eine aufsehenerregende Entwicklung handeln oder um Risiken im Umgang mit den Maschinen und Anlagen. Dieses Mal beließen es die Kollegen bei einer Analyse, die nicht weniger spannend ist: „Die Liste der Tätigkeiten, in denen Menschen besser als Maschinen sind, schrumpft rasant“, erklärte Andrew McAfee, Direktor am Center for Digital Business des Massachusetts Institute of Technology, dem Magazin. Das betrifft nicht nur die Industrie, sondern mittlerweile auch Dienstleistungsunternehmen und auch die Logistik oder Intralogistik. Die Konsequenz daraus: Die Produktivität einer Volkswirtschaft steigt, die Arbeitslosenzahlen stagnieren allerdings.
Logistiker begegnen dem Fachkräftemangel mit Robotern
Digitalisierung und Robotik sind trotzdem heute gefragter denn je. Auch, weil einige Branchen durch die Robotik ein schwerwiegendes Problem lösen könnten – den drohenden oder schon existenten Fachkräftemangel. Das sehen auch die Logistiker so. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bremer Instituts für Produktion und Logistik (BIBA). Es mangelt aber noch an den richtigen Lösungen am Markt, beklagen die befragten Materialflussexperten.
Im Bereich Verpackung und Palettieren hat die Robotik schon vor Jahren Einzug gehalten, entwickelt sich dank fortschreitender Digitalisierung aber weiter. Jüngstes Beispiel: der I-Loader von CSi Packaging Industry. Die Roboterlösung ersetzt den Menschen an einer Stelle im Prozess (der Beschickung von Faltschachtel-Klebemaschinen, Bechermaschinen, Fenster-Stanzmaschinen oder anderen Verpackungsmaschinen mit Pappstapeln), der hohe körperliche Anstrengungen erfordert und wenig Attraktivität versprüht. Mitarbeiter sind für diese Aufgaben schwer zu finden.
Hinter dem ABB-Roboter versteckt sich ein Baukastenkonzept
Dazu kommt: Die Wiederpalettierung von kombiniert-bedruckten Paletten stellt eine ähnlich große Herausforderung dar. Das Robotersystem soll mit einem intelligenten Werkzeug, das sich an die jeweilige Situation im Betrieb anpassen kann die Lösung sein. Hinter dem orangen ABB-Roboter versteckt sich ein Standard oder Baukastenkonzept, das leicht an die Bedürfnisse der Lagerverantwortlichen angepasst werden kann, sind die niederländischen Entwickler überzeugt. Damit reagieren die Ingenieure auf ein wichtiges Kriterium, das auch in der BIBA-Studie immer wieder von den Managern und Lagerverantwortlichen genannt wurde.
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