Steuerungen Sicher programmieren statt verdrahten
Eine programmierbare Steuerung zum Schutz von Mensch und Maschine? Das war vor Jahren noch undenkbar. Heute sind sicherheitsgerichtete Steuerungssysteme Stand der Technik. Auch die Grenze zwischen Standard- und Sicherheitstechnik verschwimmt zunehmend. Wann lohnt sich der Einsatz von programmierbaren Sicherheitssteuerungen?
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Die Integration von Sicherheitstechnik in Maschinen und Anlagen hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Zahl der Unfälle deutlich zurückgegangen ist. Trotzdem gibt es immer noch Unfälle, meist sind diese auf technische Mängel oder organisatorische Probleme zurückzuführen.
Unfälle kommen meist teuer
Außer der ethischen Komponente, alles zu tun, um einen Unfall zu vermeiden, sprechen auch die Ausfallkosten dafür, bereits bei der Planung einer Maschine oder Anlage über Sicherheitstechnik nachzudenken. Dr. Peter Wratil, Geschäftsführer der Innotec GmbH, Rosengarten, bestätigt: „Die Kosten einer Maschine, die aufgrund eines Unfalls steht, können Sie gar nicht kalkulieren.“
Allerdings sind die Betreiber von Maschinen und Anlagen auch an höchstmöglicher Produktivität interessiert. Jochen Ost, Produktmanager Safety Controls bei der Bosch Rexroth Electric Drives and Controls GmbH, bekräftigt: „Sicherheitstechnik muss zum Prozess passen und darf nicht die Produktivität reduzieren.“ Wratil argumentiert: „Sie erreichen hohe Produktivität nur, wenn Sie den Menschen in die Maschine integrieren. Das bedeutet, Sie müssen eine Sicherheitstechnik haben, die 100% garantiert, dass dem Menschen nichts passiert.“
Nach Wratils Aussage sind wir am Standort Deutschland deshalb so produktiv, weil wir Sicherheitstechnik verstehen und nutzen. „Wir sind in der Lage, einen Menschen in den Gefahrenbereich einer Maschine zu schicken – ohne dass ihm etwas passiert – sodass er dort Fehler beheben kann, bevor sie signifikant die Produktivität beeinträchtigen.“
Verdrahtung ist kompliziert und unflexibel
Sicherheitstechnik wird oft als notwendiges Übel angesehen und den Schaltschrank-Konstrukteuren zugeschoben, erläutert Helmut Börjes, bei der Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG zuständig für Komponenten und Systeme mit funktionaler Sicherheit. Mit der wachsenden Erfahrung und erprobten technischen und methodischen Konzepten wird die Sicherheitstechnik heute aber immer mehr integraler Bestandteil der Automation.
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