Back2Job Unterstützung beim beruflichen Wiedereinstieg
Die Fachkräfteallianz Hannover unterstützt mit ihrem Pilotprojekt Back2Job Ingenieurinnen beim beruflichen Wiedereinstieg.
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Im Zuge des Fachkräftemangels sind vor allem Ingenieurinnen und Ingenieure gesucht. Allerdings sind nur knapp 60 % der Frauen mit entsprechender Qualifikation erwerbstätig. Vor allem nach einer längeren beruflichen Pause zugunsten der Familie fällt die Rückkehr in den Beruf oft schwer: Die Innovationszyklen im technischen Bereich sind extrem kurz und die Anforderungen der Unternehmen wachsen parallel. Um Ingenieurinnen gezielt bei dem beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen, hat die Fachkräfteallianz Hannover vor einem Jahr das Projekt „Back2Job – Ingenieurinnen gesucht!“ ins Leben gerufen.
Fachwissen auffrischen
Mit der Kombination aus „training on the job“ im Betrieb, dem anwendungsorientierten Auffrischen von Fachwissen an der Universität oder Hochschule und einem einmaligen Netzwerk haben zum Abschluss des Pilotprojekts am 31. März mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen eine Anstellung in ihrem Fachbereich gefunden.
„Die Grundidee des Projekts ist es, stille Reserven im Ingenieurwesen zu aktivieren und hoch qualifizierte Frauen für den Arbeitsmarkt zurückzugewinnen. Der Fachkräftemangel für Mint-Berufe ist so groß wie nie zuvor. Es gibt Prognosen, wonach bis 2029 etwa 250.000 Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland fehlen werden“, so Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies über das Pilotprojekt. Das Wirtschaftsministerium fördert das Pilotprojekt mit rund 90.000 Euro aus ESF-Mitteln im Rahmen des Regionalen Fachkräftebündnisses Leine-Weser. Die Kofinanzierung übernimmt die Region Hannover.
Die Herausforderung eines beruflichen Wiedereinstiegs besteht in den meisten Ingenieurberufen in der schnellen technischen Weiterentwicklung. Daher ist ein Semester an der Leibniz-Universität oder der Hochschule Hannover Teil des neuartigen Konzepts. Nach einer Standortbestimmung jeder Teilnehmerin ging es zunächst in einen Betrieb. Hier zeigte sich, welche Kompetenzen die Frauen bereits mitbrachten und in welchen Bereichen ein Auffrischen des Fachwissens sinnvoll war. In fünf Monaten an der Universität oder Hochschule schlossen die Frauen dann mit ihren Kenntnissen wieder auf.
Neben der Qualifizierung erhielten die Frauen individuelle Unterstützung und Beratung. Wie bringe ich Familie und Beruf unter einen Hut? Wo kann es beruflich langfristig hingehen? Zu diesen und anderen Fragen berieten Expertinnen und Experten ganz nach Bedarf. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war ein entscheidender Faktor: Daher war das Projekt in Teilzeit angelegt. Für Frauen mit Migrationshintergrund bot das Projekt besondere Unterstützung, etwa bei der Anerkennung des ausländischen Studienabschlusses oder durch sprachliche Qualifizierung.
Neuauflage geplant
„Einige Frauen sind schon vorzeitig aus dem Projekt ausgeschieden, weil sie schon nach wenigen Monaten eine Anstellung gefunden hatten“, berichtet Projektleiterin Ayten Berse vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft, kurz: BNW. Sie begleitete im Rahmen des Projekts insgesamt 20 Frauen über ein Jahr hinweg. „In diesen Fällen profitieren die Frauen vor allem von dem starken Netzwerk und der Praxisphase im Betrieb“, erklärt Berse. Projektleitung und Umsetzung lagen beim BNW. Dort freut man sich über den Erfolg des Pilotprojekts. Tobias Lohmann, Sprecher der BNW-Geschäftsführung, ist von dem Konzept überzeugt: „Das Projekt trifft einen Riesenbedarf – bei den Teilnehmerinnen und bei den Unternehmen. Das Bildungswerk führt Potenziale und Chancen zusammen. Das ist es, was eine agile Wirtschaft heute benötigt.“ Eine Neuauflage des Projekts „Back2Job“ ist geplant.
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* Weitere Informationen: Ayten Berse, Projektleiterin „Back2Job – Ingenieurinnen gesucht!“, ayten.berse@bnw.de
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