GOM Workshop zur 3D-Messtechnik in Blechumform-Prozessketten
Ende Januar war der Auftakt der internationalen Workshopreihe zur 3D-Messtechnik von GOM in Hanau. In verschiedenen Vorträgen am Vormittag und umfassenden Live-Vorführungen an vier einzelnen Stationen am Nachmittag erläutertetn die Messtechnik-Experten wie 3D-Messverfahren in Umformprozessen für die durchgängige Qualitätssicherung eingesetzt werden.
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Die Veranstaltung am 25. Januar in Hanau war mit 250 Teilnehmern komplett ausgebucht, was deutlich das Interesse der Branche zeigt. Ziel des Workshops war es, zunächst in Vorträgen sowie Anwenderbeispielen und schließlich in Live-Demonstrationen 3D-Messverfahren in Stanz-, Biege-, Zieh-, Press- und Umformprozessen vorzustellen: von der Ermittlung der Blechkennwerte über die Beschleunigung von Werkzeug-Try-Out und Erstmusterprüfung bis hin zur serienbegleitenden Produktionskontrolle und Trendanalyse.
Stephanie Adolf, Sales Operations Manager bei GOM, skizzierte in ihrem einleitenden Vortrag die Herausforderungen im Karosseriebau: „Design/Optik, Sicherheit/Komfort und Effizienz/Umwelt – diese Herausforderungen müssen Autobauer bewerkstelligen.“ Neue Materialien und intelligente Materialmatrixe seien darauf eine Antwort. Optische Messtechnik von GOM könne dabei helfen, auch bei neuen Werkstoffen die Qualität zu prüfen und damit zu sichern. „Optische Messtechnik von GOM hilft Formbarkeit und Formuntreue, Rückfederung, Lochbild, Beschnitt und Spaltmaß zu bewerten.“
Automatisierte Messlösungen
Carsten Reich, Teamleiter automatisierte Messlösungen bei GOM, erklärte die Atos Scan Box: „In der Atos Scan Box wird der Sensorkopf via Roboter bewegt und schafft so fünf Messpositionen pro Minute.“ Hier sei die dahinterliegende Software wichtig, denn „der Anwender der Scan Box ist kein Roboterexperte. Drum liefert der virtuelle Messraum eine funktionale Darstellung der realen Umgebung, was die Bedienung einfach und komfortabel macht.“
Nicht nur der gesamte Messvorgang, sondern auch die Inspektionsprozesse bis hin zum Prüfbericht laufen in der Atos Scan Box vollständig automatisiert ab. „Die Software automatisiert zudem Mess- und Inspektionsabläufe für identisch konstruierte Bauteile, wodurch insbesondere wiederkehrende Messaufgaben vereinfcht werden“, so Riech.
Live-Demonstrationen kamen gut an
Die verschiedenen Vorträge von Anwendern (unter anderem Tata Steel und Audi) haben rege Resonanz hervorgerufen. Viele Teilnehmer stellten Fragen und regten eine Diskussion an. Bei Audi beispielsweise ersetzt die virtuelle Fügeanalyse durch optische Messsysteme Meisterbock und Cubing. „So dauert die Beurteilung eines Karosseriezusammenbaus nur zwei Tage. Bei dezentral gefertigten Überseeteilen können im Audi Werkzeugbau mehrere Wochen eingespart werden“, erklärte Frank Schnittker, Leiter Qualitätsmanagement und Messtechnik im Audi-Werkzeugbau.
Außerdem fanden die Live-Demonstrationen an vier Stationen großen Anklang. Hier konnten die Teilnehmer sich über Montage- & Positionieraufgaben mittels Tracking, Umformwerkzeuge (Try-Out, Wartung & Instandhaltung), Grenzformänderungsanalysen & Prozessoptimierung (Materialdehnung und Simulationsabgleich bei Blechbauteilen) sowie serienbegleitende Qualitätskontrolle von Blechbauteilen (automatisierte Inspektion und Trendanalyse) informieren.
GOM bietet seit rund 20 Jahren Know-how in der Messtechnik, von Software über Maschinen bis hin zu ganzen Anlagen. Schwerpunkte sind dabei die digitale Bildverarbeitung, 3D-Koordinatenmesstechnik und das Stereokameraprinzip. GOM möchte bis April 2017 an insgesamt 23 Orten auf der Welt mit diesem Workshop Konstrukteure, Werkzeugbauer und Fachleute aus F&E, Produktion sowie Qualitätssicherung weiterbilden.
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