Rittal Die Digitalisierung ist in der Fertigung angekommen
Wie die Zukunft in der Fertigung aussehen wird, kann man sich schon heute in der Produktion eines Schaltschrankherstellers ansehen. In seiner Fabrik in Valeggio (Italien), in der besonders energieeffiziente Kühlaggregate für die Schaltschränke hergestellt werden, ist bereits eine Fertigungslinie fast vollständig digitalisiert.
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Vorsicht, bitte halten Sie Abstand von den schwarzen Linien“, warnt mich Andre Benner, Projekt Manager, Rittal Manufacturing Engineering, als ich dieser Linie beim Rundgang in einer mit vier Fertigungslinien für Kühlgeräte fassenden Halle etwas zu nahe komme. „Dort fahren immer wieder fast lautlos fahrerlose Transportsysteme, die Teile für die Fertigung bringen.“ Zwar würden die Transportfahrzeuge sofort anhalten, wenn man in ihre Nähe komme, aber man wolle ja nicht, dass es zu einer Unterbrechung des Betriebes kommt. Und schon nähert sich eines dieser Fahrzeuge im gemächlichen Tempo mit einem auf einem Gestell montierten Kühlgerät, hält kurz an einer Arbeitsplatzlinie an, setzt das Gestell samt Gerät ab und fährt anschließend weiter. Derzeit fertige man auf einer der vier Linien fast vollständig nach Industrie-4.0-Gesichtspunkten.
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Rittal
Grundsteinlegung: Kompaktgehäuse-Produktionswerk von Rittal auf Basis von Industrie-4.0-Strukturen
„Alle Unterlagen, die sonst bei der Fertigung des Gerätes angehängt waren, sind nur in digitaler Form vorhanden und können vom Arbeitnehmer direkt am Arbeitsplatz abgerufen werden.“ Einzig ein kleiner, handgroßer Zettel ist noch am Gerät angeheftet. Dieser soll aber spätestens Ende des Jahres auch noch durch einen RFID-Chip ersetzt werden, der alle notwendigen Fertigungsdaten enthält.
Plötzlich kommt es zu einem Stopp eines Transportwagens: Der Fotograf von Rittal hatte seine Tasche in einer Kurve zu nahe an der Linie abgestellt und nicht berechnet, dass die Fahrzeuge dort viel weiter ausscheren, als man dies vermutet. „Sie sehen, die Sicherheitseinrichtung des Fahrzeugs funktioniert“, kommentiert Benner und zieht die Kameratasche etwas zur Seite, worauf das Fahrzeug nach einer kurzen Pause seinen Weg fortsetzt.
Bei den anderen drei Linien gibt es noch gedruckte Montageanweisungen, doch auch dies soll sich in naher Zukunft ändern. Diese Linien werden nach Aussage von Benner sukzessive umgestellt.
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