Die Elektromobilität als Chance für den Maschinenbau
Elektrische Antriebe in Fahrzeugen werden zunehmen. Wenn traditionelle Antriebsstränge zukünftig an Bedeutung verlieren, gilt das auch für deren Produktionsverfahren und -technik. So sind Maschinenbau und Antriebstechnik-Hersteller gefragt, diese Transformation hin zur Elektromobilität mitzugestalten und neue Wertschöpfungspotenziale zu entwickeln.
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Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs wird nicht nur die Mobilität verändern, sondern ebenso die Fertigungsindustrie beziehungsweise den Maschinenbau. Zum einen bedingen neue Anforderungen an die Elektroantriebe auch neue Verfahren in der Produktion. Zum anderen werden sich die im Fahrzeug eingesetzten Komponenten verändern. Darauf müssen sich die Zulieferer einstellen – hinsichtlich Supply Chain bis zum Automobilhersteller und ebenso hinsichtlich der produzierten Stückzahlen. Doch auch die Automobilhersteller selbst stehen vor der Herausforderung, diesen Wandel hin zur Elektrifizierung, der eine Zunahme an Komplexität mit sich bringt, in ihre Prozesskette zu integrieren.
Im Geflecht rund um die Automobilindustrie haben sich zudem die Werkzeugmaschinenhersteller eine zentrale Stellung erarbeitet. Doch auch sie sind bisher stark vom Verbrennungsmotor abhängig, indem sie Werkzeuge für Fertigungsverfahren liefern, die beim Elektromotor nicht mehr anfallen. Beispielsweise werden formgebende Verfahren sukzessive von Montageprozessen abgelöst, die bei der Produktion von Elektromotoren, aber auch von Batterien oder Brennstoffzellen eine größere Rolle spielen. Zwar wird es an Autos weiterhin Bauteile geben, die beispielsweise zerspant werden, doch deren Anteil wird sich verringern. Somit sind die Werkzeugmaschinenhersteller ebenfalls betroffen und müssen im Hinblick auf die Elektrifizierung neue Produkte entwickeln sowie zukunftsfähige Geschäftsmodelle vorstellen.
Die Zeit ist reif für den Elektroantrieb
Im Fokus dieser Betrachtung steht der elektrische Antriebsstrang und der Elektromotor selbst – und gerade hier ist der Maschinenbau als Innovationstreiber gefragt. Angesichts des schleppenden Absatzes von Elektrofahrzeugen stellen sich die Unternehmen natürlich die berechtigte Frage, ob die Zeit für Veränderungen bereits reif ist. Doch wer kann in die Zukunft blicken? Prognosen für den Absatz von Elektrofahrzeugen im Jahr 2030 gibt es einige, doch zu einem einheitlichen Ergebnis kommen sie nicht. Eine aktuelle Studie des Industrieverbands Giesserei-Chemie erwartet für Europa 2030, dass der Anteil der Elektrofahrzeuge am Absatz fast 30 % beträgt. Der VDMA hingegen geht beispielsweise in seiner Studie „Antrieb im Wandel“ von lediglich 21 % aus. Nichtsdestotrotz werden elektrische Antriebe in Fahrzeugen einen immer größeren Marktanteil erlangen und damit wird sich das Produktionsvolumen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Zukunft verringern. Angesichts der langwierigen Transformationsprozesse ist es daher wichtig, sich schon heute auf zukünftige Veränderungen einzustellen – sowohl als Anbieter von Produktionsmaschinen als auch als Anbieter der Antriebssysteme.
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