Managementsysteme für Arbeitsschutz Die neue ISO 45001 kommt: Für sichere und gesunde Arbeitsplätze
Mit der neuen DIN EN ISO 45001 sind Unternehmen gefordert, bestehende Managementsysteme an die neuen Anforderungen anzupassen.Managementsysteme für Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz ermöglichen eine systematische Vorgehensweise und eignen sich für kleine Betriebe ebenso wie für große Firmen.
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Ursprünglich bereits für Ende 2016 angekündigt, soll die neue DIN EN ISO 45001 nun spätestens im ersten Halbjahr 2018 veröffentlicht werden. Grund für die Verzögerung: Die Draft-Version hatte nicht die nötige Dreiviertel-Mehrheit erhalten. Der Entwurf wurde daraufhin, auf Basis der über 3000 eingegangen Kommentare, grundlegend überarbeitet und steht nun als zweiter Entwurf zur Abstimmung. Die internationale Norm löst den bisher geltenden und als „internationale Behelfsnorm“ verwendeten britischen Standard BS OHSAS 18001 für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme voraussichtlich ab, die British Standard Institution hat angekündigt ihn zurückzuziehen, sobald die neue internationale Norm veröffentlicht wird.
Unternehmen sind gefordert, bestehende Managementsysteme an die neuen Anforderungen anzupassen. Organisationen, die Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz noch nicht systematisch umsetzen, bietet die neue Norm einen guten Einstieg. Und die ISO 45001 kann leichter als die OHSAS 18001 in bereits bestehende Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme integriert werden. Die für alle Managementsystemnormen angewendete Grundstruktur kommt auch hier zum Einsatz. Jährlich verunglücken weltweit 2,3 Mio. Beschäftigte tödlich (Quelle: Internationale Arbeitsorganisation (ILO), 2014). Unternehmen sind gefordert, für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu sorgen. Konkret bedeutet das: Unfällen vorbeugen, die mögliche Schwere von Verletzungen herabsetzen und arbeitsbedingte Erkrankungen vermeiden. Managementsysteme für Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz ermöglichen eine systematische Vorgehensweise und eignen sich für kleine Betriebe ebenso wie für große Firmen, wie die QUM Sult GmbH & Co. KG empfiehlt. Das Unternehmen bietet Beratung sowie Software für Qualität, Umwelt, Energie und Arbeitsschutz.
Was ist neu?
Die neue ISO 45001 „Arbeitsschutzmanagementsysteme - Anforderungen mit Leitlinien zur Anwendung“ weist die sog. High Level Structure (HLS) mit 10 Hauptkapiteln auf und entspricht damit der Strukur der internationalen Normen für Managementsysteme, zum Beispiel auch für Qualität (ISO 9001:2015) und Umwelt (ISO 14001:2015): Dies vereinfacht die Integration in bereits bestehende Managementsysteme erheblich und spart so Zeit und Geld. Das Verwenden einheitlicher Begriffe und Definitionen macht den Umgang mit Managementnormen einfacher. Der Anhang A liefert eine Anleitung zur Verwendung des Dokuments.
Inhaltliche Änderungen sind vor allem: Der Kontext der Organisation schließt nun sowohl die Beschäftigten als auch die Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette ein, unter anderem sollen Arbeitnehmer stärker am Gesundheitsschutzmanagement beteiligt und in Beratungen einbezogen werden. Daneben sollen auch die Bedingungen für Mitarbeiter von Fremdfirmen oder Personal ausgelagerter Prozesse berücksichtigt werden. Das Top-Management ist stärker gefordert als bisher: Die Unternehmensleitung muss Führungsverantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz übernehmen und ein Engagement dafür beweisen.
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