Zukunft der Batteriefertigung Diese Trends machen die Batteriezellenfertigung wirtschaftlicher
Anbieter zum Thema
Chancen, aber auch Herausforderungen, bringen neue Möglichkeiten zur Zellkontaktierung von Batterien für die Automobilbranche. Im Auftrag von Manz hat die RWTH Aachen sechs Trends analysiert.

Derzeit sei viel Dynamik am Markt und die Anforderungen an die Hersteller von Zellkontaktiersystemen (ZKS) würden sich grundlegend ändern. Eine von Manz in Auftrag gegebene Marktstudie des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components (PEM)“ der RWTH Aachen zeigt sechs Trends und Marktpotenziale mit Blick auf Zellkontaktiersysteme der kommenden Jahre auf. Denn technische Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf ZKS-Produktion.
Trend 1: Neuartige Architekturen von Batteriesystemen
Bis jetzt war der Aufbau eines Batteriesystems in den drei Ebenen aufgeteilt: aus Batteriezelle, Batteriemodul und Batteriepack. Doch es wird diese Architektur zunehmend durch den Wegfall von klaren Grenzen abgelöst. heißt es. Der Trend geht, wenn man der Studie folgt, hin zu sogenannten Cell-to-X (CTX) Batteriesystemen. Folgendes ist darunter zu verstehen:
- Cell-to-Pack (CtP): Darunter versteht man die direkte Integration der Batteriezellen in den Batteriepack. Die Batteriezellen werden also direkt zu einem Pack verbunden, das Batteriemodul wird quasi „übersprungen“. Das CtP-Konzept hat Vorteile, wie etwa eine höhere Energiedichte, eine einfachere Fertigung sowie eine bessere Wärmeableitung und höhere Steifigkeit im Vergleich zu anderen Konzepten;
- Cell-to-Chassis (CtC): Dabei werden die Batteriezellen direkt in den Unterboden des Fahrzeugs eingebaut. Der Batteriepack verschmilzt mit dem Chassis. So wird nicht nur das Gewicht reduziert. Es verbessert sich auch die Wärmeableitung und die Steifigkeit wird im Vergleich zum Konzept CtP höher, was mehr Sicherheit und eine bessere Fahrzeugsteuerung bringt;
- Module-to-Chassis (MtC): Bei der Methode werden fertig montierte Batteriemodule in den Unterboden des Fahrzeugs eingebaut. Das MtC-Konzept bietet Vorteile, wie eine höhere Flexibilität bei der Konstruktion und eine einfachere Wartung, weil defekte Module leichter ersetzt werden können.
Trend 2: Der Energieinhalt von Batteriezellen steigt
Sowohl bei zylindrischen oder bei prismatischen Batteriezellen als auch bei sogenannten Pouchzellen wird es zu Veränderungen kommen, die Auswirkungen auf die ZKS-Architektur haben. Diese sind folgende:
- Zylindrische Batteriezellen: Erhöhung des Standarddurchmessers von bisher 21 auf 46 Millimeter und damit eine Verfünffachung des Volumens und des Energieinhalts;
- Prismatische Batteriezellen: Verdopplung des durchschnittlichen Energieinhalts von derzeit 100 auf über 200 Ampere-Stunden.
- Pouchzellen: Ebenfalls deutliche Steigerung des Energieinhalts, doch ist der Anstieg schwieriger zu quantifizieren.
Die Folge für ZKS sind, dass die Baugruppen größer werden und einen höheren Integrationsgrad aufweisen, um möglichst wenige Arbeitsschritte und damit Kosten bei der Modulmontage zu verursachen. Die zukünftigen ZKS werden deshalb von derzeit unter 50 Zentimetern an der längsten Kante auf teilweise bis zu 200 Zentimeter wachsen, so der Schluss daraus.
Trend 3: Es wird komplett vormontierte ZKS geben
Die Automobilhersteller erwarten zukünftig von Zulieferern einen möglichst hohen Grad der ZKS-Vormontage, um die nachgelagerten Aufwände in der Batteriemodul- und Systemfertigung so gering wie möglich zu halten, wie die Studie ergab. Im Schnitt müssten so pro Fahrzeug sieben ZKS mit bis zu 30 Einzelteilen hergestellt werden. Die Maschinen- und Anlagenbauer müssen also entsprechende Anlagenkonzepte bereitstellen, um die Vielzahl an Einzelkomponenten dennoch günstig und zuverlässig mit einem hohen Grad an Vormontage zu fertigen.
(ID:49496079)