Putzmeister / Novus Ein einzelner Turm sorgt in einer ganzen Schweißhalle für gute Luft
Dicke Luft herrscht nicht nur beim Ehekrach, sondern auch rund um die Handarbeitsplätze in der Schweißerei. Damit die Gesundheit der Mitarbeiter bestmöglich geschützt wird, setzt der Betonpumpenhersteller Putzmeister auf Absaugtechnik von Novus.
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Im Kinzigtal in Hessen ist trotz der Nähe zu Frankfurt bereits sehr ländlich. Bauernhöfe und Fachwerkhäuser säumen in der Gemeinde Gründau die Hauptstraße. Am Ortsrand ragen jedoch hohe Gebilde über die Häuser – es sind Auslegermasten von Betonpumpen. Hier sitzt die Putzmeister Concrete Pumps GmbH. Das Unternehmen entwickelt, produziert und verkauft weltweit unter anderem Maschinen für die Betonförderung, Autobetonpumpen und stationäre Betonpumpen. „Hier im Werk sind wir sozusagen Zulieferer für die Endmontage unserer Maschinen, die am Hauptsitz in Aichtal und in unserer Niederlassung in den USA erfolgt“, sagt Roman Riebenstal, der die Werkleitung in Gründau innehat. „Hier werden alle Stahlbauteile für die Betonpumpen gefertigt, zum Beispiel die Auslegemasten, die Abstützbeine der Autobetonpumpen und die Rohre, durch die der Beton geleitet wird. Außerdem kommen hier her zur uns auch bereits ausgelieferte Fahrzeuge für den turnusmäßigen Service“, fährt er fort, während er aus dem Fenster raus auf dem Hof zeigt, wo verschiedene Betonpumpen im unschönen Winterwetter stehen.
Vor rund 60 Jahren gegründet und vor ein paar Jahren aus dem Besitz der Familie Schlecht an einen chinesischen Investor übergegangen, kommen die Maschinen von Putzmeister vorwiegend in der Bauindustrie z um Einsatz und fertigt in Hessen heute etwa 60 Maste und 40 Unterbauten pro Monat. Die Maste können je nach Kundenwunsch eine Länge von 21 bis 70 m haben. Es kann nicht nur zwischen unterschiedlichen Reichhöhen, sondern auch zwischen Masten mit 4, 5 oder 6 Armen gewählt werden. Putzmeister wird überall auf der Welt eingesetzt, beispielsweise beim Bau eines Eisenbahn-Anschlusses für Tibet. Hier hat eine Autobetonpumpe in 5000 m Höhe ihren Dienst getan. Oder auch beim Ausbau des Frankfurter Flughafens: Die Großbetonage der Rollbrücken für die Landebahn Nordwest konnte mit vier Großmastpumpen von Putzmeister zügig und termingerecht umgesetzt werden.
Luft wird eingesaugt, gefiltert und als saubere Atemluft wieder abgegeben
Die Fertigungstiefe bei den Metallbauteilen ist sehr hoch. „Hier wird gebogen, abgekantet, mechanisch bearbeitet, lackiert, gebohrt und vor allem MAG-geschweißt – sowohl per Roboter als auch an mehreren Handarbeitsplätzen“, führt Riebenstahl im Gespräch mit Blechnet aus. Im Bereich Schweißen wird deshalb auch regelmäßig investiert, in näherer Zukunft will der Werksleiter einen weiteren Schweißroboter anschaffen und erst kürzlich hat er ein neues Lüftungs- beziehungsweise Absaugungssystem für die Handarbeitsplätze angeschafft – einen Airtower Filterturm der Novus air GmbH aus der Nähe von Dresden. „Die Nähte der Bauteile werden nach dem Schweißen per Hand geschliffen, es ist also ideal für uns, dass der Turm nicht nur Schweißrauch, sondern auch Schleifstaub absaugt“, freut sich Riebenstahl. Zuvor gab es eine festinstallierte Lösung mit Rüssel, doch das hat sich für die Mitarbeiter im Alltag als unpraktisch erwiesen, da sie den Rüssel ständig händisch über der Rauchentstehungsquelle positionieren mussten.
Nun steht ein Airtower in der Mitte einer Halle mit elf Arbeitsplätzen. Anders als bei klassischen Hallenabsaugsystemen kommt er ohne jegliche Rohrleitungsinstallation aus. Das Funktionsprinzip ist dabei einfach: Die an der Geräteoberseite eingesaugte Raumluft durchströmt einen Multizyklon-Vorabscheider (Schutz vor Funken und Grobstaub) und wird danach in der 1. Filterstufe durch IFA-geprüfte Dauerfilterpatronen filtriert. „Diese werden vollautomatisch differenzdruck- oder zeitgesteuert abgereinigt und ermöglichen so einen störungsfreien Dauerbetrieb der Anlage. Der abgeschiedene Staub wird in einer Staubsammelschublade gesammelt, die einfach entnommen werden kann. Die 2. Filterstufe fungiert als Polizeifilter der Klasse F9“, erklärt Novus-Geschäftsführer Jani Mäkelä. Die 3. Filterstufe der Klasse G4 in den Austrittsöffnungen unterstützt die gleichmäßige Verteilung der Zuluft und schützt das Gerät vor äußerem Staubeintritt. „Die zu 99,5 % gereinigte Luft tritt nun zugfrei an den drei großen unteren Austrittsflächen des Filterturms aus. Die runde Bauform ermöglicht dabei eine strömungsoptimale Frischluftzufuhr zu den Mitarbeitern“, führt Mäkelä weiter aus.
Die Luftqualität hat Riebenstahl vor und nach Aufstellung des Turms messen lassen. „Die Ergebnisse sprechen für sich. Darum haben wir noch vier weitere Türme bestellt, die im Frühling geliefert werden.“ Außerdem war die integrierte Löscheinrichtung des Airtowers ein Kaufargument für den Werksleiter. „Eingesaugte Funken setzen den Filter nicht in Brand. Das ist uns mit unserer vorherigen Lösung durchaus manchmal passiert.“ Riebenstahl ist also sehr zufrieden und plant deshalb in den nächsten Jahren nach und nach alle Lüftungs- beziehungsweise Absaugsysteme zu ersetzen.
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