Läuft unrund Goodyear will Werke in Fulda und Fürstenwalde schließen

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min |

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Der Reifenhersteller Goodyear beabsichtigt, sein Werk in Fulda in den nächsten zwei Jahren zu schließen. Etwa 1.050 Jobs in der Produktion sollen im Zuge dessen gestrichen werden.

Keine fröhliche Vorweihnachtszeit für Fulda! Denn der Reifenhersteller Goodyear beabsichtigt das Fuldaer Werk zu schließen, wie die dpa jetzt meldet. Nun bangen über 1.000 Beschäftigte um ihre Jobs. Lesen Sie hier, was man vorhat ...
Keine fröhliche Vorweihnachtszeit für Fulda! Denn der Reifenhersteller Goodyear beabsichtigt das Fuldaer Werk zu schließen, wie die dpa jetzt meldet. Nun bangen über 1.000 Beschäftigte um ihre Jobs. Lesen Sie hier, was man vorhat ...
(Bild: Goodyear)

Die beabsichtigte Schließung des Goodyear-Werkes in Fulda ist laut Aussage der Entscheider ein schwieriger, aber notwendiger Schritt, um Überkapazitäten zu reduzieren und die eigene Produktionsstruktur mit der Nachfrage in Einklang zu bringen. Auch die Reifenproduktion in Fürstenwalde in Brandenburg soll bis Ende 2027 schrittweise eingestellt werden. Davon wären dann weitere 750 Angestellte betroffen. Die Schließung des Werks in Fulda soll bis September 2025 erfolgen, wie es heißt. Dieses Vorhaben sei vorbehaltlich der Konsultationen mit den zuständigen Arbeitnehmervertretern. Doch die Betroffenen sind stinksauer, wie Anne Weinschenk, Leiterin des IG-BCE-Bezirks Mittelhessen klar macht. Die Belegschaft ist demnach am Donnerstag im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung informiert worden, was schließlich in dieser Hiobsbotschaft gipfelte. Die Beschäftigten fühlten sich von Goodyear quasi verraten.

Goodyear-Mitarbeiter wurden wohl von Anfang an belogen ...

Im Jahre 2019 hat Goodyear bereits 450 Arbeitsplätze abgebaut, was mit dem Versprechen einherging, massiv in den Standort zu investieren, erinnert Weinschenk. Dass das nicht viel wert war, habe man bereits im Juni gemerkt, als der Arbeitgeber angekündigt hat, noch einmal 550 Stellen zu streichen. Noch während die Verhandlungen mit dem Betriebsrat darüber liefen, habe das Unternehmen dieselben abgebrochen. Weinschenk wörtlich: „Goodyear hat uns verarscht!“. Diese Respektlosigkeit wirke auf sie wie eiskalt kalkuliert. Die Komplettschließung war ihrer Meinung nach wahrscheinlich schon länger geplant.

Goodyear bedauert diesen Schritt sehr, der in keinster Weise die gute Arbeit, die die Mitarbeiter in Fulda und Fürstenwalde über viele Jahre hinweg geleistet haben, in Zweifel zieht. Goodyear verteidigt sich damit, dass sich die Marktaussichten in allen Bereich der Reifenindustrie in den vergangenen Monaten deutlich und rapide verschlechtert hätten. Diese Situation habe sich durch den Zuwachs von Billigimporten aus Asien weiter verschärft, die eine erhebliche Belastung für die europäischen Reifenhersteller darstellten. Darüber hinaus habe der anhaltende Inflationsdruck die Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich verschärft.

Goodyear will Mitarbeiter so gut es geht unterstützen

Die Entscheidung, Überkapazitäten abzubauen, ermögliche es Goodyear nun angeblich, die Kostenstruktur zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig zu sichern. Die geplante Schließung des Werks in Fulda soll dabei keine Auswirkungen auf die Reifenmarke Fulda an sich haben, denn Goodyear will diese weiter im Portfolio belassen. Fulda-Reifen würden schließlich in verschiedenen Werken hergestellt und seien deshalb weiterhin verfügbar. Das Unternehmen sei sich der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und ihren Familien bewusst und entschlossen, faire Schritte zu finden und alle Betroffenen zu unterstützen. In Fulda könnten den Angaben zufolge etwa 90 Mitarbeitern aus den Bereichen Verkauf und Verwaltung entweder im Goodyear-Werk in Hanau oder im Homeoffice eine neue Tätigkeit angeboten werden, um nur zwei Möglichkeiten für die Zukunft zu nennen.

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