Partnerland Polen Imagewandel so dynamisch wie die Marktentwicklung

Autor / Redakteur: Frank Jablonski / Frank Jablonski |

In Polen übersteigt die heimische Produktion um etwa 1 Mrd. Euro den Inlandsmarkt, mit der deutschen Elektroindustrie als einem engagierten Partner. Doch auch polnische Entwicklungen sorgen für ein Wachstum des Hightech-Bereiches.

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Die polnische Firma Medcom produziert energietechnische Produkte für öffentliche Transportmittel und Speiseschaltungen in Industrie- und Energieinstallationen. Hier im Bild ein Inbetriebnahmestand.
Die polnische Firma Medcom produziert energietechnische Produkte für öffentliche Transportmittel und Speiseschaltungen in Industrie- und Energieinstallationen. Hier im Bild ein Inbetriebnahmestand.
(Bild: Medcom)

Deutschland ist einer der wichtigsten polnischen Handelspartner. Der Anteil Deutschlands überschritt bereits nach elf Monaten des vergangenen Jahres 27 % bei den Ausfuhren und 23 % bei den Einfuhren – die polnischen Einfuhren erreichten den höchsten Wert in der Geschichte beider Länder.

Diese Bedeutung ist auch der Politik bewusst. Ministerpräsidentin Beata Szydło hat sich den Eröffnungstermin im Kalender reserviert und schickt den stellvertretenden Minister für wirtschaftliche Entwicklung in Polen, Tadeusz Kościnski, im Vorfeld der Messe ins Rennen, der die Präsenz seines Landes auf der diesjährigen Hannover Messe als Chance für einen Imagewandel bewirbt.

Er will, dass das polnische Entwicklungspotenzial bei Robotik, Informationstechnik, Digitalisierung und Automatisierung wahrgenommen wird und das Bild der verlängerten Werkbank anderer Industrienationen mehr und mehr der Vergangenheit angehört. Folgerichtig geht Polen auf der Messe unter dem Motto „Integrated Industry Creating Value“ mit passenden Beispielen an den Start.

Polnische Entwicklungen geben der Elektromobilität einen Schub

Passend zum polnischen Slogan „Smart means Poland“ werden neue Technologiefelder ins Zentrum des Auftrittes in Hannover gerückt. Perfekt ins Bild passt da das Unternehmen Medcom, das sich im Bereich Elektromobilität einen Namen gemacht hat. Produkte finden sich nicht nur in polnischen, sondern auch in Elektrobussen in Dresden, Hamburg und passenderweise in Hannover.

Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf die Produktion und Integration von Systemen für Schienenfahrzeuge, Trolley- oder Elektrobusse. Die Palette reicht von Bahnwechselrichtern, Steuerungs- und Überwachungssystemen oder Rekuperationsumformern bis hin zu Hybrid-Wechselrichtern für Energiespeicher oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Stärkster Wachstumsmarkt ist nicht mehr Brasilien

Die heute etwa 250 Mitarbeiter, von denen 25 % Entwicklungsingenieure sind, haben sich mit diesem Portfolio in den vergangenen 30 Jahren einen weltweiten Kundenstamm aufgebaut. Zurzeit basieren 40 % der Umsätze auf dem Export in 30 Länder. Zudem wurde in Brasilien eine Tochtergesellschaft gegründet. Stärkster Wachstumsmarkt im vergangenen Jahr war jedoch die Türkei.

Seit Jahren gehören Projekte zur Förderung der Elektromobilität zum Kerngeschäft von Medcom und seit November vergangenen Jahres soll dieses in der Kooperation mit verschiedenen Partnern mit einer höheren Geschwindigkeit ausgebaut werden. Für Polen eher noch ungewöhnlich, unterzeichnete Medcom zusammen mit einer Gruppe polnischer Unternehmer und Hochschulen eine Absichtserklärung über die Bildung eines Clusters zur Förderung der Entwicklung der Elektromobilität.

Neben der Verbesserung der eigenen Ausgangslage am Weltmarkt geben die Organisatoren weitere Ziele an: In großen Städten soll die Luftverschmutzung reduziert, die Nachfrage nach Energie soll erhöht sowie optimiert werden und weitere Möglichkeiten zur Energiespeicherung sollen bereitgestellt werden.

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