Kunststoffverarbeitung Modulbaukasten ist Schatztruhe der Kunststoffzerspanung

Autor / Redakteur: Josef Kraus / Josef-Martin Kraus

Zur Auslegung von Bearbeitungszentren für Kunststoffteile greifen die Hersteller in den Modulbaukasten, der fast alle Maschinenkomponenten als Optionen enthält und angrenzende Bereiche der Kunststoffbranche gleich mit abdeckt. Das Ergebnis ist ein hoher Optimierungsgrad. Das zeigt die Fakuma 2009.

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Derzeit liegt der Unterschied zwischen der Metall- und Kunststoffzerspanung nicht nur im Werkstoff. Es sind auch die unterschiedlichen wirtschaftlichen Erwartungen, die ein Abgrenzen beider Branchen ermöglichen. Maßstab dabei ist die Investitionsbereitschaft der Zerspaner. In der Metallindustrie dauert nach Angaben des Vereins deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. „die Durststrecke an“.

Kunststoffverarbeiter kaufen wieder Maschinen

Dagegen ist bei Bearbeitungszentren für die Kunststoffbranche ein Ende in Sicht. „Wir erwarten einen Aufschwung mit der Fakuma“, sagt Maschinenhersteller Manfred Geiss. Dabei stützt sich der Vorstandsvorsitzende der Geiss AG, Seßlach, auf Branchentrends, die Mitte Oktober auf der Fachmesse für Kunststoffverarbeitung in Friedrichshafen bedient werden.

Die Hersteller der Bearbeitungszentren für Kunststoffteile umreißen diese Trends mit den Schlagworten: Schnelligkeit, Genauigkeit und Flexibilität. Die Lösung liegt für sie im Modulbaukasten.

Er bildet die Ausgangsbasis einer jeden Maschinenkonstruktion. Daraus werden die für die jeweilige Anwendung bestgeeigneten Maschinenkomponenten entnommen.

Arbeitsspindel bestimmt auch in der Kunststoffzerspanung den Maschinenaufbau

Beim Maschinenhersteller Geiss beginnt das mit der Auswahl der Arbeitsspindel. Ist sie bestimmt, wird der gesamte Aufbau der Maschine konstruiert.

Dabei setzt der Seßlacher Hersteller auf die parametrische Konstruktion. Sie ermögliche eine stufenlose Festlegung der Maschinengröße und des Automatisierungsgrads, erläutert Geiss. „Der Kunde bekommt seine Maschine nach seiner Anforderung.“ Eine Orientierung an Baugrößen sei nicht erforderlich und die Unterteilung in Ausstattungspakete kaum noch vorhanden.

Anpassen des Modulbaukastens an wachsende Anforderungen der Kunststoffzerspanung

Der Modulbaukasten ist für die Hersteller die Antwort auf die zunehmende Anwendungsspezifikation. So geht es auf der Fakuma bei ihnen weniger um die Markteinführung kompletter Maschinen, eher um die Vorstellung weiterentwickelter Maschinenkomponenten.

„Die Pflege des Baukastensystems ist eine große Herausforderung“, berichtet Rainer Jilge, Key-Account-Manager Automotive und Sonderlösungen bei der Maka – Max Mayer Maschinenbau GmbH, Nersingen. Als eine noch größere Aufgabe sieht er jedoch „das Anpassen an die ständig wachsenden Anforderungen“.

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