Energieeinsparung Nachhaltig investieren? Diese Förderungen unterstützen Sie
Mit der Anschaffung energieeffizienter Anlagen ist für Industriebetriebe oft ein hohes finanzielles Risiko verbunden. Wir haben Ihnen verschiedene Fördermöglichkeiten zusammengestellt, die Ihr Investment abfedern.
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Es ist ein Dilemma, in das immer mehr Maschinenbauer geraten: Strenge politische Vorgaben zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz zwingen Betriebe dazu, in Nachhaltigkeit zu investieren. Mit einfach zu realisierenden Maßnahmen ist es allerdings nicht mehr getan. Oft ist bereits ausgeschöpft, was es im Kleinen auszuschöpfen gibt. Für echte Einsparungen müsste umfangreich investiert werden – ein Risiko, vor allem für den Mittelstand.
Die Politik hat das Problem erkannt und neue Förderprogramme aufgelegt, die die Investitionsrechnungen zu positiveren Ergebnissen kommen lassen. Diese Zuschüsse und Darlehen sind besonders attraktiv, weil sie erstmalig nicht mehr auf einzelne Technologien oder Branchen beschränkt sind. Unternehmen aller Größenordnungen können sich damit effizienter aufstellen und langfristig Kosten senken. Neu ist zudem, dass in vielen Fällen die Investition bereits vor dem Vorliegen der Bewilligung auf eigenes Risiko getätigt werden darf.
Wann die Bafa-Förderung für Sie sinnvoll ist
Wer in Energieeffizienz investiert, kommt um die sogenannte Bafa-Förderung nicht herum. Das beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) und der KfW angesiedelte Programm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ gliedert sich in vier Module. Es bezuschusst eine Fülle von Maßnahmen mit Quoten zwischen 30 und 55 % – je nach Projekt und Unternehmensgröße. So sind die Module aufgebaut:
Modul 1: Querschnittstechnologien
Worum geht´s? Um hocheffiziente und am Markt verfügbare Technologien. Dazu zählen zum Beispiel elektrische Motoren und Antriebe, Pumpen für industrielle Anwendungen, Ventilatoren, Druckluftanlagen sowie deren übergeordnete Steuerung, Anlagen zur Abwärmenutzung aus Abwässern, die Dämmung von industriellen Anlagen(-teilen) und Frequenzumrichter.
Am Praxisbeispiel: Ein Werkzeughersteller will drei neue Kompressoren erwerben, die drehzahlgeregelt und öleingespritzt arbeiten. Mit je 22 kW Leistung verbrauchen sie weniger Energie als die aktuellen Geräte. Bei Investitionskosten von 58.000 Euro und Nebenkosten von 30.000 Euro bezuschusst das BAFA 22.600 Euro – knapp ein Viertel der gesamten Aufwendungen. Zum Nachweis der Effizienzsteigerung genügt die Herstellererklärung.
Modul 2: Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien
Worum geht´s? Um Anlagen zur Bereitstellung von Wärme aus Solarkollektoranlagen, Wärmepumpen oder Biomasse-Anlagen, deren Wärme zu über 50 % für Prozesse verwendet wird.
Am Praxisbeispiel: Ein Palettenwerk will seinen Prozesswärmebedarf für die Palettentrocknung effizienter gestalten. Dafür wird ein Hackschnitzelkessel mit konventioneller Rostfeuerung und einer Leistung von 500 kW installiert. Bei Investitionskosten von 200.000 Euro werden 110.000 Euro bezuschusst (Förderquote von 55 %).
Modul 3: MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software
Worum geht´s? Um die Einrichtung oder Erweiterung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems, also Softwarelösungen, Sensoren und Analog-Digital-Wandler zur Erfassung von Energieströmen, Steuer- und Regelungstechnik, Datenlogger sowie Gateways zur Übertragung von Sensordaten zur Software – inklusive Installation, Inbetriebnahme, Lizenzgebühren und Schulung des Personals.
Am Praxisbeispiel: Ein Maschinenbauer will mithilfe einer neuen Energiemanagement-Software seinen Energieverbrauch senken. Bei Investitionskosten von 22.000 Euro und Nebenkosten von 3.000 Euro werden 7.500 Euro bezuschusst - etwa ein Drittel der Aufwendungen. Hierfür muss zunächst ein mehrseitiges Messkonzept (ebenfalls förderfähig) nach ISO 50015 eingereicht werden, das belegt, wie die geplanten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen.
Modul 4: Energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
Worum geht´s? Um die energetische Optimierung von industriellen Anlagen und Prozessen, also Prozess- und Verfahrensumstellungen, Abwärmenutzung, Maßnahmen an der Gebäudeanlagentechnik, die Bereitstellung von Prozesswärme oder -kälte und die Vermeidung von Energieverlusten im Produktionsprozess.
Am Praxisbeispiel: Ein Metall-Hersteller will die bislang ungenutzte Abwärme aus seiner Spritzgussmaschine verwenden, um den Wärmebedarf im Winter und den Kühlbedarf im Sommer zu decken. Durch den geringeren Verbrauch an Strom (-825.000 kWh) und Erdgas (-171.000 kWh) würden 260 t CO2 pro Jahr eingespart. Dem Investitionsvolumen von 140.000 Euro steht eine jährliche Einsparung von 58.000 Euro entgegen, so dass sich die Amortisationszeit ohne Fördermittel auf knapp 2,5 Jahre beläuft. Als nicht-KMU beantragt das Unternehmen 30 % Zuschuss, der mit einer Fördersumme von 42.500 Euro auch gewährt wird.
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