Beölung Auf die Selektion kommt es an: Feinbeölung fürs Presswerk
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Bei der MA Automotive Deutschland GmbH in Treuen greift im Presswerk ein Zähnchen ins andere. Eine Qualitätssteigerung und eine Senkung von Produktionskosten bei der Platinenumformung konnte jetzt durch flexible und prozessüberwachte Beölung mit Servo-Sprühventilen von Amtec Kistler erreicht werden.

Sachsen ist Autoland. Früher und heute erst recht. Wo die OEMs wie Daimler, Porsche, BMW und VW rund um Dresden, Zwickau und Leipzig fertigen, sitzen Tier1 und folgende nicht weit. So auch der Presswerkbetreiber und Rohbaufertiger MA Automotive Deutschland GmbH. Das Unternehmen aus Treuen bei Zwickau gehört zur italienischen CLN-Group und liefert für die deutsche und internationale Automobilindustrie Karosserieteile sowie fertige Rohbaumodule aus Stahl und Aluminium. Mit mehr als 250 Mitarbeiter produziert MAD im 3-Schicht-Betrieb Außenhautteile wie Motorhauben, Heckklappen, Seitentüren und Dachsysteme für PKW und Commercial Fahrzeuge. Weitere Produkte sind Strukturpressteile und Bodengruppen.
Ein Belöer für zwei Pressenlinen hat nicht mehr ausgereicht
Seit 2004 betreibt MAD im Presswerk in Treuen zwei Presselinien mit einem Beöler von Amtec Kistler, der in beiden Linien eingesetzt wird. Der Beöler beschichtet mit 60 Sprühventilen Alu- und Stahl-Platinenbleche von beiden Seiten bis zu einer Breite vom 3 m bei einem maximalen Durchsatz von 15 Platinen pro Minute.
Nach immer höherem Aufkommen an komplexeren Karosserieblechteilen, die nicht ohne Beölung umgeformt werden können, kam es immer häufiger zu Kapazitätsengpässen bei der Produktion, da nur ein Beöler für beide Linien eingesetzt wurde. Außerdem ließen sich die neuen Bauteile, aufgrund ihrer anspruchsvollen Geometrie und gestiegenen Oberflächenanforderungen mit dem bisherigen Beöler nur mit Zusatzaufwand herstellen.
Um die Qualitätsforderungen zu erfüllen und Kapazitätsengpässe in den Presselinien zu beheben, entschied Werkleiter und Prokurist Dr. Lutz Klose, in einen zweiten Beöler zu investieren. Die Beölungs-Anlage wurde ausgeschrieben und gemeinsam mit dem Headquarter in Turin entschied das Werk, einen weiteren Amtec-Beöler zu integrieren. „Die Zuverlässigkeit des bisher eingesetzten Beölers hat uns überzeugt“, so Klose. Gleichzeitig wollte MAD durch den Einsatz der Servo-Sprühventile mit Triboflex-Technologie von Amtec eine selektivere Feinbeölung mit verbesserter Wiederholgenauigkeit, Prozesssicherheit und -kontrolle erreichen. „Außerdem war uns wichtig, dass der neue Beöler, wie beim bisherigen auch, auf beiden Linien in der vorhandenen Schnittstellenverkettung zwischen Platinenlader und Presse einsetzbar ist“, so Klose weiter. Dabei sollte die Inbetriebnahme des neuen Beölers auf beiden Linien eine möglichst geringe Stillstandszeit in der Produktion verursachen.
Höhere Flexibilität in der Produktionsplanung
Seit Februar 2020 befindet sich der neue Beölder nun in Treuen. Mit ihm ist für MAD das Ziel einer höheren Flexibilität in der Produktionsplanung zu erhalten und Engpässe zu minimieren erreicht worden. Nach kurzer Anlaufzeit konnte der neue Beöler in Betrieb gehen. Der enge Projektterminplan für die Integration des neuen Beölers in den Pressestraßen hat Amtec eingehalten.
Nach einem guten Jahr Betrieb, in dem rund. eine Million Platinen beölt worden sind, zieht Klose eine positive Bilanz: „Gerade bei komplexeren Außenhautteilen konnte durch die selektive und wiederholgenaue Feinbeölung um die 0,5 g/m² die lokal differente Grundbeölung der Platinen ausgeglichen und dadurch früher aufgetretene Ölbeulen vermieden werden. Den hohen Anspruch nach einem absolut gleichmäßigen und fein zerstäubtem Sprühbild konnte der neue Amtec-Beöler auch bei flexibler Beschichtung erfüllen. Zudem sind Verbesserungen für die nachfolgenden Prozesse wie Schweißen und Bördeln erreicht worden, da durch die präzise Feinbeölung weniger Restöl auf den umgeformten Teilen verbleibt, die ansonsten mit großem Aufwand gereinigt werden mussten.“ Auch die Tatsache, dass sämtliche Prozessdaten aller 60 Sprühventile wie Nadelhub und Durchflussmenge automatisch erfasst und kontrolliert werden, gibt dem Betreiber die Sicherheit, dass die Platinen-Beschichtung einwandfrei ist. Bei Chargenwechseln oder Qualitätsproblemen bei der Umformung wird jetzt nicht mehr nach dem Beöler geschaut, sondern es kann sich auf Werkzeug- und Presseneinstelloptimierungen konzentriert werden.
Für MAD hat sich die Anschaffung des Amtec-Beölers mit Triboflex-Technologie trotz der höheren Anschaffungskosten gelohnt, da durch die effizientere Beölung die Kosten für nachfolgende Prozesse und bei der Fehlerbehebung im Störfall merkbar reduziert wurden. Außerdem freut sich Klose über einen umweltrelevanten Effekt: Die Reduzierung des Schmiermittelverbrauchs auf das tatsächlich, technologisch erforderliche Maß.
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