Karriere Deutsche scheuen das Gehaltsgespräch
Nur vier von zehn Deutschen fragen ihren Arbeitgeber regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung. Die Mehrheit verzichtet darauf. Das zeigt die neue Stepstone-Studie „Gehaltsverhandlungen in Deutschland“.
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Die Ergebnisse zeigen auch: Es lohnt sich, das Gehaltsgespräch zu suchen. 57 % der befragten Arbeitnehmer haben in ihrer aktuellen Anstellung schon mindestens ein Mal eine Gehaltserhöhung erhalten.
Der häufigste Grund dafür: Sie hatten die Gehaltserhöhung zuvor aktiv eingefordert. Die meisten (58 %) argumentierten mit guten Leistungen. Jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich unwohl dabei, mehr Gehalt zu verlangen – Frauen etwas häufiger als Männer.
34 % der Befragten begründen das damit, dass sie ungern über Geld reden. Fast jeder Dritte (31 %) hat Sorge, seine Beziehung zum Vorgesetzten zu schädigen. Etwa ebenso viele sind der Meinung, dass Forderungen nach mehr Gehalt bei ihrem Arbeitgeber nicht gern gesehen sind. 21 % sind unsicher, ob sie die Voraussetzungen für eine Gehaltserhöhung mitbringen.
„Arbeitnehmer sollten dem Vorgesetzten verdeutlichen, welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bringen“, sagt André Schaefer, Gehaltsexperte bei StepStone. „Wer klar aufzeigen kann, mit welchen Projekten er den Erfolg der Abteilung unmittelbar beeinflusst und dabei noch realistische Forderungen stellt, hat gute Chancen auf eine Gehaltserhöhung.“
Fachkräfte wollen mehr verdienen
Etwa 60 % der Fachkräfte verhandeln ihr Gehalt nicht regelmäßig. Dabei wollen zwei Drittel mehr verdienen, als es aktuell der Fall ist und haben ein konkretes Zielgehalt für ihre Karriere im Sinn. An Selbstbewusstsein mangelt es ihnen ebenfalls nicht: 95 % der Befragten beurteilen ihre Leistung im Job als eher stark oder sehr stark.
„In vielen Branchen werden qualifizierte Mitarbeiter händeringend gesucht – entsprechend selbstbewusst können gut ausgebildete Arbeitnehmer ihre Gehaltsvorstellungen heute formulieren“, sagt Schaefer. „Letztlich ist das Gehalt aber nur einer von vielen Faktoren, die für die Jobzufriedenheit entscheidend sind. Wichtig sind vor allem auch vielfältige Aufgabenbereiche, gute Entwicklungsmöglichkeiten und eine Unternehmenskultur, in der sie sich wohlfühlen.“
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