Robotik Ein italienischer Roboterriese fährt aktiven Strategiewechsel
Bemerkenswert ist die Wahl, die ein kleines im Westerwald ansässiges Unternehmen für seine Automatisierung traf. Die Entscheidung fiel nicht auf die „üblichen Verdächtigen“, sondern auf einen italienischen Riesen für automatisierte Fertigungssysteme mit jahrzehntelanger Robotikerfahrung, der gerade dabei ist, in der Branche Fuß zu fassen.
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Gemeinsamkeiten sind zwar nicht zwangsläufig ein Garant für eine vielversprechende Geschäftsbeziehung, schaden müssen sie aber dennoch nicht, so auch im Fall des deutschen Kaltumformers Walter Henrich und des italienischen Herstellers automatisierter Fertigungssysteme Comau. Vielen Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen sind beide ein Begriff, allerdings mindestens genauso vielen auch wieder nicht, so jedenfalls bei Comau, was die Sparte Robotik betrifft.
Dabei sind beide eng verflochten mit der Automobilindustrie und beherrschen die Expertise des Anlagenbaus, mit dem feinen Unterschied, dass Walter Henrich Maschinen ausschließlich für den Eigenbedarf fertigt. So groß die Gemeinsamkeiten auch sind, so groß sind auch die Unterschiede. Walter Henrich ist ein 140 Mann starkes Unternehmen im beschaulichen Westerwald, spezialisiert auf eine individuelle Fertigung und in jeder Branche zuhause, die auf kaltverformte Bauteile setzt.
Im Vergleich dazu ist Comau ein 14.000 Kopf starkes Unternehmen aus Italien und einer der größten Lösungsanbieter für Automatisierungstechnik. Was die beiden verbindet? Schlicht und einfach Roboter.
Comau entwickelt und produziert seit fast 40 Jahren Roboter
Und dabei brachten Comau mit Robotik bis 2015 nur wenige außerhalb des Automobilisten Fiat Chrysler in Verbindung. Denn Comau gehört zu eben diesem Automobilhersteller, für den es seit mehr als vier Jahrzehnten Roboter entwickelt und produziert. Mit einer beinahe 40-jährigen Expertise im Roboterbau ist der Italiener kein Newcomer im eigentlichen Sinne; was den externen Markt betrifft, gilt er in der Branche allerdings trotzdem als „Newby“.
Seit 2015 soll ein tiefgreifender Strategiewechsel des Unternehmens genau diesem Image Abhilfe schaffen. „Die Robotiksparte bei Comau war von Anfang an darauf ausgelegt, Fiat Chrysler optimal mit Robotern zu versorgen. Das war bislang unsere Strategie, die geändert wurde und jetzt umgesetzt wird“, erklärt Tim Grönegräs, seit April 2015 Country Manager Robotics bei Comau und zuständig für den Vertrieb Nord-West Europa. Ein Indiz für die Ernsthaftigkeit des Strategiewechsels ist die Neuschaffung der Stellen für Grönegräs und auch für Tobias Daniel, globaler Leiter für Vertrieb, Marketing und Service bei Comau Robotics – beide keine Unbekannten in der Branche.
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