Klimaschutz Energiebedarf der Industrie gesunken – Wissenschaftler dennoch skeptisch
Die Industrie hat 2018 knapp 2 % weniger Energie genutzt als im Vorjahr. Mit Blick auf die Klimaziele ist diese Entwicklung allerdings nicht ausreichend, warnen Forscher.
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3980 Petajoule - so hoch war der Energiebedarf der Industrie 2018. Verglichen mit 2017 ist das ein Rückgang von etwa 2,3 %. Größter Verbraucher war die Chemische Industrie, dicht gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung.
Ein Blick auf den 10-Jahres-Vergleich des Statistischen Bundesamts zeigt, dass sich der rein energetische Verbrauch der Industrie von 2008 bis 2018 um mehr als 4 % verringert hat. Überdurchschnittlich entwickelte sich in diesem Zeitraum der Maschinenbau. Hier sank der Energiebedarf deutlich stärker, um 14 %.
Wissenschaftler: Trotzdem kein Grund zum Ausruhen
Was auf den ersten Blick gut klingt, ist aber zu wenig, warnt das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie: „Um die Klimazeile zu erreichen, müsste die Industrie ihre Treibhausgasemissionen bereits bis 2030 um über 28 % senken“, heißt es in einem exklusiven Statement des Instituts gegenüber MM MaschinenMarkt. Den Rückgang des Energieverbrauchs führen die Wissenschaftler darüber hinaus auch auf konjunkturelle Einflüsse zurück und nur zum Teil auf echte Einsparungen.
Neben einer kontinuierlichen Steigerung der Energieeffizienz sei es auch erforderlich, dass die Grundstoffindustrie rasch auf neue Verfahren umsteige – etwa auf die wasserstoffbasierte Stahlerzeugung. „Nur so kann die gesamte Branche bis spätestens 2050 komplett klimaneutral werden“, unterstreichen die Wissenschaftler.
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