Lackieren Erstes fahrerloses Transportfahrzeug speziell für Lackieranlagen
Die Automobilproduktion der Zukunft geht weg von der Fertigungslinie, hin zu modularen Arbeitsstationen. Aus diesem Grund hat Dürr sein erstes fahrerloses Transportfahrzeug (FTF) speziell für Lackieranlagen vorgestellt.
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Das Fahrzeug namens Eco-Pro-Fleet kombiniert erprobte Komponenten mit neuen Ideen wie dem Energiespeicherkonzept. Damit ist das FTF rund um die Uhr betriebsbereit, ohne Ladepausen an der Steckdose.
Flexible und modulare Produktion erfasst auch die Lackiererei
Der Umstieg auf eine modulare Fertigung erfordert von den Herstellern auch ein Umdenken in der Produktionslogistik, wie Dürr Systems berichtet. Statt Karosserien über starr im Boden verlegte Fördertechnik zu transportieren, werden sie unabhängig und parallel zueinander zwischen Arbeitsstationen, Finish-Kabinen und Zwischenspeichern bewegt. Die daraus resultierenden Kostenvorteile sind umso größer, je unterschiedlicher und individueller die Karosserien gebaut und lackiert werden, unter anderem weil es im modularen Lackier- und Fertigungsprozess keine Wartezeiten aufgrund unterschiedlich langer Bearbeitungsdauer mehr gibt. Auch Stillstandzeiten bei plötzlichen Störungen werden minimiert, indem ein anderer Arbeitsplatz oder eine andere Lackierkabine angefahren wird.
Eco-Pro-Fleet ist das erste FTF, das speziell für die Bedürfnisse in Lackierereien optimiert wurde. Die lack- und lösemittelbeständige Plattform ist nur 335 mm hoch. Dank dieser niedrigen Bauhöhe unterfahren die FTFs alle typischen Arbeitsplätze und Fördertechniksysteme, um Karosserien einzufördern, zu übergeben oder zu übernehmen, und arbeiten so an den Schnittstellen perfekt zusammen. Um die schweren Lasten stabil zu transportieren, steht das Leergewicht von Eco-Pro-Fleet mit 850 kg im passenden Verhältnis zur maximalen Traglast bis 1000 kg. Sicherheit garantiert die integrierte Technik mit Laserscanner und Safety Limit Speed.
Fahrerlose Transportfahrzeuge dank Supercap-Kondensatoren stets einsatzbereit
Das Energie-Speicherkonzept mit Supercap-Kondensatoren ermöglicht eine Logistik, die auf den Lackierprozess zugeschnitten ist. Die Kondensatoren sind in nur 1,5 min. aufgeladen. Die Ladepunkte werden im Anlagenlayout dort installiert, wo das FTF ohnehin stillsteht, weil es eine Karosserie übergibt oder aufnimmt. Diese kurze Zeitspanne reicht aus, um die Supercap-Kondensatoren mit mehr als genug Energie für den nächsten Streckenabschnitt zu versorgen.
Im Vergleich mit einer batteriebetriebenen Flotte, bei der immer eine fixe Anzahl an Transportsystemen für Stunden an der Steckdose hängt, liegt der große Vorteil des Energiekonzepts von Eco-Pro-Fleet darin, dass alle FTFs permanent produktiv unterwegs sind. Ermöglicht wird das durch eine Steuerung, die über DXQ-Control, die zentrale Leittechnik von Dürr, angebunden ist. Damit bietet Dürr über alle Ebenen eine durchgängige, intelligente Steuerung für den Einsatz von FTFs in Lackieranlagen: Die Gerätesteuerung zur physikalischen Ansteuerung der einzelnen FTFs, die Flottensteuerung zur Routenplanung und die übergeordnete Auftragsplanung sind über Schnittstellen transparent verbunden.
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