Vibrationsdiagnose Schwingungsüberwachung schützt vor Maschinenausfall

Autor / Redakteur: Andreas Biniasch / Ulrike Gloger |

Hohe Drehzahlen verursachen bei Zentrifugen schon durch kleinste Gewichtsunregelmäßigkeiten hohe Unwuchtkräfte, die auf Lager und Antrieb wirken. Ein dazu entwickeltes Vibrationsdiagnosesystem überwacht bei Dekanterzentrifugen das Schwingungsverhalten und schützt so vor Maschinenausfall.

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Typische Dekanterzentrifuge mit zwei Antrieben für Trommel und Förderschnecke.
Typische Dekanterzentrifuge mit zwei Antrieben für Trommel und Förderschnecke.
(Bild: IFM)

Dekanterzentrifugen, auch kurz Dekanter genannt, dienen zum Trennen von mit Feststoffen durchsetzten Flüssigkeiten. Die Trennung erfolgt in einer horizontalen, zylindrischen Trommel mit Förderschnecke. Das zu separierende Medium wird über ein feststehendes Einlaufrohr in die Trommel geleitet und durch einen Zulaufverteiler langsam beschleunigt.

Durch die Zentrifugalkraft lagern sich die Feststoffe an der Trommelwand ab. Schnecke und Trommel rotieren in die gleiche Richtung, jedoch mit leicht unterschiedlicher Drehzahl. Dadurch werden die Feststoffe zum konisch zulaufenden Ende der Trommel transportiert, komprimiert und ausgegeben. Die geklärte Flüssigkeit dagegen läuft über verstellbare Überlaufwehre ins Gehäuse ab.

Abwasseraufbereitung und Lebensmittelbereich sind typische Anwendungegebiete

Typische Anwendungsgebiete finden sich in der Abwasseraufbereitung, wo Dekanter Klärschlamm in Feststoffe und Flüssigkeit separieren. Aber auch im Lebensmittelbereich, zum Beispiel bei der Fruchtsaftherstellung, Obst- und Gemüseverarbeitung, Käseherstellung sowie in Brauereien, kommen Dekanter häufig zum Einsatz.

Eins haben Zentrifugen, unabhängig von der Größe, gemeinsam: Aufgrund der hohen Drehzahlen verursachen selbst kleinste Unregelmäßigkeiten in der Gewichtsverteilung hohe Unwuchtkräfte, die auf die Lager und den Antrieb wirken. Die Folge sind im schlimmsten Fall ein ungeplanter Ausfall der Maschine und schwerwiegende Sekundärschäden.

Mechanische Beanspruchungen zehren am Material

Auch wenn die Komponenten für hohe Belastungen konzipiert sind: Mechanische Beanspruchungen, Feuchtigkeit und natürlicher Verschleiß zehren am Material, insbesondere an den Lagern und am Getriebe. Oftmals arbeiten die Maschinen rund um die Uhr im Dauerbetrieb. Eine regelmäßige Wartung ist erforderlich, um ungeplante Maschinenausfälle zu vermeiden.

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