Abstimmung BMW darf Batteriewerk in Niederbayern bauen
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Die Bürger des niederbayerischen Orts Straßkirchen haben sich mit großer Mehrheit für die Ansiedlung eines BMW-Batteriewerks entschieden. Eine Bürgerinitiative gegen den Bau scheiterte.

Der Weg ist frei für das zentrale Batteriewerk des Autoherstellers BMW im niederbayerischen Straßkirchen: Mit großer Mehrheit haben sich die Straßkirchner bei einem Bürgerentscheid am Sonntag (24. September) für die Ansiedlung der Fabrik ausgesprochen. Das teilte die Gemeinde mit. BMW will dort pro Jahr 600.000 Hochvoltspeicher für Elektroautos montieren. Entstehen soll die Fabrik nun auf einer Fläche die zu Straßkirchen und dem Nachbarort Irlbach gehört.
Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“ hatte den Entscheid erzwungen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor klar hinter die Ansiedlung gestellt, durch die 3.200 Arbeitsplätze entstehen sollen. Im einzelnen bekam das Ratsbegehren zugunsten der Ansiedlung laut vorläufigem Ergebnis 75,3 Prozent Ja-Stimmen und 24,7 Prozent Nein-Stimmen. Das Bürgerbegehren, das sich gegen die Fabrik richtete, erreichte nur 29,6 Prozent Ja-Stimmen und 70,4 Prozent Nein-Stimmen. Die beiden Fragen waren separat gestellt worden. Die Wahlbeteiligung lag laut Gemeinde bei 76,9 Prozent.
Für BMW ist die Fabrik wichtig für das Hochfahren der Elektroautoproduktion. Von ihr aus sollen die Fahrzeugwerke im 40 Kilometer entfernten Dingolfing, Regensburg und München beliefert werden. Der Standort liegt nahe den Autobahnen A3 und A92. Die großen, schweren Akkus könnten daher auch mit E-Lastwagen direkt zu den Autowerken transportiert werden, zusätzliche Lager wären überflüssig.
BMW: „Wichtiges Signal“
Hätten sich die Bürger gegen die Fabrik entschieden, wäre der Münchner Autohersteller nach eigenem Bekunden wohl auf einen Standort außerhalb Bayerns ausgewichen. Jetzt zeigte sich BMW erfreut: „Die Menschen in Straßkirchen haben für eine gemeinsame Zukunft mit der BMW Group gestimmt. Wir können damit hier in Bayern die Chancen nutzen, die die Transformation zur Elektromobilität bietet“, sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. Seine Vorstandskollegin Ilka Horstmeier sprach von einem „wichtigen Signal für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland“.
Auch weite Teile der Politik hatten sich im Vorfeld der Abstimmung für das Werk ausgesprochen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte das Ergebnis auf X (vormals Twitter) „ein gutes Signal für die Region und den Wirtschaftsstandort Bayern“. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), dankte den Bürgern dafür „die richtige Wahl getroffen“ zu haben. „Bayern bleibt damit autofreundliches Land.“ Natürlich schmerze es ihn, dass „wertvoller Acker“ verloren gehe, am Ende überwögen aber die Vorteile.
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Elektromobilität
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Der Sprecher der Initative „Lebenswerter Gäuboden“, Thomas Spötzl, äußerte sich dagegen enttäuscht. Allerdings sei die Wahlbeteiligung extrem hoch gewesen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das zeige, dass man „einen Nerv getroffen“ und Aufmerksamkeit erregt habe.
Die Gegner der Fabrik hatten unter anderem vor zusätzlichem Verkehr, dem Verlust wertvollen Ackerbodens und einer Verschärfung des Fachkräftemangels bei heimischen Betrieben durch die Konkurrenz der neuen Jobs bei BMW gewarnt.
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