Linearantriebe Linearaktuatoren als Alternative zu Hydraulik und Pneumatik

Autor / Redakteur: Stefanie Michel / Stefanie Michel

Pneumatische und hydraulische Linearantriebe galten lange als „alternativlos“. Mittlerweile entwickeln sich Linearaktuatoren aber zu einer ernsthaften Alternative. Diese Entwicklung zieht sich wie ein roter Faden durch alle Industriebranchen, denn diese elektrischen Antriebe weisen zahlreichen Vorzüge auf.

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Mit der Electrak-Baureihe steht eine der umfangreichsten Produktpaletten für elektrische Linearantriebe zur Verfügung. (Bild: Thomson)
Mit der Electrak-Baureihe steht eine der umfangreichsten Produktpaletten für elektrische Linearantriebe zur Verfügung. (Bild: Thomson)

Auf der Motek 2011 war kaum ein Wandel zu erkennen, denn ein großer Teil der insgesamt 940 Aussteller setzte nach wie vor auf pneumatische Systeme. Spricht man jedoch am Rande der Messe mit Branchenexperten, Analysten, Konstrukteuren und Endanwendern, entsteht ein völlig anderes Bild. Teilweise noch hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, dass sich die pneumatischen Lösungen auf dem Rückzug befinden und über kurz oder lang durch elektrische Linearantriebe ersetzt werden.

In den Industriebereichen der Handhabungs- und Verpackungstechnik, wo es in erster Linie auf schnelle und möglichst präzise Verstellbewegungen ankommt, galten druckluftbetriebene Systeme lange als das Maß der Dinge. Zu stark schienen die Vorteile der Pneumatik. Die unübersehbaren Nachteile dieser Technologie, beispielsweise der hohe Wartungsaufwand oder die Geräuschentwicklung, wurden zähneknirschend in Kauf genommen.

Hydraulische Zylinder arbeiten auch unter widrigen Bedinungen

Aufgrund der rauen Einsatzbedingungen gehören mobile Maschinen der Land- und Bauwirtschaft zu den klassischen Bereichen, in denen Linearbewegungen von hydraulischen Zylindern durchgeführt werden. Hier sind robuste Einheiten gefragt, die auch unter widrigsten Bedingungen, bei Hitze, Kälte, Staub und Schmutz zuverlässig ihren Dienst versehen.

Fast ausschließlich Hydraulikzylinder, sorgten dafür, dass sich Klappen bewegten, Abstützungen aus- und einfuhren oder Ladeflächen neigten. Und auch hier wurden die offensichtlichen Nachteile, wie die durch viele Bauteile bedingte aufwändige Konstruktion, die Kontaminierungsgefahr durch auslaufendes Öl oder der suboptimale Wirkungsgrad akzeptiert.

Elektrische Linearantriebe verdrängen Hydraulik auch bei der Nachrüstung

Aktuell ist jedoch eine „Elektrifizierung“ zu beobachten: Immer mehr Konstrukteure ersetzen die gewohnten Hydraulik- oder Pneumatikzylinder durch äußerlich baugleiche oder häufig sogar kompaktere elektrische Linearaktuatoren.

Zu beobachten ist diese Entwicklung nicht nur bei neu entwickelten Produkten, sondern gleichermaßen bei vorhandenen Geräten in Form von genormten, 1:1 einbaukompatiblen Nachrüstsätzen. Die Gründe liegen auf der Hand: kompakteren Baugrößen, weniger komplizierte Installation, hohe Robustheit, Dynamik und Präzision, geringerer Wartungsaufwand sowie ein besserer Wirkungsgrad.

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