Intelligentes Greifen Schunk setzt auf KI

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg |

In Hannover gab Schunk die Kooperation mit dem KI-Spezialisten Another Brain bekannt.

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Schunk und Another Brain kooperieren bei der Entwicklung autonomer Greifsystemlösungen. Die entsprechende Erklärung wurde im Rahmen der Hannover Messe von den CEO Henrik A. Schunk (2.v.l.) und Bruno Maisonnier (r.) unterzeichnet.
Schunk und Another Brain kooperieren bei der Entwicklung autonomer Greifsystemlösungen. Die entsprechende Erklärung wurde im Rahmen der Hannover Messe von den CEO Henrik A. Schunk (2.v.l.) und Bruno Maisonnier (r.) unterzeichnet.
(Bild: Schunk)

Bis Anfang 2020 soll ein erstes autonom agierendes Greifsystem entwickelt werden, das eine eigenständige Handhabung ohne manuelle Programmierung ermöglicht. „Mit der Zusammenarbeit wollen wir den Einsatz der Künstlichen Intelligenz in Handhabung und Montage forcieren und neuartige Handlingszenarien in der smarten Fabrik, aber auch in der Servicerobotik ermöglichen“, unterstrich der geschäftsführende Gesellschafter, CEO, Henrik A. Schunk bei der Vertragsunterzeichnung.

Handlinglösungen werden selbstständiger

Wo früher aufwendig jeder einzelne Schritt programmiert wurde, sollen Handlinglösungen von morgen sehr viel selbständiger agieren, so das Ziel von Schunk. Wie das gelingt, hat Schunk auf der Hannover Messe bereits in ersten Technologiestudien gezeigt. Statt Positionen, Geschwindigkeiten und Greifkräfte Schritt für Schritt einzeln zu definieren, erfassen autonome Greifsysteme ihre Zielobjekte über Kameras, übernehmen selbständig die Greifplanung und verfeinern diese immer weiter. Über entsprechende Sensorik in den Greiferfingern, den Motorstrom sowie eine in die Greifhand integrierte Intelligenz kann die Güte eines Griffs erfasst und bewertet werden, um gegebenenfalls nachzuregeln.

„Die Zusammenarbeit von Schunk mit Another Brain wird den Fortschritt beim autonomen Handling enorm beschleunigen“, ist Henrik A. Schunk überzeugt. Die in Paris beheimatete KI-Denkfabrik Another Brain verfüge über exzellentes Know-how, um autonome Greifszenarien zu realisieren. Deren Gründer und CEO, Robotikpionier Bruno Maisonnier, hatte 2005 Aldebaran Robotics gegründet und 2008 den humanoiden Roboter Nao auf den Markt gebracht, einen Meilenstein der Servicerobotik.

Bionisch inspiriertes Konzept der Organic AI

Im Gegensatz zum bislang etablierten Deep Learning, bei dem mit hohem Aufwand eine Vielzahl von Daten generiert und ausgewertet werden, verfolgt Another Brain mit dem bionisch inspirierten Konzept der Organic AI einen neuartigen Ansatz des maschinellen Lernens. Unabhängig von Clouds und Netzwerken sowie mit minimalem Energie- und Speicherbedarf sollen Schunk Greifsysteme mit der vom menschlichen Gehirn inspirierten Technologie in die Lage versetzt werden, autonom zu agieren, so das Ziel von Schunk.

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