Personal Zehn Tipps für den richtigen Umgang mit der Generation Y
Da in den nächsten Jahren mehr ältere Menschen in den Ruhestand gehen, als an jungen Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, werden sie von den Unternehmen stark umworben. Um diese jungen Menschen für das eigene Unternehmen zu gewinnen und um sie möglichst langfristig zu binden, sollten Führungskräfte folgende Regeln beachten.
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Wer in den Jahren 1980 bis 2000 geboren ist, gehört zur Generation Y. Für die Menschen dieser Generation ist das Smartphone zum selbstverständlichen, ja natürlichen Kommunikations- und Informationsmedium geworden. Sie sind aufgewachsen in einer Welt in der alles, gleich jetzt und individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten verfügbar ist – immer nur einen Klick entfernt. Sie sind bereit, Leistungen zu bringen, aber erwarten neben einem guten Gehalt, dass das Arbeiten auch Spaß macht und sich Arbeit, Freizeit und Familie optimal kombinieren lassen.
Diese Generation junger Menschen drängt seit einigen Jahren in die Unternehmen und prallt dort auf eine Unternehmenskultur, die fast überall hierarchisch geprägt und von patriarchalischen Führungskräften dominiert wird. Und sie sind Meinungsmacher, die es verstehen, sich im Internet Gehör zu verschaffen. Unternehmen, die Versprechen machen, aber nicht halten, werden schnell an den digitalen Pranger gestellt. Unternehmen, bei denen das Betriebsklima nicht stimmt, haben es schwer, die Generation Y überhaupt für sich zu gewinnen. Die jungen Menschen suchen schon in der Bewerbungsphase nach Bewertungen des potenziellen Arbeitgebers im Internet und überlegen sich zwei mal, ob sie sich bei einem Unternehmen bewerben, das schlecht bewertet ist.
Wenn Sie die Leistungsträger der Generation Y wirklich finden und an sich binden möchten, können Sie dies nur, indem Sie die folgenden 10 Grundregeln beachten und sich den daraus resultierenden Fragen aufrichtig stellen.
Erstens, echte Werte etablieren: Ist klar festgelegt, für welche Werte das Unternehmen steht? Werden diese Werte aufrichtig und konsequent im Alltag gelebt? Wie wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter, Führungskräfte und vor allem die Unternehmensleitung sich daran halten?
Zweitens, nach Außergewöhnlichkeit streben: Was ist das Außergewöhnliche in Ihrem Unternehmen, Ihrem Leitbild oder in der Art und Weise, wie Ihr Unternehmen die Dinge tut? Kommunizieren Sie das Besondere deutlich und sorgen für Begeisterung?
Drittens, auf die Reputation des Unternehmens achten: Haben Sie die Reputation Ihres Unternehmens und die öffentliche Meinung im Internet im Blick? Erfahren Sie, wenn etwas im Internet gepostet wird, das Ihr Unternehmen betrifft? Wie gehen Sie mit negativen Äußerungen um?
Viertens, dynamische Führung etablieren und unmittelbar Feedback geben: Früher sorgten Führungskräfte für die Organisation der Arbeit. Heute werden sie als Berater und Coaches für die Mitarbeiter gebraucht. Haben Sie diesen Paradigmenwechsel schon vollzogen? Geben Sie schnelles Feedback auf jede Aktion Ihrer Mitarbeiter? Agieren Sie immer mit Wertschätzung? Wie dynamisch ist Ihre Führung?
Fünftens, charismatische Vorbilder schaffen: Machen Sie sich im Alltag klar, dass Sie immer Vorbild sind, im Positiven und im Negativen. Das gilt für jede Führungskraft, insbesondere für die Unternehmensleitung. Wie wirken die Vorbilder wirklich in Ihrem Unternehmen?
Sechstens, kurze, innovative Kommunikationswege nutzen: Wie kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern? Schnell und möglichst einfach? Bauen Sie Barrieren ab und nutzen Sie Internet-Tools wie Whatsapp und Videos.
Siebtens, die Mitarbeiter an der Unternehmensgestaltung beteiligen: Binden Sie Ihre Mitarbeiter in die Entwicklung des Unternehmens mit ein? Fördern und Fordern Sie Ideen und unterstützen Sie die Kreativität Ihrer Mitarbeiter? Fragen Sie aufrichtig nach deren Meinung und nehmen Sie die Antworten ernst?
Achtens, die Individualität erkennen und schätzen: Setzen Sie sich mit der Persönlichkeit Ihrer Mitarbeiter wirklich auseinander? Nutzen Sie Tools zur Persönlichkeitsdiagnostik, wenn Sie Führungskräfte entwickeln möchten oder Mitarbeiter einstellen? Suchen Sie nach den individuellen Potenzialen, die in jedem Menschen verborgen sind?
Neuntens, Stärken stärken und Schwächen managen: Stärken Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter? Schaffen Sie dort Lösungen und Hilfestellungen, wo die Mitarbeiter ihre Schwächen haben? Investieren Sie in Aus- und Weiterbildung?
Zehntens, die intrinsische Motivation fördern: Kennen Sie die Motive Ihrer Mitarbeiter? Wissen Sie, wie sie „ticken“? Welche Aufgaben werden sie wahrscheinlich intrinsisch motivieren? Welche Rahmenbedingungen können Sie schaffen, dass sie Erfolgserlebnisse erhalten?
Diese zehn Impulse sollen zum Nachdenken anregen und zum Dialog mit Ihren Mitarbeitern führen. Binden Sie sie mit ein und schaffen Sie Möglichkeiten, dass die Generationen miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen. Das wird spannend und sichert die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
* Theo Prinz, Speaker & Business-Expert, 47805 Krefeld, Tel. (0 21 51) 7 47 65 07, prinz@theo-prinz.de
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