Roboter Deltaroboter kleben Gimmicks berührungslos auf Zeitschriften

Autor / Redakteur: Ralf Högel / Rüdiger Kroh |

Automatisch verschiedene Gimmicks auf Zeitschriften aufkleben – dieser Wunsch einer Druckerei konnte mit zwei Deltarobotern samt Bildverarbeitung erfüllt werden. Bei einer durchschnittlichen Taktzeit von 1,3 s pro Roboter verlassen pro Stunde bis zu 5500 beklebte Zeitschriften die Anlage.

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Bild 1: Aufkleben im Vorbeiflug: Zwei Deltaroboter greifen die Gimmicks vom Zuführband und kleben sie mit einem Druckluftimpuls auf die vorbeilaufenden Zeitschriften.
Bild 1: Aufkleben im Vorbeiflug: Zwei Deltaroboter greifen die Gimmicks vom Zuführband und kleben sie mit einem Druckluftimpuls auf die vorbeilaufenden Zeitschriften.
(Bild: Adept)

Seit den späten 70er-Jahren, als das Comic-Heft Yps erstmals in großem Umfang mit beigelegten Kinderspielzeugen wie kleinen Kompassen aus Kunststoff oder dem Urzeitkrebs-Aufzuchtset auf sich aufmerksam machte, greifen verschiedene Zeitschriften auf solche Gimmicks zurück. In einer norddeutschen Druckerei wurden diese lange Jahre manuell aufgeklebt. Zwei geübte Mitarbeiter brachten es dabei auf durchschnittlich 3000 Zeitschriften pro Stunde.

Das Ziel waren 5500 aufgeklebte Gimmicks pro Stunde

Das Ingenieurbüro Kock aus Kiel, ein Sondermaschinenbauer, der bereits mehrere Projekte mit der Druckerei erfolgreich realisiert hat, nahm die Herausforderung an, das Aufkleben einer Vielzahl unterschiedlicher Gimmicks zu automatisieren. Für das ehrgeizige Ziel von 5500 aufgeklebten Einheiten pro Stunde unter besonderen Rahmenbedingungen kam für Kock nur ein Roboter in Frage: der Adept Quattro.

Dieser Roboter verfügt über eine Kinematik, die speziell für High-Speed-Verpackungsaufgaben und Materialhandling entwickelt wurde. Als weltweit einziger Roboter mit Vier-Arm-Design erreicht der Quattro eine sehr hohe Geschwindigkeit und Beschleunigung auch bei höheren Traglasten über den gesamten Arbeitsbereich.

Problem der Vereinzelung und lagerichtigen Zuführung wurde gelöst

Peter Lange, Leiter der Applikationsabteilung von Adept, der Kock mit seinem Team bei diesem Projekt unterstützt hat, erinnert sich noch gut an den ersten Kontakt: „Als wir die vielen unterschiedlichen Varianten an Spielzeugen gesehen hatten, beschlichen uns ernste Zweifel. Wir waren zwar sicher, dass unsere Quattros die verschiedenen Gimmicks in der nötigen Taktzeit greifen und aufkleben könnten, aber eben nur dann, wenn das Problem der Vereinzelung und lagerichtigen Zuführung gelöst würde.“

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