Digitalisierung Europäische Datencloud Gaia-X angekündigt
Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesforschungsministerium haben auf dem Digital-Gipfel in Dortmund Pläne für eine europäische Datencloud vorgestellt. Mit Gaia-X will man unabhängiger von großen außereuropäischen Anbietern werden.
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Die Plattformökonomie ist eine Chance für die deutsche Industrie. Ihr einmaliges Produktions-Knowhow verschafft ihr einen Vorteil bei Nutzung und Aufbau von B2B-Plattformen. Dafür entwickelt die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek geleitete Plattform Industrie 4.0 in einem internationalen Netzwerk die Grundlagen: Die europäische Datencloud Gaia-X. Wie beim Bundesministerium für Bildung und Forschung zu lesen war, strebt man „eine Cloud- und Dateninfrastruktur an, die den freiheitlichen Werten und der Selbstbestimmung aller europäischen Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen gerecht wird. Gaia-X soll in Europa die sichere wirtschaftliche Nutzung von Daten durch den Aufbau eigener Strukturen auf Cloud-Servern ermöglichen.“ Das soll Europa unabhängiger von großen außereuropäischen Anbietern machen.
Nachdem sich Peter Altmaier bei einem Sturz während des Digital-Gipfels verletzt hatte, stellte ein Kollege aus dem Wirtschaftsministerium Gaia-X als verteilte, offene Dateninfrastruktur vor. Damit Unternehmen digitale Geschäftsmodelle auch umzusetzen können, soll ihnen die Plattform mit Beispielen und Empfehlungen, sowie einem digitalen Zwilling für die Industrie 4.0 helfen. Da keine staatliche Institution zukünftig als Cloudanbieter auftreten wird, ist man bei der Umsetzung auf die IT-Industrie angewiesen.
Die nächste Phase von Industrie 4.0: B2B-Plattformen nutzen
Digitale Technologien sind in den Fabrikhallen angekommen. Nun geht Industrie 4.0 in die nächste Phase, denn über die Zusammenführung von Daten und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind neue Services und Geschäftsmodelle möglich. Vor allem bei Nutzung und Aufbau von B2B-Plattformen könne die deutsche Industrie ihr branchenspezifisches Fachwissen ausspielen und neue Marktanteile gewinnen, so Vertreter aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Doch dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen: Dateninfrastruktur, -sicherheit und -interoperabilität sind Voraussetzungen für die Entstehung neuer, digitaler Ökosysteme (siehe Leitbild 2030). Dafür schaffen die Plattform Industrie 4.0 und ihre Partner zentrale Grundlagen.
In einem sicheren Umfeld wird der industrielle Mittelstand in digitale Geschäftsmodelle investieren und sensible Daten mit Partnern teilen – davon geht man bei der Plattform Industrie 3.0 aus. Deshalb initiierte diese Plattform das Projekt für den Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur, die den Bedarf des Mittelstands adressiert. Inzwischen steht das Projekt auf einer breiten Basis von Beteiligten und eigenen Füßen. Die Akteure der Plattform Industrie 4.0 gestalten den Aufbau der Dateninfrastruktur weiterhin intensiv mit, wie auch die Industrie zu den zentralen Anwendern gehören wird.
Austausch sensibler Daten ermöglichen
Sicherheit schafft Vertrauen und macht so den Austausch sensibler Daten erst möglich. Die Plattform Industrie 4.0 erarbeitet Sicherheitslösungen für die Industrie 4.0 in Kooperation mit (inter-) nationalen Partnern und überführt sie in Pilotprojekte. Für die KI-gestützte Analyse von Maschinendaten müssen sie in großer Menge und hoher Qualität aggregiert werden. Dafür hat die Plattform Industrie 4.0 die Verwaltungsschale als Grundlage für digitale Zwillinge für die Industrie 4.0 entwickelt.
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