Industriegetriebe Siemens verkauft Flender an Finanzinvestor Carlyle
Der Börsengang des Getriebeherstellers Flender war bereits fest geplant. Doch nun hat sich Siemens von seinem Tochterunternehmen schneller trennt: Für 2,025 Mrd. Euro ging das Unternehmen an den US-Investor Carlyle.
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Dieser Artikel wurde am 27.10.2020 und am 30.10.2020 aktualisiert
Statt des angekündigten Börsengangs nun der Verkauf: Der Investor Carlyle übernimmt den Getriebehersteller für 2,025 Mrd. Euro. Zudem seien langfristige Garantien für Mitarbeiter und die deutschen Standorte vereinbart worden. Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden.
In den letzten Wochen hat die Gerüchteküche gebrodelt, denn Anfang 2021 sollte die Siemens-Hauptversammlung darüber entscheiden, ob die Siemens-Tochter Flender an die Börse geht. Laut Reuters schloß jedoch Horst Kayser, Leiter des Siemens-Bereichs Portfolio Companies, nicht aus, dass die Pläne nochmal geändert werden. Eine mögliche Abspaltung von Flender hatte Siemens bereits im Mai angedeutet.
Poker um den Getriebehersteller
Dann drehte sich das Rad allerdings schneller. Zunächst berichtete das Handelsblatt am 21. Oktober, dass nun auch von Verkauf die Rede sei, denn Siemens verhandele bereits mit Private-Equity-Interessenten. Der Nachrichtendienst Bloomberg hat zu Beginn der Woche aus gut unterrichteten Kreisen erfahren , dass der US-Investor Carlyle etwa 2 Mrd. Euro geboten habe – etwa das neunfache des operativen Gewinns von Flender – und damit den kanadischen Investor Brookfield aus dem Rennen gekickt hat.
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Getriebe
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Noch Anfang September hat Siemens bekannt gegeben, dass die Siemens Wind Energy Generation (WG) ab sofort Teil der Flender GmbH ist und damit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur geplanten Börsennotierung im kommenden Jahr erreicht sei. „Mit der im kommenden Jahr geplanten Börsennotierung wollen wir Flender dann die nötige Unabhängigkeit und Flexibilität geben, damit das Unternehmen seine Marktführerschaft bei stationärer Antriebstechnik ausbauen kann“, sagte Kayser damals. Jetzt kommt die genannte Unabhängigkeit schneller als durch den Börsengang anvisiert.
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